1944 Oktober

Aktualisiert am 19.Juli 2024

 

 

 

 

 

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1. Amerikanische »attack drone« wird im Herbst 1944 erstmals getestet

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Oktober 1944
Frankreich / Funkaufklärung

Die deutschen Festungen in Frankreich erhalten einen eigenen Funkschlüssel »Atlantik«. Es wird von der alliierten Funkaufklärung nicht gebrochen.

1.10.1944
Frankreich

Kapitulation der dt. »Festung« Calais (Oberstlt. Schröder) vor Einheiten der 1. kanad. Armee.

1.10.1944
Zentralpazifik
Bei Räumoperationen im Ulithi-Atoll sinkt der Minensucher YMS 385 auf einer japan. Mine.

1.– 5.10.1944
Südpazifik
Zwei Angriffe mit »attack drones«, die von Flugzeugen abgefeuert werden, auf japan. Stützpunkte bei Bougainville zerstören Artilleriestellungen und Startbahnen. Am 5.10. ähnlich erfolgreiche Operation bei Rabaul.

1.– 6.10.1944
Nordsee
Der dt. Kreuzer Emden, das Minenschiff Kaiser und die Zerstörer Karl Galster, Richard Beitzen, Friedrich Ihn und Theodor Riedel (bei der letzten Unternehmung Z 30 an Stelle von Theodor Riedel) werfen in den Nächten vom 1./2.10. und 5./6.10. die defensiven Minensperren »Kaligula« und »Vespasian« südwestlich von Lindesnäs im Skagerrak.

1.– 8.10.1944
Westliches Mittelmeer
US Zerstörer Gleaves und Benson beschießen am 1.10. dt. Artilleriestellungen vor Ventimiglia. – In der Nacht 1./2.10. wird eine beabsichtigte Minenunternehmung der 10. T-Flottille (KKpt. v. Gartzen)  mit TA 24, TA 29 und TA 32 vor Imperia nach einem Gefecht mit USS Gleaves und Kollision der Boote TA 24 und TA 29 abgebrochen. – Vor Südfrankreich kommt der Zerstörer Forrest bei einer Kollision mit dem Landungsschiff LST 550 zu Schaden. Am 3.10. beschießen die Zerstörer Niblack und Plunkett dt. Artilleriestellungen bei Ventimiglia, dabei kommt es zu einem Gefecht zwischen Niblack und italien. Schnellbooten vor San Remo. Am 6.10. kommt Niblack bei einer Kollision mit dem Zerstörer Jouett zu Schaden. Am 8.10. beschießt der Zerstörer Eberle, unterstützt von einem Flugzeug des Kreuzers Brooklyn, den Hafen von Maurizio, und Jouett führt ein Gefecht mit einem kleineren bewaffneten Fahrzeug. (Fortsetzung 7.-11.10.).

1.– 10.10.1944
Nordsee
Anfang Oktober hat die Stärke und Einsatzbereitschaft der in Holland verfügbaren Schnellboot-Flottillen einen absoluten Tiefstand erreicht (Hümmelchen S.192). In der 1. Oktoberwoche trifft die 9. S-Flottille (KKpt. von Mirbach) mit S 130, S 167, S 168, S 175, S 206 und S 207 in Rotterdam ein. Die Boote gehen am 8.10. zu einem Einsatz in See und stoßen dabei auf Einheiten der 14. V-Flottille, die die S-Boote unter Feuer nehmen, da sie vom Auslaufen nicht unterrichtet waren. S 175 und S 207 werden beschädigt. Am Abend des 10.10. Minenunternehmen im Seegebiet westl. der Insel Walcheren. Die 4., 8. und 10. S-Flottille werfen mit 13 Booten insgesamt 56 Minen. Verluste auf diesen Sperren treten nicht ein.

1.– 10.10.1944
Ostsee
Um die dt. Truppen aus Nordfinnland zu vertreiben, drängt das finn. III. Korps den sich nach Nordwesten zurückziehenden dt. Einheiten nach. Am 1.10. werden die ersten Teile der finn. 3. Div. - 2900 Mann des 11. Inf.Regt. - mit 3 Dampfern in Röyottä (Nördlicher Bottenbusen) gelandet, um nach Kemi und Tornio vorzustoßen. Heftige dt. Gegenangriffe verursachen zunächst Rückschläge, bis ab 2.10. die übrigen Teile der 3. Div. eintreffen und ab 6.10. die finn. Kanonenboote Uusimaa und Hämeenmaa die Landungstruppen unterstützen und die Flakabwehr verstärken können. Dt. Luftangriffe beschädigen mehrere Transporter.

1.– 11.10.1944
Nordsee
Die brit. 11. MTB-Flottille (Lt. Bourne) greift in der Nacht zum 1.10. mit MTB 351, MTB 360, MTB 349, MTB 347 und MTB 350 vor Ijmuiden den dt. Geleitzug 1291 (3 Schleppzüge mit Neubauten und F 6) auf dem Marsch von Rotterdam nach Borkum an. Ein Sicherungsverband aus 3 Booten der 11. R-Flottille (Kptlt. Rosenow), eine Minen-Gruppe mit 4 Booten der 13. R-Flottille (LtCdr. Eizinger) und die Sicherung (FKpt. Fischer) mit V1313, V 1301, V 1310, V 1317, V 2017, V 2019, M 3824, M 3827, M 3838, M 3832 und MFL 675, schlagen alle Angriffe zurück und versenken MTB 360 und MTB 347. Der Geleitzug läuft in der Nacht vom 2./3.10. in Den Helder ein. Beim Weitermarsch vor der niederl. Nordküste kommt es zu Luftangriffen. Ein »Hansa«-Neubau, Nr. 922 (1923 BRT), wird versenkt. In der Nacht zum 9.10. greift die brit. 4. MTB-Flottille mehrmals eine dt. Vp.-Boot-Gruppe vor Hoek van Holland an. Von den Vp.-Booten V 1306, V 2007 und V 1303 wird letzteres versenkt. Ein Angriff der 21. MTB-Flottille bei Texel scheitert. In der Nacht zum 11.10. greift die 21. Flottille mit MTB 475, MTB 473, MTB 476, MTB 480 und MTB 472 noch einmal Vp.-Boote vor Hoek van Holland an, ein Boot wird stark beschädigt.

