Der deutsche Mineneinsatz auf der Donau 1944/45

Verfasst von Renato Schirer

Nach dem Abfall Rumäniens verlor das Marine-Gruppenkommando (M.Gr.Kdo.) Süd in Sofia den Kontakt zu den unterstellten Dienststellen und übertrug am 26. August 1944 die Steuerung der Rückführung aus dem Bereich des Admirals Schwarzes Meer und den Einsatz aller auf der Donau befindlichen Schiffe dem Inspekteur Minenräumdienst Donau (IMRDD).[1] Gleichzeitig wurde der Auftrag erteilt, die Möglichkeit einer Donauverminung zu prüfen.[2] Am 4. September 1944 ging in dieser Sache ein Fernschreiben an die Seekriegsleitung (Skl.) in dem es hieß:
1) Zur Verhinderung Vordringen des Feindes Donauverminung geplant. Soweit möglich von Fahrzeugen, im Rücken des Feindes durch Luftwaffe.
2) Hierzu erbeten beschleunigte Zusendung ggf. auf Donauweg 200 Grundminen. Art, wie für Donau am geeignetsten und am meisten verfügbar.
3) Es wird gebeten Einsatz Luftwaffe von dort zu erwirken.
[3]
Nachdem der Durchbruch der auf der See-Donau vorhandenen Schiffe, unter der Führung von Konteradmiral (Ing.) Zieb, gescheitert war und diese bei Prahovo versenkt werden mussten, konnte man annehmen, dass hier der Strom auf längere Sicht blockiert war.[4] Mittlerweile hatte sich die Kampftätigkeit in den Bereich des Eisernen Tores verlagert und von Seiten des IMRDD wurden die Minenfährprähme (MFP) „F 1033“[5] und „F 1034“[6] sowie „F 1036“[7], alles Minenleger vom Typ „DM“, zum Minenwurf im Bereich oberhalb des Eisernen Tores vorbereitet.[8]


MFP vom Typ DM
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Am 1. Oktober waren diese Fahrzeuge noch oberhalb von Novi Sad (Neusatz) zur Partisanenbekämpfung im Einsatz, da hier am 30. September starke Partisanenverbände von Ilok aus über die Donau nach Backa Palanka (km 1298,6) übersetzt hatten. So lief „F 1036“ am 1. Oktober um 06:00 Uhr von Novi Sad, stromaufwärts zum Kampfeinsatz in den Raum Sarengrad (km 1306) – Ilok/Backa Palanka, aus, wobei man Zünder und Sprengbüchsen vorher von Bord gegeben hatte.[9] Um 18:00 Uhr folgte dann „F 1034“, von Belgrad (km 1170) aus, mit dem gleichen Ziel nach, während „F 1033“ vorerst als Reserve in Belgrad verblieb.[10] Da die Stadt Ilok bereits um die Mittagszeit von Truppen des Heeres wieder eingenommen worden war, kam „F 1036“ nicht zum Einsatz und „F 1034“ konnte wieder kehrt machen.[11] Am 2. Oktober 1944, um 21:24 Uhr, meldete die Räumgruppe mittlere Donau, dass „F 1033“ ebenfalls bergwärts, nach Novi Sad beordert wurde, um hier gemeinsam mit „F 1034“ und „F 1036“ für eine „Sonderaufgabe“ bereitgehalten zu werden.[12] Gleichzeitig war an „F 1034“ der Auftrag ergangen sofort stromabwärts zu laufen. So meldete um 21:25 Uhr der Sperrwaffenoffizier beim IMRDD, Kapitänleutnant Winderling, dass er mit dem Minenleger „F 1034“ am nächsten Tag um 08:00 Uhr voraussichtlich bei km 1040, unterhalb von Moldova-Veche, sein werde.[13]
Am 3. Oktober 1944 war es dann soweit, der südliche Verband der Donauflottille erhielt den Befehl stromaufwärts in den Abschnitt Smedereovo (km 1116) – Belgrad zu verlegen und „F 1034“ sollte, unmittelbar nach der Rückführung der Donauflottille, den Abschnitt von Covin (km 1111) bis Coronini (km 1041, Pescari/Babakai-Felsen) verminen. Doch dieses Unternehmen kam, ebenso wie die geplante Sperrung des Jucz-Kanals (km 988, Mündung des Flusses Porecka), wegen der bereits vom Gegner besetzten Ufer und der daraus resultierenden Waffenwirkung nicht mehr zur Ausführung.[14] Am 3. Oktober um 07:26 Uhr meldete der Sperrwaffenoffizier, dass er sich mit „F 1034“ bei km 1031 befinde und man noch auf den stromaufwärtsfahrenden Verband („Bechelaren“ und „F 1035“[15]) warte. Kapitänleutnant Winderling meldete sich neuerlich um 11:22 Uhr und teilte mit, dass das als Hilfsschiff vorgesehene Räumschiff „Slovenac“ noch einen mit einer Heereskompanie beladenen Schlepp stromaufwärts in Sicherheit bringen sollte, wobei er anmerkte, dass „F 1034“ die vorgesehene Aufgabe erfahrungsgemäß auch mit eigener Kraft und ohne Unterstützung durchführen könne.[16] Um 16:26 Uhr wurde „F 1034“ nach erfolgter Durchführung der Sperraufgabe, gemeinsam mit den anderen Fahrzeugen, stromaufwärts nach Smederovo (Semendria, km 1116) befohlen. Die Durchführung der ersten Teilaufgabe, der Verlegung von 25 Stück Luftminen B/M 1 (LMB/M I) im Donauabschnitt zwischen Moldova-Veche und Kisiljevo (von Stromkilometer 1049 bis 1062), konnte noch am 3. Oktober um 23:00 Uhr gemeldet werden.[17] Danach reihte sich „F 1034“ als Schlussfahrzeug bei der Donauflottille ein, um mit dieser weiter stromaufwärts in Richtung Belgrad zu fahren.


MFP vom Typ DM
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Am 4. Oktober um 10:16 Uhr erteilte der IMRDD an die in Novi Sad liegenden Minenleger „F 1033“ und „F 1036“ den Befehl, sofort die Sperrwaffenoffiziere Hahn und Lammert an Bord zu nehmen und stromabwärts „F 1034“ entgegen zu fahren.[18] Aufgrund des russischen Vorstoßes und der unklaren Lage, bezüglich der Inbesitznahme des Donauufers im Mündungsgebiet der Theiß (Tisza), verzögerte sich die Abfahrt. So wurde um 22:00 Uhr neuerlich befohlen, dass „F 1033“ sofort und unter der Ausnützung der Dunkelheit nach Belgrad auszulaufen habe, um dort zu „F 1034“ aufzuschließen. Noch am Vormittag des 4. Oktober hatte „F 1034“ den zweiten Teil der Sperraufgabe, die Verminung des Bereiches der Donau von km 1083 bis 1103, vom oberen Ende des Donauarms Cibuklija bis nach Dubravica, erfolgreich erledigt. Dabei wurden 25 LMB/M I, mit Unterstützung des Wachschiffes „Nothung“, in der Fahrrinne verlegt.[19] Um 13:12 Uhr meldete sich „F 1034“, bereits auf der Rückfahrt, oberhalb von Smederovo und kündigte sein Eintreffen in Belgrad mit 16:00 Uhr an.[20] Als „F 1034“ nach Belgrad – Semlin (Zemun) zurückgekehrt war, überschlugen sich die Ereignisse.[21] So befahl der Chef der Donauflottille um 21:46 Uhr „F 1034“ sofort neu zu beladen und baldmöglichst in den Abschnitt Kovin (Kubin) Smederevo, Pancevo zurückzukehren, da das Zugschiff „Slovenac“ nun zur Hilfeleistung auf dieser Strecke bereit stünde.[22]



Karte 1
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Karte 2
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Ausschnitte aus der Karte Army Map Service M501, 1:250000, NL 34-11 Beograd (NARA RG-77).

Um 23:40 Uhr erteilte der Chef Donauflottille einen scharfen Befehl an „F 1036“, der zu diesem Zeitpunkt noch immer in Neusatz lag, obwohl bereits am Vormittag der Verlegungsbefehl für die beiden in Novi Sad liegenden Minenleger ergangen war.[23] Doch „F 1033“ und „F 1036“ befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch immer in Novi Sad. Kapitänleutnant Winderling, in seiner Funktion als Sperrwaffenoffizier des IMRDD, schlug dem Chef Donauflottille vor, doch die bereits beladenen „F 1033“ und „F 1036“, anstelle des leeren „F 1034“, für die zukünftigen Aktionen zu verwenden.[24] Da jedoch niemand wusste, wann die beiden Minenleger aus Neusatz in Belgrad eintreffen würden, blieb der Befehl für „F 1034“ aufrecht sofort in Zemun (Semlin) wieder neue Minen zu laden. So verließ Kapitänleutnant Winderling auf „Nothung“, gemeinsam mit „F 1034“, noch in der Nacht zum 5. Oktober die serbische Metropole, um stromabwärts zu laufen.[25] Am 5. Oktober 1944 erreichten die beiden Schiffe um die Mittagszeit Kovin (km 1112), wo sie die Freigabe des Sperrvorhabens durch die Heeresgruppe abwarteten.[26] Diese erfolgte erst in den späten Abendstunden, sodass in der Nacht zum 6. Oktober der Strom bei Pancevo mit 25 LMB/M I vermint werden konnte. Zur Sperrung hatte man den Bereich des Hafenbeckens, zwischen der stromabwärts gelegenen Einfahrt und der stromaufwärts gelegenen Einfahrt (km 1154 bis 1167) ausgewählt.[27]


