- Minenkompanie Cuxhaven
Am 1. April 1905 Aufstellung der Minenkompanie als Ausbildungsabteilung für das Minenwesen in Cuxhaven. Kompaniechef war Kapitänleutnant Wilhelm Most. Bereits zuvor hatte sich die IV. Matrosen-Artillerieabteilung, Cuxhaven, mit dem Einsatz von Minen befasst. Fünf White'sche Torpedoboote (W1 bis W5) waren 1903 für den Minensperr- und räumdienst umgerüstet und in Dienst gestellt worden.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden Minen ausschließlich zur Sicherung von Häfen oder küstennahen Seegebieten eingesetzt. Die Minen wurden mittels eines Stromzuführungskabels von Land aus gezündet. Für das dagegen eingesetzte Minenräumfahrzeug kam es darauf an, mit einem nachgeschleppten Haken das Stromkabel zu fassen und zu zerreißen.
Doch im Russisch-Japanischen Krieg 1904/1905 wurden Minen auch auf offener See eingesetzt, zunächst als Treibmine, später mit einem Tau und daran hängendem Gewicht verankert. Diese Entwicklung gab den Ausschlag dafür, dass Minensuchfahrzeuge zum festen Bestandteil aller großen, auch der deutschen, Kriegsflotten wurden. Zum Räumen setzte man, wegen ihres geringen Tiefgangs und ihrer Manövrierfähigkeit, zunächst Torpedoboote ein. Zwei von ihnen (die Rotte) waren übers Heck durch eine Stahlleine miteinander verbunden, die beschwert und dadurch auf oder auch unterhalb der Wasseroberfläche geschleppt wurde. Verhakte sich das Ankertau der Mine in der Suchleine, dann wechselte das eine Boot über die Leine zur anderen Seite. Dadurch befand sich die Mine an ihrem Ankertau in einer Schlaufe und wurde nun eingehievt, sie kam beim Schleppen an die Wasseroberfläche und konnte geborgen oder abgeschossen werden, wenn sie nicht aufgrund des ganzen Manövers von selbst detonierte. Dieses Verfahren war noch sehr umständlich und gefährlich. Besser ging es mit einer Stahlkette, zwischen deren Gliedern sich das Ankertau der Mine verhakte. So konnte auf das Bilden der Schlaufe zum Einhieven verzichtet werden.