1.– 22.10.1944
Ostsee

Die 2. S-Schulflottille (Kptlt. Klose) stellt die 1. Gruppe (S 135, S 64, S 76, S 81) zum Frontdienst an den Stützpunkt Windau ab. Die 2. Gruppe betreibt weiterhin Ausbildung in Swinemünde. Gemeinsam mit der 5. S-Flottille (Kptlt. Holzapfel) Vorstöße gegen den Westausgang des Finnenbusens. Minenunternehmen am 4.10. und 8.10. gegen Moonsund und Rigaer Bucht, um dt. Heerestruppen auf der Halbinsel Sworbe (Ösel) zu schützen. Am 22.10. sperren die Schnellbootverbände durch den Minengürtel »Olympia« die Pernau-Bucht. Auf dt. Minensperren gehen wieder zahlreiche sowjetische Fahrzeuge verloren: Vor Reval am 1.10. Schlepper T-1, U-Jäger MO-512, am 19.10. Räumboot KT-321, am 23.10. Minensucher T-379, am 27.10. Minensucher T-152. Nördlich von Ösel am 10.10. Kanonenboot Amgun, am 21.10. Schlepper T-2. In der Riga-Bucht am 20.10. Räumboot KT-340. Südlich von Ösel am 23.10. Schnellboot TK-9.

1.– 23.10.1944
Norwegen
Fortsetzung brit. Angriffe gegen den dt. Geleitverkehr an der norweg. Westküste.
Am 8.10. greift die norw. 54. MTB-Flottille mit MTB 712, MTB 722 und MTB 711 Schiffe nördlich von Floröy an und treibt das Küstenschiff Freikoll (236 BRT) auf Strand. Am 14./15.10. führt ein brit. Verband mit dem Kreuzer Euryalus, den Geleitträgern Trumpeter und Fencer, sowie den Zerstörern Myngs, Volage, Serapis, Scorpion, Algonquin (kanad.) und Sioux (kanad.) eine Luft-Minen-Unternehmung sowie Luftangriffe auf die dt. Schiffsrouten vor Frohavet durch. Ein brit. Verband mit dem Träger Implacable, dem Kreuzer Bellona und den Zerstörern Venus, Scourge, Savage, Verulam, Caprice, Zambesi, Cassandra und Cambrian führt am 23.10. Trägerangriffe gegen Sörreisa und den Flugplatz von Bardufoss. Aufklärungsflugzeuge machen Fotos der bei Tromsö ankernden Tirpitz. Ein Angriffsversuch der norweg. MTB 688, MTB 711 und MTB 653 gegen einen Geleitzug am 21.10. beim Stavfjord wird von V 5101 und V 5113 verhindert.

Angriffe des »Banff Strike Wing«: Am 9.10. greifen 19 Beaufighter und 3 Mosquito in einem Nachtangriff bei Egersund ein Geleit mit 5 Frachtern an und versenken UJ 1711 und den dt. Dampfer Ludolf Oldendorff (1953 BRT), die norweg. Dampfer Rudau, Norgat und Sarp werden beschädigt, außerdem das Kanonenboot K 2. Dieses, 1941 als Neubau requiriert, wird zwar von Egersund nach Horten verholt, dort aber nicht mehr repariert. Nach Kriegsende wird es nach Delfzijl geschleppt und der Niederlande übergeben. Am 15.10 spüren 21 Beaufighter aller Staffeln südöstl. Kristiansund/Nord den norw. Tanker Inger Johanne (ex-dt. Ingeborg, 1202 BRT) auf und versenken ihn und sein Geleitboot V 1605. Am 17.10. wird V 6801 westl. Alesund durch Beaufighter versenkt. Am 21.10. werden bei einem Angriff der Staffeln 235, 248 und 404 RAF vor Haugesund der deutsche Frachter Eckenheim (1923 BRT) beschädigt und der norwegische Frachter Vestra (1432 BRT) versenkt, 1 Mosquito wird abgeschossen. Am 23. 10. versenken Mosquitos der Staffeln 235 und 248 RAF aus einem Geleit mit 5 Dampfern im Hjeltefjord das Geleitboot V 5506 / Zick (ex-norw. T-Boot Trygg) und beschädigen den norwegischen Frachter Biri (940 BRT)

Von den U-Booten versenken: Viking (Lt. Banner-Martin) am 14.10. aus einem Geleit den Dampfer Standard (1286 BRT), Sceptre (Lt. McIntosh) am 21.10. aus einem Geleit den UJ 1111 / Mob-FD 35. Das franz. Boot Rubis legt am 18.10. eine weitere Minensperre vor den Sognefjord, auf welcher am 27.10. V 5304 / Seehund beschädigt wird. Außerdem gehen die Transporter Milos (2702 BRT) am 20.10. bei Lister und Wangerooge (2819 BRT) am 25.10. bei Stadlandet durch Minentreffer verloren.

1.– 28.10.1944
Mittelmeer / Ägais
Die letzten erfolgreichen alliierten U-Boot-Operationen bis zum Rückzug der Deutschen:
Aus einem dt. Geleit mit den Dampfern Zar Ferdinand (1994 BRT), dem Tanker Berta (1810 BRT) sowie der Sicherung durch TA 18 (ex-ital. Solferino), UJ 2102, UJ 2144 und den Hafenschutzbooten GD 97 und GK 92 (siehe 24.9.-31.10.1944) versenken am 2.10. das franz. U-Boot Curie (Lt. Chailley) 19sm nordwestlich von Skiathos die Zar Ferdinand und am 3.10. das brit. Unswerving (Lt. Tattersoll) 4sm südlich Cassandra die Berta. Unswerving greift am 2.10. erfolglos den dt. Minenleger Zeus in Begleitung von TA37/ Gladio an. Curie versenkt am 3.10. vor Skiathos das Küstenschützboot GW 03. Am 8.10. versenkt Vivid (Lt. Varley) nordwestlich Chios den dt. Dampfer Achilles (1150 BRT) und die Schlepper Horst und Paul. Das griech. Matrozos (LtCdr Massouridis) bleibt mit seinem Artillerieangriff dagegen erfolglos. Virtue (Lt. Cairns) versenkt in der Ägäis am 9. und 10.10. zwei griechische Fischereisegler sowie den Küstensegler Sophia (150 BRT), möglicherweise am 11.11. auch noch einen Wassertanker (ca. 200 BRT) und 2 kleine Boote. Visigoth und Untiring operieren dagegen ohne Erfolg. Am 28.10. bringt Vampire (Lt. Taylor) das Lazarettschiff Gradisca (ex-ital., 13.870 BRT) beim vermuteten Abtransport verwundeter deutscher Soldaten auf. Zerstörer Kimberley wird herangerufen und bringt es nach Chios ein.