Die von der 15th US-Air Force zerstörte Brücke bei Pancevo
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Bei Tagesanbruch, es war nun bereits der 6. Oktober 1944, wurde die Rückfahrt nach Belgrad angetreten.[28] Da man bereits am 4. Oktober mit der Räumung Belgrads begonnen hatte, blieb „F 1034“ nicht in Belgrad, sondern fuhr weiter stromaufwärts nach Novi Sad.[29] Das Wachschiff „Nothung“ erhielt nun den Auftrag in Zemun auf den Minenleger „F 1036“ zu warten und meldete um 17:47 Uhr, dass „F 1036“ noch immer nicht eingetroffen sei.[30] Wir wissen nicht die Gründe welche die Besatzung des Minenlegers veranlasste die Fahrt immer wieder hinauszuzögern, um dann erst nach mehrmaligen Befehlen die Fahrt nach Belgrad anzutreten. Vielleicht mag es die Vorahnung gewesen sein, dass dies die letzte Fahrt ihres Schiffes sein würde, die kein Mann überleben sollte. „F 1033“ hatte in der Nacht zum 6. Oktober 1944, beladen mit 50 LMB/M I, Novi Sad verlassen um die Fahrt stromabwärts nach Belgrad anzutreten. Im Morgengrauen des 6. Oktober wurde der Minenleger unterhalb von Surduk, bei km 1203, vom Ufer aus beschossen, denn mittlerweile hatten die russischen Truppen das Ufer von Novi Banovci (km 1192) bis zur Mündung der Theiß (km 1214,5) erreicht und besetzt. Während des heftigen Beschusses erhielt „F 1033“ einen Treffer von einer Panzerabwehrkanone im Bereich der Wasserlinie. Die Granate traf den Munitionsraum für die 2 cm Flakmunition und setzte diesen in Brand, so dass der Fährprahm bei km 1190 (zwischen Stari- und Novi Panovci) an Land gesetzt werden musste, wo dann das Feuer rasch gelöscht werden konnte. Der zur Hilfe geeilte Artillerieträger „AT 917“[31] übernahm hier von „F 1033“ einen Schwer- und zwei Leichtverwundete. Nach einer notdürftigen Abdichtung des Lecks erreichte man gegen 10:00 Uhr Belgrad, wo das Werkstattschiff „Uta“ beim Lenzen und bei der Reparatur der Einschussöffnung, ein Loch von 30 cm Durchmesser, half.[32]


gesprengte Brücke in Belgrad
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Am 6. Oktober um 14:15 Uhr meldete der Chef Donauflottille: Standort südlicher Verband 14:00 Uhr Bereitstellung zum Durchbruch, im Raum Belgrad – oberhalb Semlin. F 1033 mit Begleitung Bechelaren, Nothung Minendurchführung Pantschowa bis Donaubrücke.[33] Der letzte Satz der Meldung, welcher den Hinweis auf ein weiteres Minenunternehmen im Bereich Pancevo durch „F 1033“ enthält, gibt einige Rätsel auf. Wahrscheinlich dürfte dieses Unternehmen, wohl aufgrund der sich rasch verschlechternden militärischen Situation oberhalb von Belgrad, nicht mehr zur Ausführung gekommen sein. Fakt ist, das der schwer beschädigte „F 1033“ noch am selben Tag die Rückfahrt nach Novi Sad angetreten hatte.[34] Um 16:03 Uhr meldete der Gruppenführer der Artillerieträger über Funk: „15:45 Uhr wahrscheinlich bei km 1204 gewaltige Detonation. Frage: Minen-MFP?“[35] Erst am nächsten Tag konnte Klarheit gewonnen werden, das es sich hierbei um „F 1036“ gehandelt hatte, der der am Vortag, gegen 15:45 Uhr, sechs Kilometer oberhalb von Stari Banovici, bei km 1198, in die Luft geflogen war.[36] Nach den Angaben des KTB IMRDD wurde der mit 50 LMB/M I beladene Minenleger durch Beschuss vom Banater-Ufer aus zur Detonation gebracht. Es gab keine Überlebenden, lediglich die Leiche eines Matrosengefreiten und einige kleine Trümmer wurden aufgefunden.[37] Noch Stunden nach der Katastrophe wurde um 18:30 Uhr ein Funkspruch mit folgenden Inhalt abgesetzt: „F 1036 mit wurfklaren [LMB] M I; Kommandant nach Eintreffen dieses Funktelegramms Marsch nach Belgrad und Meldung bei Donauflottille“.[38]

Der Räumungs-Konvoi hatte am 6. Oktober nach Einbruch der Dunkelheit Zemun verlassen, wobei das Großgeleit aus den noch in Belgrad vorhandenen gewesenen 10 fahrbereiten Zugschiffen und 65 Schleppkähnen bestand, welche durch 15 Kriegsschiffe gesichert wurden.[39] Der Konvoi fuhr mit einer Geschwindigkeit von lediglich fünf Kilometer in der Stunde, entlang dem vom Feind besetzten Ufer, stromaufwärts, wobei er sich auf eine Länge von 14 Kilometer auseinanderzog.[40] Am 7. Oktober um 17:00 Uhr kam das letzte Schiff des Großgeleits in Neusatz an.[41] Die während des Durchbruchs erlittenen Verluste waren beträchtlich, darunter befand sich auch der Minenleger „F 1034“, der noch vor dem Erreichen der Stadt durch Artilleriebeschuss in Brand geraten war und ausbrannte.[42] Mit diesem Verlust stand auf der Donau nur mehr ein Minenleger, nämlich der beschädigte „F 1033“, zur Verfügung.[43]

Am 8. Oktober wurde über den bisherigen Minenverbrauch bilanziert. Der Sperrwaffenoffizier meldete, dass an Bord des Werkstattschiffes „Uta“ noch 25 LMB/M I vorhanden waren, welche für den Bereich von km 1287 (Celarevo [Cib]) bis 1304 (Lovka) vorgesehen waren, wobei der Zeitpunkt für das Legen der Sperre vom MVO der Heeresgruppe F festgelegt werden sollte.[44] In Summe hatte man für den Donaubereich 200 LMB und 100 Küstenminen A angefordert, davon waren 150 LMB bereits an die Truppe ausgeliefert. In Linz lagen noch 50 LMB/M I versandbereit und 100 KMA, die im Bereich der mittleren Donau völlig unbrauchbar waren, befanden sich noch auf dem Transport zum Sperrwaffen-Arsenal in Linz-Ebelsberg.

Letztlich war nur ein Teil der ursprünglich geplanten Sperren zur Ausführung gekommen. Denn allein oberhalb der Kataraktenstrecke hatte man Minensperren bei km 1040, 1048, 1056, 1069, 1100 und 1104 vorgesehen. Zur Ausführung gekommen war jedoch nur die Sperre mit 50 LMB/M I gekommen, welche die Fahrrinne zwischen Moldova (1049) und Kovin (km 1112) blockierte. Der Grund für das Misslingen einer plangemäßen Durchführung war, dass die Heeresgruppe F (Oberbefehlshaber Südost), wegen der noch im Gange befindlichen Versuche den Schiffsstau bei Tekija – Orsova freizukämpfen, die Freigabe zur Durchführung der Sperrmaßnahmen viel zu lange hinausgezögert hatte.



Karte 3
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Karte 4
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Insgesamt hatte man zur Sperrung der Donau 150 LMB bereitgestellt, welche auf die Minenleger „F 1033“, „F 1034“ und „F 1036“ verteilt waren, die man in Moldova, Belgrad und Neusatz (Novi Sad) positioniert hatte. Weitere 50 LMB sollten noch aus Budapest und 100 Küstenminen A aus dem Sperrwaffendepot in Linz zugeschoben werden.[45] Verlegt hatte man erst 75 LMB/M I, weitere 25 LMB/M I hatte das Werkstattschiff „Uta“ von „F 1033“ übernommen und 50 LMB/M I waren beim Verlust von „F 1036“ verloren gegangen. Das Marine-Gruppenkommando Süd hatte zu diesem Zeitpunkt bereits weitere 200 LMB/M I für den Donaubereich angefordert.[46] Bereits am nächsten Tag, dem 9. Oktober, wurden in Linz 50 LMB/M I auf gerade verfügbare MFP verladen, die nach Apatin (km 1401) unterwegs waren.[47] Das Sperrwaffen-Arsenal in Linz meldete nun laufend Zugänge an LMB/M I, so waren bis zum 27. Oktober bereits 250 LMB in Linz eingetroffen, von denen ein Teil schon auf dem Wasserweg zu den Bedarfsträgern unterwegs war.[48] Erstmalig war eine ausreichende Zahl von Magnetminen vorhanden, die eine entsprechende Kriegsführung gegen den Nachschub des Gegners ermöglichten. Im Zusammenhang damit äußerte das Marine-Gruppenkommando Süd im KTB sein „Bedauern“ über den Verlust der beiden für die Verminung besonders geeigneten Minenfährprähme „F 1034“ und „F 1036“.[49] Als es um den 10. Oktober herum zu einer Mangellage bei den vor Ort vorhandenen Magnetminen kam, wurden die Marinefährprähme „F 909“[50] und „F 1035“ stromaufwärts geschickt, um die bereits im Zulauf befindlichen Minen zu übernehmen.[51] Doch bereits am 16. Oktober mussten die Minen wieder ausgeladen werden, da „F 909“, „F 1037“, „F 1033“ und „F 1035“ der Heeresgruppe F, für einen Einsatz auf der Drau, im kroatischen Raum, zur Verfügung gestellt werden mussten.[52]