1.– 29.10.1944
Nordatlantik
Die in Biskaya-Häfen liegenden, nicht voll einsatzbereiten Schnorchelboote U 548, U 228, U 993, U 190, U 763, U 437, U 547, U 534, U 853, U 256, U 260, U 155, U 382, U 673, U 267 und das noch nicht mit Schnorchel ausgerüstete U 650 verlegen seit 11. August kontinuierlich nach Norwegen. Bei einem RAF-Luftangriff gehen in Bergen am 4.10. die U-Boote U 228, U 437 und U 993 verloren. In der Nacht zum 24.10. wird U 673 (Oblt.z.S. Gerke) nördlich von Stavanger durch Kollision mit U 382 schwer beschädigt. Beide Boote werden außer Dienst gestellt, ebenso U 957, nachdem es am 18.9. auf dem sibirischen Seeweg durch Kollision mit Packeis schwerer beschädigt wurde als angenommen und nicht mehr repariert werden kann.

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2. Japanisches Landungsschiff des Typs T-149 
bei einer Landungsübung

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1.– 31.10.1944
Pazifik
Amerikanische U-Boote operiern gegen den japan. Schiffsverkehr. Sie werden weiterhin in Gruppen aufgestellt; die Boote erzielen, insbesondere nach dem Erhalt von »Ultra«-Meldungen (siehe auch 17.-26.10.), teils einzeln und teils in »Wolfsrudel«-Taktik beträchtliche Erfolge.

Im Gebiet der Kurilen operiert nur noch Seal (LtCdr. Turner) und versenkt am 25.10. den Transporter Hakuyo Maru (5742 BRT).

In japanischen Gewässern versenkt Pomfret (Cdr. Acker) am 2.10. den Transporter Tsuyama Maru (6962 BRT) und torpediert den Transporter Macassar Maru (4026 BRT). Tilefish (LtCdr. Keithley) versenkt am 16.10. das Wachboot Kyowa Maru No 2 (108 BRT). – Als Gruppen operieren einige Boote erfolgreich im Gebiet der Volcano- und Bonin-Inseln: Snapper (LtCdr. Walker) versenkt am 1.10. den Minenleger Ajiro und den Transporter Seian Maru (1990 BRT). Trepang (LtCdr. Davenport) versenkt am 1.10. den Versorger Takunan Maru (752 BRT) und am 11.10. das Landungsschiff T-105, am 12.10. torpediert es den Zerstörer Fuyutsuki. Am 24.10. versenkt Kingfish (LtCdr. Harper) den Frachter Ikutagawa Maru (2220 BRT) und am 27.10. das Landungsschiff T-138 sowie den Frachter Tokai Maru No.4 (537 BRT). Escolar (Lt. Millican) gilt seit 17.10. als vermißt, möglicherweise ist es auf einer japan. Mine im Gelben Meer gesunken. Sargo und Pilotfish haben nur Fehlschüsse, desgleichen Permit im Gebiet der Carolinen. – Südwestlich Kyushu versenkt Croaker (LtCdr. Lee) am 9.10. den Frachter Shinki Maru (2211 BRT), am 23.10. Frachter Hakuran Maru (887 BRT), am 24.10. den Transporter Gassan Maru (4515 BRT) und den Frachter Mikage Maru (2741 BRT), am 17.10. und 23.10. beschädigt es je einen Segler. Perch und Sea Fox bleiben ohne Erfolg. Ostwärts Kyushu beschädigt Besugo (LtCdr. Wogan) am 16.10. den Zerstörer Suzutsuki und am 24.10. die Korvette Kaibokan 132. Dagegen versenkt Gabilan (LtCdr. Wheland) am 31.10. den Trawler Kaiyo Maru No.6 (200 BRT). Zwischen Kyushu und Amami-Oshima stehen Sterlet (LtCdr. Robbins), Skate (LtCdr. Lynch) und Sea Dog (LtCdr. Lowrance), letzteres beschädigt am 10.10. einen Trawler, versenkt am 22.10. den Versorger Muroto (8215 BRT) und das Hilfskanonenboot Tomitsu Maru (2933 BRT). Ohne Erfolg operieren in japan. Gewässern Albacore, Billfish, Kete, Scamp, Sea Fox, Tambor und bei den Bonin Inseln Pilotfish, Sargo und Pogy.