Behelfsfähre aus zwei verbundenen Schleppkähnen
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Letztlich blieb nur „F 1033“, der am 8. Oktober in Susek (km 1284) das Eintreffen des Wachschiffes „Nothung“ abgewartet hatte und dann am 10. Oktober um 09:21 Uhr den Befehl erhalten hatte sofort stromaufwärts zu fahren, auf der Donau im Einsatz. Hier wurde er, am 14. Oktober um 14:30 Uhr, anlässlich einer gemeinsam mit „FR 1“ durchgeführten Kontrollfahrt auf Höhe von Ilok/Backa Palanka (km 1299) unter Feuer genommen und bekam, neben zahlreichen Einschüssen von Maschinengewehren, auch einen Treffer einer Panzerabwehrkanone am Oberdeck ab. Ein dadurch entstandener Brand konnte zwar rasch gelöscht werden, doch drei Mann der Besatzung wurden dabei verwundet.[53] Da sich die militärische Situation im Donaubereich weiterhin ungünstig entwickelte, musste man, in Verbindung mit dem russischen Vormarsch über die südliche Theiß, mit einem Stoß des Gegners bis zur Donau und darüber hinaus rechnen. Dadurch wäre den zwischen Vukovar und Novi Sad befindlichen Schiffen der Rückzug abgeschnitten gewesen.[54] Da nicht mehr damit gerechnet werden konnte, dass noch weitere Schiffe aus dem Raum Belgrad durchbrechen könnten, erging dann am 20. Oktober 1944, um 20:22 Uhr, der Befehl für den Wurf einer Sperre vor der Mündung der Theiß. Dem auf „AT 916“[55] eingeschifften Sperrwaffenoffizier Oberleutnant Lammert wurde als Schwerpunkt der Bereich um Karlovci vorgegeben. Die Zeiteinstellung für das scharf werden der verlegten Minen betrug fünf Tage, wobei als frühesten Zeitpunkt für das Werfen der LMB/M I der 20. Oktober 1944, 20:10 Uhr, festgelegt war.[56] Am Abend des 21. Oktober konnten die Kampfgruppe, bestehend aus den Schiffen „Bechelaren“, „AT 916“, „F 1033“, „FR 2“ und „FR 7“ die erfolgreiche Durchführung des Minenunternehmens melden.



Karte 5
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Karte 6
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Ausschnitte aus der Karte Army Map Service M501, 1:250000, (NARA RG-77).


Die Donau bei Neusatz (Novi Sad)
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Ab 08:55 Uhr hatte man an diesem Tag den Abschnitt der Donau von Stari Slankamen (km 1216) bis zur Einfahrt in das Hafenbecken von Novi Sad (km 1257) vermint.[57] Wieder waren nur 25 LMB zum Wurf gekommen, obwohl, so wie bei allen bisherigen Unternehmen, 50 Minen an Bord waren. Eine Verminung vom MFP aus hatte gegenüber dem Abwurf vom Flugzeug den großen Vorteil, dass sämtliche Minen im Fahrwasser und an den für den Gegner besonders unangenehmen Stellen platziert werden konnten. Denn während des Minenwerfens wurde der MFP von einem Schlepper längsseits genommen und mit dem Bug nach achtern geschleppt, dadurch machte der MFP alle Kursänderungen des Schleppers mit, so dass die Fahrrinne präzise vermint werden konnte.[58] Am Tag nach der Verminung begann dann bereits im Bereich von Vukovar die Räumung der Donau von allen Schiffen.[59] Um den Mangel an Minenlegern für den Donauraum zu verringern, wurde entschieden, den in Regensburg zum Umbau auf einen Sperrbrecher vorgesehenen „F 1041“[60] sofort nach Linz zu überführen, wo er in der Schiffswerft Linz als Minenleger ausgerüstet und bewaffnet wurde. Nach dem Abschluss der Arbeiten wurde „F 1041“ dem IMRDD als Minenleger zugeteilt.[61] Der Rückzug auf der Donau ging weiter und am 22. Oktober 1944 musste der Befehl für die Rückführung des Schiffsraumes nach Budapest erteilt werden.[62] So befand sich „F 1033“ am 23. Oktober, gemeinsam mit anderen Schiffen der Donauflottille, im Verband des Großgeleits „Mohacs“ auf der Fahrt stromaufwärts. Wiederum war der Rückzugsbefehl viel zu spät erteilt worden, so dass sich das Großgeleit abermals den Weg, an vom Gegner besetzten Ufern vorbei, mit großen Verlusten an Menschen und Material erkämpfen musste.



Karte 7
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Karte 8
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Wegen der rasch wechselnden Lage forderte die Heeresgruppe Süd am 1. November 1944 von der Marine, Minen in ausreichender Zahl in Budapest bereit zu halten.[63] Denn aufgrund der bösen Erfahrungen die man mit der alliierten Luftminen-Offensive gemacht hatte, erhoffte man, durch einen umfassenden Einsatz von Magnetminen eine nachhaltige Störung des gegnerischen Nachschubes zu erreichen. In diesem Zusammenhang informierte das Marine-Gruppenkommando Süd die Marine-Verbindungsoffiziere (MVO) der Heeresgruppen F und Süd entsprechend. Die hier auszugsweise wiedergegebenen Hinweise sollten dem MVO zur rechtzeitigen Unterrichtung der Heeresgruppe, über die bei der Verminung auftretenden Fragen, dienen:

  1. Auslegung Minen bei Feindbeschuss nicht möglich (Detonationsgefahr), daher entsprechend zu erwartender Entwicklung Feindlage bei Wurfbefehl zeitlich genügend vorhalten. Unterhalb Kalocsa [km 1515,7] z. Zt. nicht mehr möglich.
  2. Wegen erforderlichen Sicherheitsabstand (Mine von Mine 130 m) Grundminen vorwiegend gegen Schiffsverkehr in Längsrichtung Flusses geeignet. Gegen Querverkehr (Fähren) an Straßenmündungen kann also nur jeweils eine Mine eingesetzt werden.[64]
Des Weiteren wurde darauf hingewiesen, dass die Minen nur bei eisernen Fahrzeugen ansprechen und zwar je nach Einstellung beim ersten bis achtem Durchlauf, wobei die Wirkung auf flachem Wasser beträchtlich ist. Sie sind vor allem geeignet den Feindnachschub in Längsrichtung erheblich zu stören, besonders da dem Gegner entsprechende Räummittel fehlten. Gegen Übersetzstellen können sie jedoch nur eine Beunruhigung des Gegners und eine gewisse Verzögerung bewirken.[65]


Reste der Eisenbahnbrücke von Baja
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Doch infolge des rasanten Vormarsches der Roten Armee, die bereits am 3. November mit ihren Spitzen 15 km südlich von Budapest stand, sollte es stromabwärts der Stadt zu keinen Verminungen mehr kommen. Ab dem 3. November standen in Budapest 118 LMB/M I im wurfklaren Zustand bereit. Und am 6. November konnte der Chef Donauflottille melden, das „F 1033“ und „F 1041“ mit jeweils 50 wurffertigen Minen beladen waren.[66] Doch bereits am 7. November vermerkte das KTB des IMRDD, dass das Marine-Gruppenkommando Süd einen Kampfeinsatz der beiden Minenleger für dringlicher hält, so dass sie ihre Minen wieder von Bord gaben.[67] Doch schon am nächsten Tag wurden die beiden Minenleger wieder beladen, da sich mittlerweile herausgestellt hatte, dass der Soroksar-Arm der Donau im Bereich Budapest mit Schiffen, so wie man es vorgesehen hatte, gar nicht zu befahren war. Daraufhin verzichtete das in diesem Bereich führende III. Panzerkorps auf eine Mitwirkung der Donauflottille und die beiden Minenleger konnten wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zugeführt werden.[68] Als am 15. November der Gegner ostwärts Budapest mit dem Ziel angriff, bis zum Donauknie bei Vác (km 1679,5) durchzustoßen, forderte die zuständige „Heeresgruppe Süd“ eine sofortige Verminung der Donau zwischen Baja (1478,7) und Budapest, was aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr durchführbar war, da das gesamte Ostufer südlich von Budapest inzwischen vom Gegner besetzt war.[69]

Als man zum Monatsende eine Zwischenbilanz über den Minenkrieg auf der Donau zog, fiel das Ergebnis eher mager aus. Auf einer Rückzugsstrecke von mehr als 1600 Kilometer, vom Schwarzen Meer bis nach Budapest, hatte man lediglich 100 Magnetminen verlegt. Weitere 50 waren mit „F 1034“ verloren gegangen. Die für die Donau angeforderten und in Linz lagernden 100 Küstenminen A, welche für eine Verwendung im Donaubereich völlig ungeeignet waren, hatte man mittlerweile mit der Bahn nach Triest versandt.[70] Wenn man den Alliierten im Zusammenhang mit ihrer von April bis Oktober 1944 durchgeführten Luftminen-Offensive mangelnde Konsequenz vorwerfen kann, die sie zum Teil um die Früchte des Erfolgs brachten, so gilt dies in weit größeren Umfang für die deutsche Seite. Obwohl hier zu keiner Zeit ein Mangel an geeigneten Minen bestand und auch die entsprechenden organisatorischen Voraussetzungen für einen effektiven Minenkrieg gegeben waren, gelang es nicht annähernd die Nutzung der Donau als Nachschubstraße für die Rote Armee zu unterbinden.[71] Wegen des zunehmenden Eisganges verlegte das Stabsschiff des IMRDD, welches bisher in Hainburg (km 1884) gelegen hatte, Ende Dezember 1944 stromaufwärts nach Passau. Was jedoch auf Widerspruch der Seekriegsleitung stieß. So musste der IMRDD mit „Helios“ wieder stromabwärts nach Wien verlegen um so näher am Geschehen zu sein.[72]

Mit dem 1. Januar 1945 sollte, als Ersatz für das am 12. Dezember 1944 aufgelöste Marine-Gruppenkommando Süd, die neue Dienststelle eines Admirals bei der Heeresgruppe Süd geschaffen werden. Diesem wollte man neben dem IMRDD auch die Marine-Verbindungsoffiziere zu den Heeresgruppen E, F und Süd unterstellen.[73] Da sich das Heer vehement dagegen aussprach, mit dem nicht zu wiederlegenden Argument, dass es von der Heeresgruppe Süd aus keine entsprechenden Fernmeldeverbindungen zum Balkanraum gäbe, kam es dann zur Errichtung der Dienststelle eines „Admirals z.b.V. im Südostraum“. Vorerst wurde der IMRDD in allen taktischen Belangen direkt der Seekriegsleitung unterstellt. Währenddessen richtete Vizeadmiral Lietzmann seine Befehlsstelle in der Ortschaft Kammer am Attersee ein, wo zuletzt das Gruppenkommando Süd untergebracht war. Obwohl es auch der Seekriegsleitung klar war, dass der Standort weitab von den Kriegsschauplätzen lag und daher nicht optimal sein konnte, erzwangen letztlich die nachrichtentechnischen Gegebenheiten diese Lösung.[74] Vizeadmiral Lietzmann wurden vorerst der Rest-Stab des Marine-Gruppenkommandos Süd sowie die Marine-Verbindungsoffiziere der Heeresgruppen unterstellt, zuletzt dann am 12. April 1945, einen Tag vor dem Fall Wiens, auch der IMRDD.[75]



Karte 9
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Karte 10
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Im Zuge der Kämpfe um Budapest entgingen die mit Minen vollbeladenen Marinefährprähme „F 1033“ und „F 1041“ nur um Haaresbreite einer Katastrophe, als sie am 5. Dezember 1944 bei Waitzen (Vác) von russischen Kampfflugzeugen mit Bordwaffen angegriffen wurden, ohne einen Treffer abzubekommen.[76] Und bereits am 6. Dezember forderte die Heeresgruppe Süd, aufgrund der Entwicklung der Lage, den Abzug des gesamten Schiffsraumes aus dem Bereich Budapest.[77] Am 11. Dezember stand der Gegner am linken Donauufer bereits unmittelbar vor Nagymáros. Noch am selben Tag schlug die Marine die Verminung von km 1631 (Nagyteteny) bis km 1643 (Südrand von Budapest) vor. Der Vorschlag wurde vom Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Süd, wegen des Offenhaltens des Nachschubweges, abgelehnt. Im Gegensatz zum bisherigen Standpunkt hatte die Seekriegsleitung am 12. Dezember 1944 überraschend die DM 1 Mine (Druckdosen Mine), mit nicht räumbaren Zünder, zum Einsatz auf der Donau oberhalb von Waitzen (Vác) freigegeben. Ein Verlegen dieser Mine durfte nur vom MFP aus durchgeführt werden und es musste sichergestellt sein, dass keine dieser Minen in die Hand des Gegners fällt. Sofort wurden 50 Stück LMB/S mit DM I und ZE III (eine Zerlegungs-Einheit mit einer Einstellung für 150 Tage) angefordert. Diese Maßnahme musste getroffen werden, da die Druckdosen-Mine nicht geräumt werden konnte. Mit Hilfe dieser Zerlegungs-Einheit sollte bei einer eventuellen Rückgewinnung des Gebietes sichergestellt sein, dass die Donau wieder frei von diesen Magnetminen war.[78]

Am 13. Dezember meldete der IMRDD, dass für die beabsichtigte Sperrung der Donau bei einer allfälligen Zurücknahme der Front 250 Stück LMB/M I bereit stünden. Der Sperrwaffenoffizier befand sich mit „F 1033“ und „F 1041“ bei km 1791 (Gönyü) und beide Fährprähme waren mit jeweils 50 Stück LMB/M I beladen. Kapitän zur See Lautenschlager hielt in dieser Angelegenheit ständigen Kontakt mit dem MVO der Heeresgruppe Süd, wo man sich jedoch vorerst nicht zu einer Verminung entschließen konnte. Seit dem 23. Dezember lag die Brücke in Esztergom (km 1718,8) unter dem Artilleriefeuer des Gegners. Die beiden mit Minen beladenen MFP wurden nun von Gönyü (km 1791) nach Komárno (Komárom/Komorn, km 1768) zurückgezogen. Von hier aus sollten sie noch am selben Tag, in Zusammenarbeit mit den Heeres-Pionieren, eine Sperre unterhalb der Eisenbahnbrücke in Budapest werfen.[79] In Ausführung dieses Vorhabens wurden von km 1633 bis 1637 (Budafok – Kutyavilla) sowie im Bereich des Öl- und Freihafens insgesamt 27 LMB/M I geworfen.[80] Am 25. Dezember wurde dann der Abschnitt oberhalb von Budapest vermint. Und zwar von der Mündung der Donauarme Szentendre und Vác (km 1658) bis auf Höhe von Horányi-csárda – Dunakeszi (km 1663), mit 23 Stück LMB/M I, wobei einzelne Passagen für den Übersetzverkehr des Heeres freigelassen wurden.[81] Am 24. und 25. Dezember griff dann erstmalig auch die Luftwaffe ein und verminte einige Abschnitte der mittleren Donau (siehe dazu den Beitrag im HMA „DER DEUTSCHE LUFTMINENEINSATZ AUF DER DONAU“.[82] Nun war es für die beiden Minenleger aber höchste Zeit, stromaufwärts zu fahren, hatte man doch den Hafen von Komárom bereits in den Mittagsstunden des 27. Dezember geräumt, lediglich zwei Fähren waren noch zurückgeblieben.[83] „F 1033“ und „F 1041“ kehrten nach dem Einsatz in Budapest wieder nach Gönyü zurück, um ihre Ladung wieder auf jeweils 50 Stück LMB/M I zu ergänzen.




Bombardierung Budapest
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Bombardierung Budapest
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Lagekart 30.12.1944
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Wegen der beginnenden Eisbildung am Strom wurde von Kapitän zur See Lautenschlager neuerlich, jedoch ohne Erfolg, die Freigabe weiterer Flussstrecken zur Verminung urgiert.[84] Schon vorher, am 9. Dezember 1944, noch während der Kämpfe um Budapest, hatte Kapitän zur See Lautenschlager gegenüber dem M.Gr.Kdo. Süd darauf gedrungen, die Donau oberhalb von Waitzen (Vác, km 1680) mit 150 LMB/M I zu verminen. Da sich auch das vorgesetzte Kommando dieser Ansicht anschloss, richtete man sich marineseitig darauf ein, den Strom zwischen Vác (Waitzen, km 1680) und Komárom (Komorn, km 1768), mit Hilfe von Magnetminen nachhaltig zu sperren.[85] Dafür wurde die beachtliche Zahl von 250 LMB/I zum Wurf vorbereitet und bereitgestellt.[86] Ein solches Unternehmen konnte jedoch nur durchgeführt werden, wenn auch das Heer sein Einverständnis dazu gab.

Am 5. Januar 1945 trat auch eine Neuordnung der Donauflottille in Kraft. Aus der bisherigen Donauflottille wurde durch Umbenennung die „1. Donauflottille“ und aus der bisherigen Minenräumgruppe die „2. Donauflottille“.[87] Nachdem es in den ersten Januarwochen gelungen war, den russischen Vorstoß zum Stehen zu bringen, war der Monat Januar geprägt vom zunehmenden Eisgang der Donau und mehreren missglückten Versuchen, der in Budapest eingeschlossenen Besatzung über dem Wasserweg Versorgungsgüter zuzuführen. Aber bereits in der zweiten Januarhälfte trat der Ausbau der Festung Pressburg (Bratislava) ins Blickfeld, da mit dem festungsmäßigen Ausbau der Stadt auch eine Abschnittsweise Verminung der Donau verbunden war. Dabei handelte es sich um ein äußerst kompliziertes Vorhaben, da aus technischen Gründen nur jene Abschnitte für eine Verminung in Frage kamen, welche auch bei Niedrigwasser einen Wasserstand von mindestens drei Meter aufwiesen. Diese Vorgabe war nur in folgenden Bereichen erfüllt: km 1824 bis 1795, von einen Kilometer oberhalb von Gönyü bis zur Insel Vének; bei km 1824, ein nur 200 bis 300 Meter langer Bereich bei der Ortschaft Lipót; bei km 1829, ebenfalls ein nur 200 bis 300 Meter langer Abschnitt bei der Insel Fácán-sziget und von km 1843 (ein Kilometer unterhalb von Cilistov) bis 1867 (Bratislava-Samorin) sowie von km 1853 (zwei Kilometer unterhalb von Rusovce) bis 1867 (Bratislava-Winterhafen).[88] Ab Anfang Februar stand dem Festungskommandanten in Pressburg für Kabelverlegungsarbeiten und sonstigen Vorbereitungen im Bereich des Donaustromes der MFP „F 1028“[89] zur Verfügung.[90]




Visegrad/Nagymáros, 13.1.1945
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Waitzen am 20.02.1945
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Donau bei Szob
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Bei der nächsten Besprechung über den Beitrag der Kriegsmarine zur Sicherung der Festung Pressburg stellte der IMRDD 200 Stück LMB/M 1 in Aussicht, mit denen ein 10 km langer Bereich der Donau unterhalb der Festung vermint werden sollte.[91] Diese Zusage Lautenschlagers ist jedoch schwer nachvollziehbar und völlig im Widerspruch zu den örtlichen Gegebenheiten.[92] Hatte man bisher nicht mehr als 25 Minen in einem Abschnitt verlegt, wie sollte nun in einem 10 km langen Stromabschnitt, der überdies nur an wenigen Stellen die geforderte Wassertiefe aufwies, eine solche Zahl von Minen zur Verlegung kommen?[93] Mittlerweile war am 11. Februar auch der Kampf um Budapest, mit einem hoffnungslosen Ausbruchsversuch der Reste der deutschen und ungarischen Truppen, zu Ende gegangen. Am 17. Februar 1945 meldete dann das Sperrwaffen-Arsenal in Linz-Ebelsberg erstmals, neben 100 Kugeltreibminen, auch den Eingang von 40 Stück von den nicht räumbaren Druckdosenminen (LMB/DM 1) für den Donaubereich.[94]

Bedingt durch die ab dem 18. Februar beginnenden Kämpfe zur Beseitigung des russischen Brückenkopfes über den Gran-Fluss, die mit unterschiedlicher Intensität bis zum Monatsende andauerten und sich auf beide Ufer des Stromes erstreckten, lies die Frage einer Verminung vorerst zurücktreten. Erst am 25. Februar 1945, nachdem die Kampfhandlungen am nördlichen Donauufer, nach der Beseitigung des kleinen russischen Brückenkopfes auf dem Westufer des Gran, zu einem vorläufigen Abschluss gekommen waren, wendete man sich wieder der Festung Pressburg zu. So traf der Sperrwaffenoffizier des IMRDD am 26. Februar auf dem Verkehrsboot „Flügge“ und in Begleitung des Minenlegers „F 1041“ in der Festung ein, um hier in Zusammenarbeit mit den Festungspionieren die geeigneten Sperrstellen zu erkunden.[95] Schon am nächsten Tag begann man unter der Aufsicht des Sperrwaffenoffiziers mit der Auslotung der zu verminenden Strecken unterhalb der Stadt.[96] Doch wiederum war jede Mühe vergebens, denn die ständigen Kampfhandlungen, die mit wechselhaftem Erfolg auf beiden Ufern der Donau stattfanden, verhinderten die rechtzeitige Erteilung des Befehls zur Durchführung der Verminung.