In den Gewässern um Taiwan: Zwischen Okinawa und Formosa stehen Salmon (LtCdr. Nicholas), Silversides (LtCdr. Nicholas) und Trigger (LtCdr. Connole). Sterlet versenkt am 25.10. den Tanker Jinei Maru (10.241 BRT) und zusammen mit Trigger und Salmon am 30./31.10. den Tanker Takane Maru (10.021 BRT). Salmon beschädigt am 30.10. mit Geschützfeuer die Korvette Kaibokan 22. Silversides bleibt im Oktober ohne Erfolg. In der Formosa-Str. versenkt Tang (LtCdr. O'Kane) aus verschiedenen Konvois am 11.10. den Frachter Joshu Go (1658 BRT) und den Tanker Oita Maru (711 BRT), am 23.10. die Frachter Toun Maru (1915 BRT), Tatsuju Maru (1944 BRT), Wakatake Maru (1920 BRT) und Kori Go (1339 BRT), am 24.10. den Tanker Matsumoto Maru (7024 BRT) und den Frachter Ebara Maru (6957 BRT). In der Nacht zum 24.10 geht Tang bei einem Angriff mitten im Konvoi U.03 durch einen eigenen Torpedo-Kreisläufer verloren. Der Kommandant und 8 Besatzungsmitglieder werden gerettet und in Kriegsgefangenschaft gebracht. Südlich der Formosa-Str. versenkt Snook (LtCdr. Browne) am 23.10. den Tanker Kikusui Maru (3887 BRT), am 24.10. die Frachter Arisan Maru (6886 BRT) und Shinsei Maru No. 1 (5863 BRT), Barbero bleibt ohne Erfolg. – Südlich Formosa operieren Shark (LtCdr. Blakely), Blackfish (LtCdr. Davidson) und Seadragon (LtCdr. Ashley). Seadragon versenkt am 24.10. die Transporter Daiten Maru (4642 BRT), Kokuryu Maru (7369 BRT) und Eiko Maru (1843 BRT). Shark geht am 24.10. verloren, wahrscheinlich durch Wabo-Angriff des japan. Zerstörers Harukaze. Ohne Erfolg operiert Haddock in der Straße von Luzon.

Im Gebiet der Philippinen operiert außerordentlich erfolgreich eine Gruppe mit Bream (LtCdr. McCallum), Guitarro (LtCdr. Haskins), Raton (LtCdr. Shea) und Ray (LtCdr. Kinsella) westl. Mindoro Ray torpediert am 7.10. mit Cod den Tanker Shiretoko (14.050 BRT) versenkt am 12.10. den Transporter Toko Maru (4180 BRT), Raton versenkt am 18.10. die Frachter Shirenesan Maru (4739 BRT) und Taikai Maru (3812 BRT), Bream torpediert am 23.10. den Kreuzer Aoba, Guitarro versenkt am 31.10. die Frachter Komei Maru (2857 BRT) und Pacific Maru (5872 BRT) Die Erfolge setzen sich im November fort. Ab Mitte Oktober werden nordöstl. Luzon Gruppen von US U-Booten aufgestellt, um dort während der Leyte-Operationen jap. Verbände abzufangen. Die Gruppen bestehen aus Halibut, Tuna, Haddock, Pintado, Atule und Jallao (siehe 17.-26.10.). In der Sulu-See versenkt Angler (Cdr. Hess) am 14.10. den Transporter Nanrei Maru (2407 BRT), Bluegill (LtCdr. Barr) am 18.10. vor Mindoro die Frachter Arabia Maru (9480 BRT), Hakushika Maru (8152 BRT) sowie Chinzei Maru (1999 BRT) und beschädigt am 12.10. zwei kleinere Fahrzeuge. Nördlich von Palawan steht Blackfin, in der Sulu-Straße steht Batfish und hat einige Fehlschüsse Auf einer (evtl. von Bowfin im Januar gelegten) Mine südwestl. von Palawan sinkt am 26.10. der Frachter Seito Maru mit 2219 BRT. Westlich Luzons beschädigt Cero am 27.10. das Wachboot Kyoei Maru No.3 (38 BRT).

Im Südchinesischen Becken: Cabrilla (LtCdr. Thompson) versenkt am 1.10. westl. von Luzon die Tanker Kyokuho Maru (10059 BRT) und Zuiyo Maru (7385 BRT), am 6.10. den Transporter Hokurei Maru (2407 BRT) und den Tanker Yamamizu Maru No. 2 (5154 BRT) und am 7.10. den Transporter Shinyo Maru No.8 (1959 BRT). Aspro (LtCdr. Stevenson) versenkt am 2.10. den Frachter Azuchisan Maru (6886 BRT); am 6.10. verfehlt es einen Konvoi vor San Fernando (Luzon) und wird anschließend von der Korvette Kaibokan 8 und dem Minensucher W 20 verfolgt. Am 7.10. versenkt es zusammen mit Hoe (LtCdr. McCrea) den Transporter Makassar Maru (4026 BRT) und wird von der Fregatte Daito verfolgt. Hoe allein versenkt am 8.10. den Transporter Kohoku Maru (2578 BRT) und beschädigt die Korvette Kaibokan 8. Am 3.10. wird Seawolf (LtCdr Gross) vor Morotai irrtümlich durch eigene Streitkräfte versenkt (Zusammenhang siehe 15.9.). Flasher (LtCdr. Whitaker) versenkt am 4.10. den Frachter Taibin Maru (6886 BRT) und wird durch Wasserbombenangriff der Zerstörer Uzuki und Yuzuki beschädigt. Vor Manila versenkt Cod (LtCdr. Adkins) am 5.10. den Frachter Tatsushiro Maru mit 6886 BRT und beschädigt am 7.10. den Tanker Shiretoko (14.050 BRT). Am 22.10. beschädigt es noch einen Segler. Nordwestlich Luzon versenkt Seahorse (LtCdr. Wilkins) am 6.10. die Korvette Kaibokan 21. Am gleichen Tag versenkt Whale (LtCdr. Grady) den Tanker Akane Maru (10.241 BRT) und den Transporter Kinugasa Maru (8407 BRT). Südwestlich Luzon stehen Baya (LtCdr. Jarvis), Hawkbill (LtCdr. Scanland) und Becuna (LtCdr. Sturr), die gemeinsam am 9.10. den Tanker Tokuwa Maru (1943 BRT) versenken, am 8.10. das Wasserflugzeugmutterschiff Kimikawa Maru (6863 BRT) und am 9.10. den Tanker San Luis Maru (7268 BRT) beschädigen. Sawfish (LtCdr. Bannister) versenkt am 9.10. den Tanker Tachibana Maru (6521 BRT), Lapon (LtCdr. Baer) am 10.10. den Transporter Ejiri Maru (6968 BRT), Sailfish (LtCdr. Ward) am 12.10. einen Motorschlepper, Bonefish (LtCdr. Edge) am 14.10. den Frachter Fushimi Maru (2546 BRT). Am 23.10. versenkt Sawfish (LtCdr. Bannister) das Wasserflugzeug-Mutterschiff Kimikawa Maru (6863 BRT). Icefish (Cdr. Peterson) versenkt am 24.10. den Frachter Tenshin Maru (4236 BRT), am 26.10. den Frachter Taiyo Maru (4168 BRT) und zusammen mit Drum (LtCdr. Williamson) den Transporter Taisho Maru (6886 BRT). Drum allein versenkt am 24.10. den Frachter Shikisan Maru (4725 BRT), am 26.10. versenkt es den Transporter Taihaku Maru (6886 BRT)und beschädigt die Frachter Tensho Maru (4982 BRT) und Tatsuura Maru (6420 BRT). Ohne Erfolg operieren im Südchinesischen Meer Bashaw und Hake, vor Indochina Sea Cat.