Die Donau zwischen Gönyü und Pressburg (Bratislava)
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Am 23. März 1945 verlegten die Kampfeinheiten der Donauflottille von Zsöny (km 1763,5) weiter stromaufwärts, um sich einen Kilometer oberhalb der Eisenbahnbrücke von Komorn (km 1770,4) neuerlich aufzustellen. Doch bereits am 26. März erfolgte unter ständigem Feinddruck der Rückzug nach Gönyü (km 1791). Von hier aus ging es bei Einbruch der Dunkelheit weiter stromaufwärts. Bereits am 28. März musste der Rückzug fortgesetzt werden und die Kampfgruppe verlegte in einem Stück 70 km stromaufwärts und lag nun unmittelbar vor Pressburg. Am Vormittag des 2. April 1945 wurde dann, bereits unter Feindruck, der Rückzug in den Festungsbereich befohlen. Damit waren alle unterhalb von Pressburg geplanten Sperrungen hinfällig geworden.[97] Im Zusammenhang mit der Verteidigung von Pressburg gab es auch einen skurrilen Plan der Marine. Da es der Donauflottille an entsprechenden Flusskampfschiffen (Monitoren) mangelte, sollte die Schiffswerft Linz vier Motorgüterschiffe zu behelfsmäßigen Monitoren umbauen.[98] Die bis zu 70 m langen Schiffe wollte man für eine offensive Verteidigung im Bereich der Hauptkampflinie, stromabwärts von Pressburg, einsetzen.[99] Eine erste Planung sah die Aufstellung von drei schweren Geschützen auf Betonfundamenten vor, zwei vorne und eines achtern, nebst leichten Fliegerabwehrwaffen und Raketenwerfer (RAG). Zusätzlich wollte man die sensiblen Teile der Schiffe mit Panzerplatten schützen. Nach vielen Querelen, denn nicht alle Marine- und Heeresdienststellen fanden sich bereit, bei diesem obskuren Plan mitzumachen, wurden vier Donauschiffe für diesen Zweck namhaft gemacht.[100]

Um die Sache zu beschleunigen, wollte man jedes dieser Behelfskampfschiffe durch den Einbau von drei Kampfpanzern, wobei man an Schadfahrzeuge mit ausgebautem Motor, Getriebe und Fahrwerk, dachte, bestücken.[101] Doch niemand wollte oder konnte solche Schadpanzer bereitstellen. Als es dann auch an Panzerplatten fehlte, sollten diese „schwimmenden Fernkampfbatterien“, durch die Stauung von leeren Fässern im Schiffsrumpf, unsinkbar gemacht werden. Doch das allgemeine Chaos der letzten Kriegstage verhinderte die Realisierung dieses wahnwitzigen Vorhabens. Ein Grund dafür war sicher auch das Desinteresse der Heeresgruppe Süd, wo die Geringschätzung, sowohl für die auf der Donau kämpfenden Marineverbände, als auch für die Aktivitäten des Kommandos des Festungsbereiches Südost, besonders ausgeprägt war.[102] Durch dieses „nicht einmal ignorieren“ von Seiten der höheren Stäbe des Heeres, war es der deutschen Donauflottille, im Unterschied zum sowjetischen Gegenüber, auch nicht möglich sich im Kriegsgeschehen entsprechend zu profilieren und auch entsprechende Erfolge aufzuweisen.



Karte 13
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Bratislava
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Bereits am 20. März 1945 hatte die Heeresgruppe Süd, da nun Pressburg bereits in unmittelbarer Frontnähe lag, an die Operationsabteilung im Oberkommando des Heeres das Ersuchen gerichtet „einen gewissen Einfluss auf Planung und Ausbau der Verteidigungsanlagen zu nehmen“.[103] In Entsprechung dieses Antrags wurde am 23. März die auf Pressburg zurückgehende 8. Armee auf Zusammenarbeit mit dem Kommandanten der Festung angewiesen.[104] Ab dem 27. März 1945, 00:00 Uhr, war der Verlauf der großen Donau als Grenze zwischen der, rechts der Donau kämpfenden, 6. SS-Panzerarmee und der am linken Ufer zurückgehenden 8. Armee festgelegt, wobei für die Donauübergänge die 8. Armee verantwortlich zeichnete. Am 2. April 1945 war die Räumung der noch in Pressburg vorhandenen Schiffe fast abgeschlossen und unter dem Kommando der Donauflottille wurden die restlichen Schiffe bis zur Kasmacher-Insel, auf Höhe von Wolfsthal (km 1875), gegenüber der deutsch-slowakischen Grenze, zurückgenommen. Dies war notwendig geworden, da die Straßenbrücke nach Engerau (Petrzalka) am 3. April um 04:00 Uhr gesprengt werden sollte. Dass die Zeit zum allgemeinen Rückzug gekommen war, zeigte bereits vereinzeltes Artilleriefeuer, welches seit dem Nachmittag des 2. April 1945 auf den östlichen Teilen von Hainburg (km 1884) lag. So zog sich der letzte Räumungskonvoi in der Nacht vom 2. zum 3. April, gesichert von der am Schluss fahrenden Kampfgruppe der 1. Donauflottille, stromaufwärts über die Reichsgrenze zurück. Von hier ging die Fahrt ohne Aufenthalt weiter bis nach Wien. Beim Morgengrauen des 3. April 1945 hatte die Nachhut Fischamend (km 1909) erreicht, wo man tagsüber in den Auen und Seitenarmen Schutz vor den russischen Kampfflugzeugen suchte. Vorher hatte der bergwärts fahrenden Verband bei km 1879,5 (Theben, Devin) noch zwei Zugschiffe und fünf Kähne aufgenommen.

Die Verminung unterhalb von Hainburg erfolgte im Bereich von der Marchmündung bis auf Höhe der Ortschaft Berg, von Donau-Kilometer 1873,3 bis 1879,6. Nachstehend die Kilometrierung in diesem Bereich (mit der heutigen Brückensituation):

RECHTES UFERLINKES UFER
km 1868,40 (SK)die alte Brücke (Stary Most)km 1868,40 (SK)
km 1869,10 (SK)die heutige “Neue Brücke” (Drahtseilbrücke)km 1869,10 (SK)
km 1871,35 (SK)die heutige Straßenbrücke “Lafranconie”km 1871,35 (SK)
km 1873,5 Berg (A)
km 1874,5 Wolfsthal (A)
km 1872,70 ===================österreichisch- slowakische Staatsgrenze
km 1876,9 Devin [Theben]-Lom (SK)
km 1879,25 Thebnerstrassl
km 1879,5 Devin [Theben] (SK)
km 1879,78 Bratislava Devin (SK)
österreichisch-slowakische Staatsgrenze ===================km 1880,26 Mündung der March

Kurz nachdem am 2. April 1945 die Kampfteile der 1. Donauflottille, mit Einbruch der Dunkelheit, bei km 1875 ihre Anker gelichtet hatten, war die Stunde der letzten Verminungsaktion der Deutschen Kriegsmarine auf der Donau gekommen. Kaum war das helle Echo der dumpf dröhnenden Schiffsmotoren zwischen dem Thebener-Kogel und dem Braunsberg verklungen, begannen die Vorbereitungen zum letzten Akt im Minenkrieg auf der Donau. Im Strom zwischen den Ortschaften Berg (km 1873,3) auf der österreichischen Seite und Devin (km 1879,6) auf der slowakischen Seite kamen 22 Stück Bombenminen vom Typ BM 1000 A 105 vom Schiff aus zur Verlegung.[105] Dieser Typ von Minen war eigentlich für die Verwendung bei der Luftwaffe und zum Abwurf aus der Luft vorgesehen.[106] Da zu diesem Zeitpunkt die in Pressburg für die unterhalb der Stadt vorgesehen Sperrstellen bereitgehaltenen LMB bereits als verloren anzusehen waren, musste man auf diese letzten Bestände zurückgreifen.[107] Später wurden von Hainburg (km 1883) aus noch alle vorhandenen Treibminen abgelassen. Doch diese minder gefährliche Art von Minen war während des Rückzuges immer wieder und in großer Zahl zur Anwendung gekommen, ohne dass es je gesicherte Berichte über entsprechende Erfolge gab. Doch dieser Einsatz gehört nicht mehr zu dem hier behandelten Thema.