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3. Japanisches U-Boot I-12 läßt mit Maschinengewehr auf Rettungsboote schießen.

Im Gebiet des Malaya-Archipels: Nordwestl. Borneo versenkt Hammerhead (LtCdr. Martin) am 1.10. die Erztransporter Kokusei Maru (5396 BRT) und Hiyori Maru (5321 BRT) sowie den Frachter Higane Maru (5320 BRT), am 20.10. die Frachter Ugo Maru (3684 BRT) und Oyo Maru (5458 BRT). Im Norden der Makassar-Str. steht Cobia. Südlich von Balikpapan versenkt Mingo (LtCdr. Staley) am 2.10. vier Trawler und kleinere Fahrzeuge. Paddle (LtCdr. Nowell) versenkt am 9.10. in der Makassar-Straße einen Frachtsegler. Eine weitere U-Boot-Gruppe operiert westl. Palawan mit Darter (LtCdr. McClintock), Dace (LtCdr. Claggett), Rock (LtCdr. Flachsenhar) und Bergall (LtCdr. Hyde). Vor den Erfolgen gegen die jap. Zentralgruppe (siehe 17.-26.10.) versenkt Dace am 14.10. nördlich von Borneo die Tanker Eikyo Maru (6948 BRT) und Nittetsu Maru (5993 BRT) und beschädigt den Erztransporter Taizen Maru (5396 BRT). Rock versenkt am 26.10. vor Borneo den Tanker Takasago Maru No.7 (834 BRT). Bergall versenkt am 13.10. vor Nha Trang (Indochina) den Tanker Shinshu Maru (4182 BRT) und am 27.10. nordwestlich von Borneo die Tanker Nichiho Maru (10528 BRT) und Itsukushima Maru (10007 BRT). Darter strandet am 24.10. in der Straße von Palawan, dort wird es später von Dace und Nautilus versenkt. Ohne Erfolg operieren vor Celebes Growler und Paddle. Im Oktober verlegen von Pearl Harbor nach Brisbane Pintado und Tuna, nach Fremantle Barbel und Pampanito. Umgekehrt verlegen von Fremantle Batfish, Gunnel, Jack, Muskallunge, Raton and Redfin zurück nach Pearl Harbor.

Japanische U-Boot-Operationen:
Im Oktober befindet sich lediglich noch ein einziges japan. U-Boot, I-12 (KKpt. Kudo), auf Fernunternehmung zwischen Hawaii und der US-Westküste. Am 30.10. versenkt es das Liberty-Schiff John A. Johnson (7176 BRT) nordöstl. von Oahu, dann taucht es auf und beschießt mit dem Bordgeschütz das Wrack und mit Maschinengewehren auf die Rettungsboote. Dabei werden 9 von 69 Schiffbrüchigen getötet, die Überlebenden werden am 30.10. von der US Yacht Argus gerettet (Kriegsverbrechen). I-12 wird am 13.11. zwischen San Francisco und Hawaii von dem Minensucher Ardent und der Fregatte Rockford versenkt.

1.10.– 10.11.1944
Atlantik
Im Nordatlantik sind bis Mitte Oktober als Wetterboote U 245, U 262 und U 518 aufgestellt. Sie werden ab 6.10. von dem erfolglos von einer Fernfahrt zurückkehrenden U 546 (Kptlt. Just) abgelöst. Ab 10.11 wird U 396 Wetterboot im Nordatlantik.

U 1221 (Oblt.z.S. Ackermann) und U 1223 (Oblt.z.S. Kneip) operieren von Ende September bis Anfang November vor Halifax bzw. im St. Lawrence-Golf. U 1221 verfehlt einen Truppentransporter. U 1223 torpediert am 14.10. aus der Sicherung des Konvois ONS.33 die kanad. Fregatte Magog (sie wird zum Totalverlust) und verfehlt nur knapp die Toronto. Am 2.11. torpediert es einen Einzelfahrer, die brit. Fort Thomson (7134 BRT). Trotz Ansatz einer U-Jagd-Gruppe mit dem Träger Core und MAD-Flugzeugen werden die mit dem Radarwarngerät »Naxos« und für Funksprüche mit »Kurier«-Maschinensender ausgerüsteten U-Boote nicht erfaßt. Allerdings geht Ende Oktober U 1226 (Oblt.z.S. Claussen) auf dem Wege an die kanadische Ostküste wahrscheinlich infolge einer Schnorchelpanne verloren.

U 1227 (Oblt.z.S. Altmeier) trifft am 4.10. auf dem Marsch nach Gibraltar auf den von einer kanad. Escort Group gesicherten Konvoi ONS.33 und torpediert die Fregatte Chebogue, die zwar von den Korvetten Arnprior, Chambly, der Fregatte Ribble und Schleppern in den Bristol-Kanal eingebracht, aber dennoch zum Totalverlust wird. Vor Gibraltar verfehlt U 1227 am 25.10. einen Flottenverband. U 170 (Oblt.z.S. Hauber, 6.9.– 4.10. Einsatz vor Freetown) verfehlt auf dem Rückmarsch am 28. und 31.10. die Escorts von 2 Konvois auf dem Seeweg nach Gibraltar mit T-5.

1.– 30.10.1944
Ostsee
Ausbruch sowjet. Unterseeboote aus dem Finnenbusen. Gesichert von dem finn. Kanonenboot Karjala und dem sowj. Minensucher T-215 sowie kleineren Fahrzeugen verlegen die sowj. U-Boote Shch-310, Shch-318 und Shch-407 (vom 26.9.– 2.10.), L-3, D-2, Lembit und S-13 (vom 1.– 5.10) und Shch-309 und S-4 (vom 4.– 7.10.) von Kronstadt nach Hangö und Abo.

Unmittelbar nach dem Durchbruch operiert Shch-407 (Kpt. 3.Rg. Bocharov) vor Klaipeda, verfehlt am 5.10. den dt. Wassertanker Leda und versenkt am 6.10. das Schulschiff Nordstern (ex Minos, 1127 BRT). Auch Artillerieträger SAT 18 / Ostsee vermeldet, am 5.10 einem Torpedoangriff nur knapp entgangen zu sein. Zur gleichen Zeit marschiert Shch-310 (Kpt. 3.Rg. Bogorad) nach der Aaland See, anschließend löst es Shch-407 vor Windau ab und versenkt in der Nacht zum 8.10. den dt Bagger 3 (400 BRT) und den Transporter Ro 24 (ex-niederl. Zonnewijk, 4499 BRT). Am 10.10. verfehlt es vor Windau den deutschen Tanker Hiddensee. Für einen Angriff am 14.10. reklamiert Shch-310 die Versenkung des Navigationsschulschiffes Carl Zeiss. Dieses war am 9.11.1942 auf einer Mine gesunken, das Wrack wurde aber gehoben und war im Schlepp unterwegs nach Dünamünde, um dort als Blockschiff versenkt zu werden. Am 13.10. entdeckt man in dem Wrack ein Leck, in den Morgenstunden des 14.10. sinkt die Carl Zeiss nach Wassereinbruch vor Klaipeda. Vor Kalmarsund operiert D-2 (Kpt. 2.Rg. Lindenberg) ohne Erfolg. S-13 (Kpt. 3.Rg. Marinesko) torpediert und beschädigt am 13.10. vor der Danziger Bucht den Fischdampfer Siegfried (563 BRT).

Am 11.10. legt L-3 (Kpt. 3.Rg. Konovalov) eine Minensperre vor Kap Arkona, auf welcher am 14.11. das Segelschulschiff Albert Leo Schlageter beschädigt wird und am 20.11. das Torpedoboot T 34 veröoren geht. Danach zieht es sich ostwärts zurück und attackiert am 15.10. einen Dampfer bei Smygehuk und am 25./26.10 Konvois westl. von Memel. Lembit (Kpt. 3. Rg. Matijasevich) legt am 11.10. eine Minensperre auf der Route von Kolberg nach Stolpmünde. Auf dieser sinken am 24.11. der Fischdampfer Spreeufer (216 BRT) und noch am 13.02.1945 der Minensucher M 421. Am 13.10. versenkt es mit Torpedos den Dampfer Hilma Lau (2414 BRT) südl. Öland, am 15.10. den Minensucher M 3619 / Crabeel vor Rixhöft.

S-4 (Kpt. 3. Rg. Kljushkin) versenkt vor der Stolpe-Bank am 12.10. den Fischdampfer Taunus (218 BRT), am 13.10. den Tanker Terra (1533 BRT), und verfehlt am 13.10. den Tanker Thalatta. Shch-307 (Kptlt. Kalinin) marschiert am 15.10. ins Gebiet vor Gotland und löst Shch-310 vor Windau ab, wo bis Ende des Monats 5 Schiffe ohne Erfolg angegriffen werden. Vor dem Kalmarsund, der Stolpe-Bank sowie in der Danziger Bucht kreuzt erfolglos K-56 (Kpt. 3.Rg. Popov). Vor Libau greift am 29.10. Shch-318 (Kpt. 3. Rg. Loshkarev) erfolglos einen Konvoi an.

2.10.1944
Mittelmeer / Ligurisches Meer

Gemeinsamer Vorstoß der 1. Sturmboot-Flottille und der X. MAS-Flottille mit 9 Booten gegen alliierte Seestreitkräfte vor San Remo. US Zerstörer Gleaves bringt das MTM 8B auf, Gleaves und Benson versenken drei weitere Sturmboote. Das Kommando der Kleinkampfmittel kommt zu der Ansicht, erfolgreiche Vorstöße seien nur unter Einsatz von mindestens 20 Sturmbooten zu erwarten, aber eine so hohe Kriegsbereitschaft kommt nur selten zu Stande (Kobelt, 2016, S.153-157).

Original Bildunterschrift ... .

4. Rückzug deutscher Besatzungstruppen
von der Insel Ösel.
 

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2.– 24.10.1944
Ostsee
Sowjet. Angriff auf die baltischen Inseln. Als Landungsverbände (KAdm. Svjatov) werden eingesetzt: 48-55 Torpedokutter der TKA-Brigade (Kpt. 1.Rg. Olejnik), 13 Wachboote, 13 Räumboote, 20 Hafenschutzboote, 20 Tender des Talliner Seeverteidigungs-Abschnittes (Kpt. 1.Rg. Guskov) und 8 Panzerkutter. Als Landungseinheiten Verbände der 8. Armee (GenLt. Starikov) unter Luftunterstützung durch die 13.Luftarmee (GenLt. Rybalchenko). Am 2.10. landen leichte Kräfte Vorausabteilungen und später die Masse der 109. Schützen-Div. auf Dagö, das die schwachen dt. Sicherungen bis zum 3.10. räumen. Am 5.10. gelingt den sowj. Kräften die Landung auf Ösel. Am 9.10 versenken sowj. Bomber bei Mantu (Ösel) die deutschen Transporter Iller (3290 BRT), Inge Christophersen (1353 BRT) und Elbing I (466 BRT).

Die dt. 218. Inf. Div. kann die weit überlegenen sowj. Kräfte nicht aufhalten und zieht sich bis 20.10. auf die Halbinsel Sworbe zurück. Ein sowj. Angriff scheitert z. T. infolge der Küstenbeschießungen durch die dt. Kampfgruppe (VAdm. Thiele). Am 22.10. beschießen T 23 und T 28 Sworbe, am 23./24.10. beschießen der Kreuzer Lützow (Kpt.z.S. Knoke) mit den Zerstörern Z 28, Z 35 und den T-Booten T 13, T 19 und T 21 sowj. Stellungen auf Sworbe und bei Memel. Abwehr starker sowj. Luftangriffe, dabei Bombentreffer auf Z 28. Vor Sworbe wird am 21.10.M 3155 / KFK 357, vor Windau am 22.10. M 3153 / KFK 355 versenkt.