Der Raum der letzten Verminung
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Die alte Brücke (Stary Most) in Bratislava
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Der rasche Fall der Festung Pressburg hatte auf höchster Ebene einen Schock ausgelöst, wie eine überlieferte Ausarbeitung des Leiters der Abteilung Landesbefestigung erkennen lässt.[108] Unter dem Titel: „Der Wert von Festungen im gegenwärtigen Stadium des Krieges“ legte Oberst im Generalstab Thilo am 6. April 1945 ein Schriftstück vor, worin er als jüngstes Beispiel für den Festungskampf Pressburg anführte: „Pressburg war von entscheidender Bedeutung für die Sperrung der Wiener Pforte. Warum diese Festung nicht gehalten wurde, ist noch ungeklärt. Sie rechtfertigte nach Ausbauzustand, Armierung und Kampfstärke der Besatzung absolut positive Erwartungen. Möglich ist, dass die Masse der Besatzung im Außenring eingesetzt war, mit dem Willen, hier den entscheidenden Kampf zu führen. Hierzu war sie zu schwach. Der Außenring musste als Sicherungslinie, der Innenring als HKL [Hauptkampflinie] angesehen werden.[109] Selbst noch zwei Tage nach dem Fall von Wien beschäftigte der unerwartet schnelle Fall Pressburgs noch immer die Operationsabteilung. In einem Schreiben, das am 15. April 1945 an alle Heeresgruppen im Osten zur Verteilung kam, versuchte die Operationsabteilung ihre falsche Einschätzung der Lage bezüglich der Festung wie folgt zu rechtfertigen: „Die Festung Preßburg ist nach 2 Tagen Kampf gefallen. Die Festung war gut ausgebaut, mit Festungstruppen und Armierungswaffen verhältnismäßig reichlich ausgestattet. Die Bevorratung mit Lebensmitteln und Munition war auch für länger dauernden Großkampf ausreichend. Am 1. und 2. 4. hat der Russe den äußeren und inneren Verteidigungsring durchbrochen und die Stadt genommen. Der Festungkommandant hat sich mit den Restteilen seiner Besatzung entgegen dem ausdrücklichen Befehl des vorgesetzten Divisions-Kommandeur von der Festung abgesetzt. Der Festungskommandant Oberst Freiherr Ohlen zu Adlerscron ist wegen Ungehorsams zum Tode verurteilt worden.“[110]

Korvettenkapitän Eduard Helleparth, der bis Ende 1944 als Donaureferent im Stabe des IMRDD tätig war und 1945 das Kommando über die 2. Donauflottille übernahm, führt in einem um das Jahr 1970 erstellten Bericht weitere Sperrstellen an. So auch eine beim Rückzug verlegte deutsche Sperre mit magnetischen Minen bei Ostrovo (km 996).[111] Hier dürfte die geplante Sperrung des Jucz-Kanals (km 988, Mündung des Flusses Porecka) gemeint sein, wo es wegen der vom Gegner besetzten Ufer nicht mehr zu einer Verminung gekommen war.[112] Des Weiteren nennt er eine Sperre bei Vukovar (km 1336), für die es weder in den Kriegstagebüchern noch in den Aufzeichnungen der „Deutschen Minensuchleitung“ Hinweise gibt. Im Vorfeld von Pressburg soll es nach Helleparth zu Minensperren bei km 1751 Radvany (Radvan nad Dunajom, km 1748,5) und 1766 Komorn (Komárom/Komárno) sowie bei km 1806 Medvedov gekommen sein. Auch hier lassen sich keine Anhaltspunkte für eine Realisierung finden, weder im KTB der Heeresgruppe Süd noch im KTB der Seekriegsleitung.[113] Die Kriegsereignisse lassen vermuten, dass Helleparth hier die im Vorfeld von Bratislava geplanten Sperrstellen anführt, deren Realisierung durch die veränderte militärische Lage letztlich unterblieb.


Detonation einer Magnetmine
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Über die durch die deutschen Minensperren entstandenen Verluste an sowjetischen, rumänischen, bulgarischen und jugoslawischen und ungarischen, aber auch an erbeuteten deutschen, Schiffen ist nur sehr wenig bekannt.[114] Denn alle Anrainerstaaten der mittleren und unteren Donau fuhren damals in russischen Diensten und die Geheimhaltung wurde auch noch in Zeiten des Kalten Krieges hochgehalten. Die Schiffe dieser Staaten wurden ebenso wie erbeutete deutsche Schiffe unter sowjetischem Kommando auch zum Räumen der Minen eingesetzt und hatten dabei erhebliche Verluste. Dabei ist zu beachten, dass es auch zu dieser Zeit noch immer Verluste durch englische Magnetminen gab, obwohl die alliierte Minenoffensive als Folge des sowjetischen Vormarsches im Oktober 1944 eingestellt worden war. Die wenigen vorhandenen Daten stammen durchwegs aus dem Netz.[115] So begann die mit der 3. Ukrainischen Front vorrückende sowjetische Donauflottille im September 1944 mit der Organisation der Räumung der Minen mit magnetischer Zündung. Dafür wurden in Summe 38 erbeutete Schiffe deutscher, aber auch bulgarischer und rumänischer Herkunft, herangezogen. Die Schiffe standen unter russischem Kommando und die Besatzungen wurden mit Masse von verschleppten sowjetischen Staatsbürgern gestellt. Aber bei Bedarf wurden auch Spezialisten aus den Kriegsgefangenenlagern geholt.

Unter den in Dienst gestellten 38 Schiffen befanden sich auch 10 Sperrbrecher, welche Magnetminen zur Detonation bringen konnten. Näheres ist nur von der rumänischen Seite bekannt, wo neben sieben kleinen Räumbooten (No. 31, 32, 33, 37, 57, 81 und zwei weitere), auch die Schlepper „Bessarab“ und „Gherdap“, ausgestattet mit deutschem Räumgerät, auf sowjetischer Seite zum Einsatz kamen. Auch die französischen Schiffe „Jaques Vuccino“, „Mistral“, „Pasteur“ und „General Maican“, die bereits von deutscher Seite für diesen Zweck eingesetzt waren, wurden in die Räumflottille eingegliedert. An bulgarischen Schiffen waren „Kiril Popov“, „Iskr“, „Vasil Levski“ im Einsatz. Die stärkste Gruppe bildeten aber die erbeuteten deutschen Räumschiffe „Grafenau“, „Kell“, „Kronus“, „Berolina“, „Seefalke“, „Mercur“, „Franz“, „Artur“, „Hindenburg“ und „Mars“.[116] Über einen Einsatz von Räumverbänden der Roten Flotte ist derzeit kaum etwas bekannt. Die Gefährlichkeit der Magnetminen führte dazu, dass im April und Mai 1945 die sowjetische Räumorganisation mit neuen und besser geeigneten Schiffen verstärkt wurde. Es dauerte bis zum 8. November 1948, bis die unter sowjetischem Kommando arbeitende Räumorganisation aufgelöst werden konnte.

Die beim Rückzug verlegten Sperren mit Magnetminen und die daraus resultierenden, bekannt gewordenen, Schiffsverluste:

3. Oktober 1944, km 1049—1063, 25 LMB, M 1, ZK 1—3 und 5—9
26.10.1944Motortankschiff NFR „Director CH. Carp“km 10645 Tote, 2 Verletzte
03.11.1944Schlepp „NFR 779“km 1048, 1050
03.11.1944Schlepp „Valul“km 1046, 1050
03.11.1944Schlepper JRP „Drac“?km 1050 (1047,7)USSR Minenräumer
03.11.1944Schlepp „No. 36“km 1050
04.11.1944Schlepp „No. 611“km 1064Im Verband des Schleppers „Paun“
04.11.1944Schlepp „No. 624“km 1064Im Verband des Schleppers „Paun“
10.11.1944Minensuchboot „Ato“km 1064
12.11.1944Minensuchboot „No. 781“km 1064
12.11.1944Minensuchboot „No. 6725“km 1064
12.11.1944Minensuchboot „T-12“km 1064
30.11.1944Minensuchboot „No. 934“km 1054Beschädigt

4. Oktober 1944, km 1084—1103, 25 LMB, M 1, ZK 1—3 und 5—9
04.10.1944Schlepp „NFR 1692“km 1090
19.10.1944Schlepper „Amurgul“km 1094—1096USSR Minenräumer T-658,11 Mann gerettet
25.10.1944Schlepper NFR „Dambovita“km 1084—1085USSR Minenräumer
25.10.1944?„Fanela No. 30“km 1097
26.10.1944Schlepper SRD „Vintilia Bratianu“km 1098 (1096,4)15:30 Uhr, USSR Minenräumer
26.10.1944Schlepper NFR „Ardealul“ (Ardeal?)km 1096,5USSR Minenräumer
26.10.1944Tankschlepp „ SRD 30“km 1093
26.10.1944Motortankschiffkm 1066
26.10.1944Schlepper „Bertillo“km 1092
03.11.1944Schlepp „NFR 6141“km 1098

6. Oktober 1944, km 1154—1167, 25 LMB, M 1, ZK 1—4 und 8
26.10.1944Dampfer „Smederovokm 1153
30.10.1944Schlepp „Dunarea“km 1158
30.10.1944Schlepp „Visiliska“km 1158
03.11.1944Schlepp „No. 38“km 1158
03.11.1944Schlepp „No. 138“km 1158
21. Oktober 1944, km 1216—1257, 25 LMB, M 1, ZK 1—8
02.12.1944SRD Schlepper „Cozia“km 1219USSR Minenräumer
14.11.1944?SFND Schlepper „Jean Millot“[117]km 1260—1261?8 Tote, USSR Minenräumer

23. Dezember 1944, km 1633—1637 und Öl- und Freihafen Budapest, 27 LMB, M 1
16.01.1944Schlepp „SRD 38“km 1232,7
25. Dezember 1944, km 1658—1663, 23 LMB, M 1
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02. April 1945, km 1873,3—1879,6, 22 BM 1000 A 105
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Es sind hier nur die bekannt gewordenen Verluste berücksichtigt, die sich in zeitlicher Abhängigkeit in den jeweiligen verminten Bereich nachweisen ließen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass etliche Minen durch die Strömung und das Geschiebe, besonders aber bei Hochwässern, auch stromabwärts verlagert wurden. Damit ist besonders im Bereich der oberen und mittleren Donau zu rechnen, wo es wegen der hohen Fließgeschwindigkeit begründete Hinweise für eine solche Annahme gibt. Hier kam es immer wieder, auch außerhalb der von den Alliierten bzw. Deutschen verminten Abschnitte, zu Schiffsverlusten durch Minendetonationen. Doch in all diesen Fällen ist ein Nachweis, ob es sich dabei um eine alliierte oder deutsche magnetische Mine gehandelt haben könnte, schwierig bzw. unmöglich. Auch Jahre nach dem Kriegsende gab es noch immer schmerzliche Verluste durch Minen, die jedoch in der Mehrzahl wohl eher den britischen Luftminen zuzuschreiben waren.[118] Eine Bilanz über Erfolg oder Misserfolg der deutschen Minenunternehmen lässt sich auch heute nicht erstellen. Doch allgemein kann gesagt werden, dass ein massiver Einsatz von Magnetminen zwischen Wien und Budapest, so wie ihn die deutsche Marineführung vorgesehen hatte, noch zu erheblich größeren Schiffs- und Personenverlusten in dieser letzten Phase des Krieges geführt hätte. Zum Glück für die schifffahrttreibenden Nationen und die Anliegerstaaten kamen die geplanten todbringenden Vorhaben im Bereich der oberen Donau nur mehr zu einem ganz geringen Teil zur Ausführung.