3./4.10.1944
Südwestpazifik
Der japan. Minenleger Itsukushima wird am 3.10. von einem amerik. Catalina-Flugboot der USN angegriffen, und beschädigt nach Dangulan eingeschleppt. In der Nacht zum 4.10. versenken Bomber der USAAF einen Tanker bei Zamboanga, Catalinas der US Navy einen Frachter bei Jolo.

3.– 30.10.1944
Luftkrieg Niederlande
Schwere Luftangriffe des RAF Bomber Command mit den Gruppen No. 1, 3, 4 und 8 gegen dt. Verteidigungsstellungen und Deiche auf Walcheren, um zu erreichen, dass diese brechen und die Insel einer Überschwemmung preisgegeben wird. Am 3.10. Einsatz von 359 Flugzeugen, am 7.10. 123 Maschinen, am 11.10. 63 Flugzeuge, am 17.10. 49 Flugzeuge, am 21.10. 75 Flugzeuge, am 23.10. 112 Maschinen (der Gruppe No. 5), am 28.10. 277 Flugzeuge, am 29.10. 358 Flugzeuge und am 30.10. 110 Maschinen. Insgesamt gehen 8 Flugzeuge verloren.

4.10.1944
Niederlande
Die unvollendeten Frachterneubauten Elise Schulte (6255 BRT), Frankenfels (6267 BRT) und Gutenfels (6267 BRT) werden in Amsterdam selbstversenkt. Die nach dem Krieg gehobenen Schiffe kommen unter niederländischer Flagge als Stad Leiden, Albireo und Heelsum in Fahrt.

4.10.1944
Nordpolarmeer / Grönland
Besatzungsangehörige des US-Eisbrechers Eastwind heben auf der Insel Lille Koldewey (vor der Nordostküste Grönlands) eine dt. Wetterstation aus.

4.10.1944
Luftkrieg Norwegen
Die RAF Bomber Command Groups No. 6 und 8 greifen mit 140 Flugzeugen den U-Boot-Bunker in Bergen an, 1 Flugzeug geht verloren. 7 Bomben treffen den Bunker »Bruno«, richten aber nur geringe Schäden an. Dagegen werden U 228 und U 993 versenkt, U 437 wird so stark beschädigt, dass es außer Dienst gestellt werden muss. Außerdem werden das zur Reparatur eingeschleppte Katapultschiff Schwabenland und drei weitere Schiffe mit 11.708 BRT beschädigt. Weitere Treffer auf zivile Einrichtungen, hohe Verluste unter der Bevölkerung (193 Tote, darunter 61 Schulkinder).

4.– 6.10.1944
Ostsee
Dt. Minenunternehmung »Krokodil Süd« zur Sperrung des Südeingangs des Moonsund. Beteiligt sind die S-Boote der 5. S-Flottille sowie die Minenschiffe Brummer und Linz mit den Minensuchern M 17, M 18 und M 29.

4.– 29.10.1944
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command. In 9 Nächten werden 250 Einsätze gegen die niederl. Küste vor Texel, gegen die Deutsche Bucht, die Weser und Elbe, das Gebiet um Oslo, die Küsten Dänemarks, den Kattegat und die westliche Ostsee geflogen. Am 5.- 6.10. verminen Mosquitos den Nord-Ostsee-Kanal, 6 Flugzeuge gehen verloren. Am 4.10. sinkt der Leichter Herta Johanne (109 BRT) im Fehmarnsund auf einer Luftmine. Am 8.10. wird U 763 während eines Luftangriffs im Skagerrak durch eine Rakete beschädigt. Am 13.10 sinkt der Fischdampfer Steinbutt (291 BRT) im Nordostseekanal, am 17.10. Kriegsfischkutter UJ 1764 vor Egersund, am 18.10 der Minensucher RA 2 (ex-franz. Ch 45) auf einer Mine nordöstlich von Ostende. Am 19.10 gehen vor Aalborg das Sperrwaffenschulboot Kattrepel und bei Hilfeleistung das Sicherungsboot Vs 909 / Tormilind verloren. Am 20.10. wird im Oslofjord der Zerstörer Z 30 auf einer Mine beschädigt. Am 21.10. sinkt vor Göteborg der Frachter Hohenhörn (3026 BRT). Seit 22.10. wird der auf Fangfahrt befindliche Fischdampfer Solling (260 BRT) in der mittleren Ostsee vermisst. Am 24.10. sinkt in der Biskaya vor St. Nazaire der U-Jäger UJ 1411 . Das am 23.10. aus Frankreich zurückkehrende U 985 kommt vor Lister allerdings auf einer dt. Minensperre zu Schaden und wird am 15.11. außer Dienst gestellt.

4.– 31.10.1944
Indischer Ozean
Deutsche U-Boote: Auf dem Verlegungsmarsch von Djakarta nach Surabaja wird U 168 (Kptlt. Pich) am 6.10. nördlich Java von dem niederl. U-Boot Zwaardvis versenkt. U 181 (FKpt. Freiwald) läuft am 19.10. mit Rohstoffen zum Rückmarsch von Djakarta nach Norwegen aus, versenkt am 2.11. im mittleren Indischen Ozean den amerik. Tanker Fort Lee (10.198 BRT), muß aber südlich von Afrika wegen eines Lagerschadens umkehren und läuft am 5.1.1945 wieder ein.

Die japanischen U-Boote Ro-113 und Ro-115 werden bei der Verlegung von Singapore nach Penang am 12.10 von dem brit. U-Boot Strongbow verfehlt, Stygian verfehlt am 24.10. eines der beiden in den Bengalen-Golf auslaufenden Boote.