Ein herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle dem Marine-Dokumentations-Zentrum Theodor Dorgeist für die Zurverfügungstellung von weitgehend unbekannten Dokumenten zum Thema aussprechen. Ebenso danke ich allen daran beteiligten Mitarbeitern des Historischen Marinearchivs für die exzellente Umsetzung und Präsentation dieses Fachartikels.


Anhang

DIE DONAU BEI HAINBURG NACH DEM ENDE DES KRIEGES. EIN AUSZUG AUS DEM SKIZZENBUCH DES HAINBURGER BILDERMALERS WILHELM WALLNER.


Für die Möglichkeit diesen historischen Bilderbogen aus schwerer Zeit zu zeigen, bin ich Herrn Franz Thaller zu Dank verpflichtet.


[1] Kriegstagebuch (KTB) M.Gr.Kdo. Süd, 26.8.1944.
[2] NARA Microfilm Publication T 1022, roll 2552 (PG-45986). Fernschreiben (FS) Gr. Süd Op, gKdos. Nr. 5246, vom 26.8.1944.
[3] Ebd., roll 2599 (PG-45987). FS „KR“ an OKM Skl. Ia (Koralle), nachrichtlich Inspekteur Minenräumdienst Donau (IMRDD).
[4] KTB M.Gr.Kdo. Süd, 12.9.1944. Versenkt wurden: 2 U-Jäger, 1 Lazarettschiff, 3 Werkstattschiffe, 1 Artillerieträger, 10 Marinefährprähme, 11 Zugschiffe, 9 Räumfahrzeuge, 23 Leichter und eine Anzahl Pionierlandungsboote, Siebelfähren und kleinere Fahrzeuge.
[5] HMA-Datensatz für F 1033
[6] HMA-Datensatz für F 1034
[7] HMA-Datensatz für F 1036
[8] NARA T 1022, roll 2599 (PG-45987). Vermerk vom 19.9.1944 über eine Besprechung mit OKM Skl. Adm.Qu. I. Näheres zum Typ DM findet sich in der => Beschreibung über die diversen Varianten der Marinefährprähme, verfasst von René Stenzel unter Mitarbeit von Theodor Dorgeist
[9] KTB IMRDD, 1.10.1944 und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau des IMRDD, 1.10.1944.
[10] Ebd. Das KTB vermerkt um 13:02 Uhr die Meldung der Minenräumgruppe mittlere Donau: „Weiterer MFP unter Führung Oberleutnant Hahn ausläuft Belgrad zur Bandenbekämpfung“. Ein weiterer Eintrag um 17:26 Uhr lautete: „Boot 1036 nicht ausgelaufen, Bandenbekämpfung erledigt“. Da „F 1036 bereits um 06:00 Uhr in Neusatz ausgelaufen war, kann sich diese Meldung nur auf „F 1034“, eventuell auch auf den in Bereitschaft befindlichen „F 1033“, beziehen.
[11] NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau des IMRDD, 1.10.1944.
[12] KTB IMRDD, 2.10.1944. Im KTB ist die Meldung der Räumgruppe mittlere Donau verstümmelt und verdreht wiedergegeben.
[13] Ebd., 2.10.1944.
[14] NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung 3.10.1944.
[15] HMA-Datensatz für F 1035
[16] Slovenac, ehemals jugoslawischer Radschlepper, Baujahr 1913, 54 m lang. Seit Juli 1944 Minenräumschiff IMRDD.
[17] KTB IMRDD, 3.10.1944 und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 4.10.1944. Deutsche Minensuchleitung M/S 1348/45, Glückstadt vom 27.11.1945, an GM/SA, Betr.: Donau. Für die Zurverfügungstellung dieses Dokuments gilt mein besonderer Dank dem Marine-Dokumentationszentrum Theodor Dorgeist. Nach den vom KTB IMRDD abweichenden Aufzeichnungen der Minensuchleitung wurde der Bereich von km 1063 bis 1049 vermint. Alle Minen waren vom Typ LMB/M 1 (Zk 1—3 und 5—9). Das Zündgerät M 1 wurde gewählt, weil es auf Flüssen den größten Erfolg versprach, der Nachteil war, dass es leicht zu räumen war.
[18] KTB IMRDD, 4.10.1944.
[19] Zum Wachschiff „Nothung“ der Donauflottille siehe auch den Fachartikel im HMA: => Renato Schirer, Die Donaumonitore der Kriegsmarine
[20] KTB IMRDD, 4.10.1944.
[21] NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 4.10.1944, 22:00 Uhr.
[22] KTB IMRDD, 4.10.1944.
[23] Ebd. Der Befehl lautete: „F 1036 mit wurfklaren Minen eine Stunde nach Eintreffen dieses Funktelegramms Abmarsch nach Belgrad und Meldung an Chef Donauflottille“.
[24] Ebd. 23:46 Uhr. Kapitänleutnant Winderling auf „Nothung“ an Chef Donauflottille, nachrichtlich IMRDD.
[25] NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 4.10.1944, 22:00 Uhr.
[26] KTB IMRDD, 5.10.1944.
[27] KTB IMRDD, 6.10.1944 und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 6.10.1944, 20:00 Uhr sowie Deutsche Minensuchleitung M/S 1348/45, Glückstadt vom 27.11.1945 an GM/SA, Betr.: Donau. Die verlegten Minen waren alle vom Typ LMB/M 1 (Zk 1—4 und 8).
[28] KTB IMRDD, 6.10.1944. Die Vollzugsmeldung wurde um 01:15 Uhr an „Oder“ übermittelt. Im KTB wird die Meldung um 18:09 Uhr, wortgleich wiederholt.
[29] KTB IMRDD, 4., 5. und 6.10.1944.
[30] NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 5.10.1944, 22:00 Uhr.
[31] HMA-Datensatz für AT 917
[32] KTB IMRDD, 6.10.1944.
[33] Ebd. und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 6.10.1944, 22:00 Uhr: „Bechelaren, Nothung, MFP 1033 Sonderaufgabe“. Für eine Durchführung dieses Vorhabens durch den schwer beschädigten Minenleger „F 1033“ fehlt jedoch jeglicher Beleg.
[34] NARA Microfilm Publication T-311, roll 190. KTB des Oberquartiermeisters des Oberbefehlshaber Südost vermerkte am 6. Oktober 1944 dazu: „Donau in Gegend Theissmündung von Russen durch Feuer beherrscht. Öffnung durch Donauflottille eingeleitet“.
[35] Ebd.
[36] NARA T 1022, roll 2539. FS von IMRDD, vom 7.10.1944, 11:10 Uhr an M.Gr.Kdo. Süd, gKdos.
[37] KTB IMRDD, 7.10.1944.
[38] KTB IMRDD, 6.10.1944.
[39] KTB IMRDD, 6.10.1944 und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 6.10.1944, 20:00 Uhr. Die Lagemeldung nennt andere Zahlen: „12 Zugschiffe und 80 Schlepp“.
[40] KTB IMRDD, 6. und 7.10.1944.
[41] NARA T-311, roll 190. KTB des Oberquartiermeisters des Oberbefehlshaber Südost vermerkte am 7. Oktober 1944 dazu: „Durchbruch der bisher im Raum Belgrad festliegenden Schlepp und Schlepper bei geringem Verlust gelungen“.
[42] KTB IMRDD, 7.10.1944.
[43] KTB IMRDD, 8.10.1944: „F 1033 hat bei Susek km 1284 das Eintreffen Nothung abzuwarten“.
[44] KTB IMRDD, 8.10.1944.
[45] KTB IMRDD, 5.10.1944.
[46] KTB IMRDD, 9.10.1944.
[47] Ebd. Diese LMB/M 1 sollten frühestens nach 6 Tagen scharf werden.
[48] KTB IMRDD, 19.10.44. Für die detonierten 50 LMB hatte man ebenfalls Ersatz angefordert.
[49] KTB M.Gr. Süd, 27.10.1944.
[50] HMA-Datensatz für F 909
[51] KTB IMRDD, 11.10.1944.
[52] KTB IMRDD, 15. und 16.10.1944.
[53] KTB IMRDD, 14.10.1944 und NARA T 1022, roll 1933, Lagemeldung Donau, 15.10.1944, 20:00 Uhr.
[54] KTB M.Gr. Süd, 21.10.1944.
[55] HMA-Datensatz für AT 916
[56] KTB IMRDD, 20.10.1944.
[57] KTB IMRDD, 21.10.1944 und Deutsche Minensuchleitung M/S 1348/45, Glückstadt, 27.11.1945 an GM/SA, Betr.: Donau sowie T 1022 roll 1933, Lagemeldung Donau, 21.10.1944, 22:00 Uhr. Die Minen waren alle vom Typ LMB/M 1 (Zk-1—8).
[58] KTB IMRDD, 2.12.1944.
[59] NARA T-311, roll 190. Das KTB des Oberquartiermeisters des Oberbefehlshaber Südost vermerkte am 21. Oktober 1944 dazu: „Russischer Vorstoß auf Donau bei Baja, dadurch Donauverkehr gelähmt“. Am 22. ist vermerkt: „Räumung Hafen Vukovar und Eszeg durchgeführt“.
[60] HMA-Datensatz für F 1041
[61] KTB IMRDD, 21.10.1944: „Eingebaute Schottteile können auf F 1041 verbleiben, wenn Insp. MRD auf ihren Ausbau verzichtet“.
[62] KTB M.Gr. Süd, 22.10.1944.
[63] NARA T 1022, roll 2539.FS vom 2.11.1944 an M.Gr.Kdo. Süd (MVO H.Gr. Süd, gKdos. 1294/44).
[64] KTB M.Gr.Kdo. Süd. 1.11.1944.
[65] Ebd.
[66] KTB IMRDD 1.11. und 6.11.1944. Schon ab 2.11.1945, 24:00 Uhr, stand der MFP-Neubau „F 1041“ in Budapest mit 32 Stück LMB/M 1, mit ZK 1—8 bereit. Weitere 86 Stück LMB/M 1 standen hier, ab dem 3.11.1945, bereit, von denen „F 1033“, nach erfolgter Reparatur der Gefechtsschäden, 50 übernehmen sollte.
[67] Ebd. 7.11.1944.
[68] Ebd. 8. und 9.11.1944.
[69] KTB IMRDD, 15.11.1944 und NARA T-1022, roll 2539. FS an M.Gr.Kdo. Süd vom 15.11.1944, 14:10 Uhr, (MVO H.Gr. Süd, gKdos. 1349/44).
[70] KTB M.Gr.Kdo. Süd, Monatsbericht zum KTB November. Auf der Donau wurden 1944/45, sowohl von den Deutschen als auch von den Ungarn, zahlreiche Treibminen abgelassen. Da der Mineneinsatz auf Flussgewässern, mit der Ausnahme der Räumung und Verlegung von magnetischen Minen auf der Donau, grundsätzlich zum Heeresbereich ressortierte und von den Pionieren ausgeführt wurde, wird dieser Einsatz hier nicht berücksichtigt.
[71] Bereits am 3. Dezember hatte man auf einen Einsatz von Minen mit akustischen Zündern auf der Donau verzichtet. Die 1. Skl. (Abteilung F Eins E A) hatte ursprünglich eine Mischung von Zünder-Systemen M 1, MA 2 und MA 3 vorgesehen. Da die Schiffe auf der Donau durchwegs Radantrieb hatten oder geschleppt wurden verzichtete man letztlich auf die akustischen Zündgeräte MA 2 und MA 3, da man davon ausging, dass sich die wenigen mit Schrauben angetriebenen Schiffe durch das Fahren von Geräuschbojen schützen könnten. Allerdings wollte man nun LMB mit M1 und Verzögerungskontakt von 4 Sekunden, verwenden. Dadurch wollte man eine Räumung durch Flugzeuge verhindern, da diese bei der Detonation dieser Minen selbst gefährdet waren (Marine-Dokumentations-Zentrum Theodor Dorgeist, Fernschreiben S.V.K. gKdos. 3429 II/IV vom 3.12.1944).
[72] Ebd. und KTB Skl. Ia, 12.1.1945.
[73] Ebd. 1.1.1945.
[74] Ebd. 4.1.1945.
[75] KTB Skl. Teil A, 12.4.1945.
[76] KTB IMRDD, 5.12.1944.
[77] Ebd. 6.12.1944.
[78] Ebd. 12.12.1944. Bei dem Druckdosen-Gerät handelte es sich um eine Zündvorrichtung für eine vom Gegner nicht zu räumende Mine.
[79] KTB Skl. Ia, 23.12.1944.
[80] KTB Skl. Ia, 25.12.1944 und Deutsche Minensuchleitung M/S 1348/45, Glückstadt, 27.11.1945 an GM/SA, Betr.: Donau.
[81] Ebd.
[82] Fachartikel im HMA: => Renato Schirer, Der deutsche Luftmineneinsatz auf der Donau
[83] KTB Skl. Ia, 27.12.1944.
[84] KTB Skl., 26.12.1944.
[85] KTB M.Gr.Kdo. Süd, 10.12.1944.
[86] KTB M.Gr.Kdo. Süd, 9.12.1944. Im KTB heiß es „150 Stück ELM/J“. Dies wären englische Luftminen gewesen, so wie sie von der 205 Bomb Group im Donaubereich abgeworfen wurden. Solche waren auf deutscher Seite, zumindest in dieser Anzahl, nicht vorhanden. Daher dürfte hier der Begriff ELM/J irrtümlich, anstelle von LMB verwendet worden sein.
[87] KTB IMRDD, 4.1.1945.
[88] KTB IMRDD, 17.1.1945.
[89] HMA-Datensatz für F 1028
[90] KTB IMRDD, 8.2.1945
[91] Ebd. 12.2.1945.
[92] Siehe dazu die Aussagen im KTB IMRDD, 17.1.1945.
[93] KTB IMRDD, 12.2.45. Die genaue Formulierung, zu der Besprechung beim Kommandanten des Festungsbereich Südost in Heiligenkreuz bei Wien, lautete: „Es werden von mir für die Verminung der vorgesehenen 10 km langen Donaustrecke unterhalb Pressburg 200 LMB/M 1 bereitgehalten.“
[94] Ebd. 17.2.1945.
[95] Ebd. 26.2.1945.
[96] Ebd. 27.2.1945.
[97] Heeresgeschichtliches Museum Wien, Militärwissenschaftliches Institut, Sign. MWI 1945/3-A, Adam Koschu, Kampf und Rückführung der deutschen Donauflottille.
[98] KTB IMRDD, 11.2.1945.
[99] Ebd. 3.2.1945.
[100] Ebd. 11.2. u. 14.2. sowie 22.2.1945. Es handelte sich um die deutschen Schiffe „Orth“ und „Altenburg“ sowie die ungarischen Schiffe „Magyar“ und „Hunor“.
[101] Ebd. 11.2.1945.
[102] Das Kdo. Festungsbereich Südost, in Heilgenkreuz bei Wien, unterstand direkt der Operationsabteilung im Generalstab des Heeres (Abt. Landesbefestigung).
[103] KTB HGr. Süd, HGr. Süd Ia Nr. 3335/45 g. vom 20.3.1945.
[104] KTB HGr. Süd, HGr. Süd Ia Nr. 3977/45 g. vom 24.3.1945.
[105] Marine-Dokumentations-Zentrum Theodor Dorgeist. Meldung der Deutschen Minensuchleitung in Glückstadt an GM/SA, M/S 1318/45, vom 27.11.1945, Betr.: Donau. In diesem Schriftstück wurde diese Aktion, wohl wegen des der Bombenminen, irrtümlich der Luftwaffe zugeordnet. Zu diesem Zeitpunkt war der Flugplatz Wiener Neustadt, inklusive des Luftminenlagers, bereits gesprengt und die Stadt von den Sowjets eingenommen. Auch in den überlieferten Luftwaffen-Dokumenten findet sich dazu keinerlei Hinweis. So ist weder im KTB der 1. Skl. Teil A noch in jenem des OKL LwFüStb, weder am 2.4 noch in den Tagen vorher oder nachher, ein diesbezüglicher Hinweis zu finden.
[106] Die Bombenmine 1000 war eine luftwaffeneigene Entwicklung. Im Unterschied zu den LMA und LMB verfügte die BM 1000 über Leitflossen am Heck und wurde ohne Fallschirm abgeworfen. Das Gewicht der BM 1000 betrug 907 kg, davon 726 kg Sprengstoff (Hexanit). Die Länge des Bombenkörpers (ohne Heckflosse) betrug 2 Meter und der Durchmesser 66 cm. Vergleiche dazu auch: Fachartikel im HMA: => Renato Schirer, Der deutsche Luftmineneinsatz auf der Donau
[107] Vermutlich kamen die Bombenminen aus dem Luftminenlager in Wiener Neustadt, welches am 1. April 1945 um 13:13 Uhr gesprengt wurde.
[108] NARA Microfilm Publication T 78, roll 305. Op Abt/Abt Lds Bef., Nr. 5676 geh., vom 6.4.45.
[109] Ebd.
[110] NARA T 78, roll 305, FS SSD (Z) 2725, OKH/GenStdH/Op Abt/Abt LdsBef Nr. 6199/45 geh., vom 15.4.45.
[111] Heeresgeschichtliches Museum Wien, Militärwissenschaftliches Institut, Sign. MWI 1945/3-A. Eduart Helleparth, Die Donauflottille im Schwarzen Meer.
[112] KTB IMRDD, Lagemeldung 3.10.1944.
[113] Die Überlieferung des KTB des IMRDD endet mit 28. Februar 1945. Kriegstagebücher der 1. und 2. Donauflottille sind für das Jahr 1945 nicht überliefert.
[114] Stefan Csikos, Der Minenkrieg auf der Donau (Marine Rundschau Heft 8/1975, 470). Csikos berichtet von 23 durch Minendetonationen verloren gegangenen sowjetischen Nachschubschiffen.
[115] URL: => http://www.worldwar2.ro (Stand 8.2.2011) und Marine-Dokumentations-Zentrum Theodor Dorgeist.
[116] URL: => http://www.worldwar2.ro (Stand 8.2.2011), Posting 19.11.2011
[117] Der SFND Radzugdampfer wurde im Oktober 1944 oberhalb von Novi Sad durch die Besatzung versenkt. Von den Sowjets gehoben, neuerlich in Dienst gestellt und als Minenräumer eingesetzt.
[118] Stefan Csikos, Der Minenkrieg auf der Donau (Marine Rundschau Heft 8/1975), 471 u. 476.


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