. Literaturhinweis ...
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5Niederländisches Unterseeboot Zwaardvis (P 322, brit.
T-Klasse) und sein Kommandant LtCdr. Goossens

Britische U-Boote operieren in der Malakka-Str. und im Westteil Indonesiens.
Tally Ho, Sea Rover, Statesman, Sturdy, Subtle, Stygian, Tantivy Stoic, Shalimar, Storm,Terrapin und das niederl. Zwaardvis melden im Oktober die Versenkung oder Beschädigung etlicher Klein- und Küstenfahrzeuge, teilweise sogar mit Bordgeschütz, die aber nicht aufgeklärt werden konnten. Hier seien nur die nachweisbaren Erfolge genannt: Tally Ho! (Cdr. Bennington) versenkt am 6.10. den U-Jäger Cha-2. Das niederl. Zwaardvis (LtCdr. Goossens) versenkt am 6.10. das deutsche U 168 (siehe oben), am 10.10. das Wachboot Koei Maru (19 BRT), am 15.10. den Hilfs-U-Jäger Kaiyo Maru No 2 (143 BRT), am 17.10. werden der jap. Minenleger Itsukushima versenkt und der Minenleger Wakataka beschädigt. Strongbow (Lt. Troup) versenkt am 12.10. den Frachter Manryo Maru (1185 BRT). Sturdy (Lt. Andersen) versenkt am 13.10. die Küstenschiffe Kosei Maru (99 BRT) und Hansei Maru (xx BRT), am 14.10.das Hilfsschiff 128 (230 BRT). Tantivy (Lt. May) versenkt am 21.10. in der Makassar-Str. 3 japan. Segler mit zusammen 416 BRT, beschädigt am 22.10. Hilfsschiff 137 (200 BRT), am 25.10. versenkt es den Leichter Nr.136. Am 27.10. setzt Trenchant (Cdr. Hezlet) im Hafen von Phuket einige »chariots« aus, sie versenken den Frachter Sumatra Maru (984 BRT). Tradewind legt am 30.10. eine Minensperre im Mergui Archipel, auf der am 1.1.45 der Küstenfrachter Kyokko Maru (593 BRT) sinkt.

5.10.1944
Mittelmeer / Ägäis
Der brit. Kreuzer Aurora und der Zerstörer Catterick bombardieren die Insel Levitha in der Ägäis. Sie setzten auch einen Landungstrupp aus, vor dem die Insel kapituliert.

5.– 7.10.1944
Luftkrieg Deutschland
Am 5.10. greifen die Groups No. 1 und 5 des RAF Bomber Command Wilhelmshaven mit 227 Flugzeugen an (1 Flugzeug geht verloren). Am 6.-7.10. greifen die Groups No. 1 und 5 mit 253 Maschinen Bremen an und verursacht erhebliche Schäden in der Deschimag Werft.

5.– 30.10.1944
Mittelmeer / Ägäis
Einsatz der »British Aegean Force« (RAdm. Mansfield) zur Besetzung der von dt. Truppen geräumten Ägäis-Inseln und des griech. Festlandes. Beteiligt sind die Geleitträger Hunter, Stalker, Emperor, Attacker, Searcher, Pursuer, Khedive, die Kreuzer Orion, Ajax, Royalist (RAdm. Troubridge), Black Prince, Argonaut, Aurora und Colombo, die 24. Z-Flottille (Capt. Firth) mit Troubridge, Termagent, Terpsichore, Teazer, Tuscan, Tumult, der griech. Navarinon und der poln. Garland, die »Hunt«-Zerstörer Brecon, Calpe, Catterick, Cleveland Liddesdale, Zetland und die griech. Themistokles, Kriti, Pindos, Kanaris und Miaoulis. Vom 6.– 13.10. Verlegung der letzten dt. Schiffe in der Ägäis von Piräus nach Saloniki. Dabei zahlreiche Gefechte mit kleinen dt. Schiffen, Beschießungen dt. Stellungen, Flugplätze und Batterien sowie Landungen. Am 15.10. Wiederbesetzung Athens durch einen Verband unter RAdm. Mansfield mit den Kreuzern Ajax, Aurora, Black Prince, Orion und Sirius sowie die Landungsschiffe Prince David (kanad.), Prince Henry (kanad.), Bruiser und Thruster (Operation »Manna«). Am 13.10. Luftangriff des brit. Geleitträgers Stalker (FAA-Sq. 809) auf Volos, wobei Dampfer Anna (ex-it Adriana), Güterzugschiff Laudon Küstenmotorschiff Nordpol, 1 U-Jäger, 1 MFP, 1 SF, 3 KFK, 1 LS-Boot und mehrere Motorsegler sinken. Wegen ständiger Munitionsexplosionen ist der Hafen den ganzen Nachmittag gesperrt.

Widerstand der deutschen Kriegsmarine:

TA 38 und TA 39 führen am 5./6.10. vor Piräus defensive Minenunternehmung durch und versenken ML 1227. Am 15.10. sinken auf der selben Sperre die griech. Minensucher Kassos (ex-BYMS 74) und Kos (ex-BYMS 186), ML 870 und 1 Tanker [ungeklärt].

 Am 7.10 befinden sich GA 29, GA 71, GK 62, UJ 2144 und Netztender Rovigno auf U-Jagd Position bei Kassandra-Huk. Die Gruppe gerät zwischen 22.50 - 23.12 Uhr ins Gefecht mit den brit. Zerstörern Termagent und Tuscan, wobei GK 62 und UJ 2144 versenkt werden. Um 00.30 Uhr wird 10 sm südwestlich Kassandra Huk auch Rovigno beschossen, kann aber mit GK 29 und GK 71 nach Norden entkommen. -- Das Minenschiff Zeus, das um 18 Uhr mit Räumbootgeleit von Volos nach Saloniki ausgelaufen ist, beobachtet das Gefecht der U-Jäger bei Kassandra-Huk, setzt dann unbehelligt seinen Marsch fort. Torpedoboot TA 37/ Gladio hingegen, der Zeus als Ferndeckung folgen soll, läuft den beiden brit. Zerstörern 04.00 Uhr (brit. Zeit) vor die Rohre und wird im Gefecht versenkt (Kriegsverbrechen). UJ 2102/ Birgitta ist an diesen Gefechten nicht beteiligt.

Vom 6.– 14.10. Verlegung der letzten dt. Schiffe in der Ägäis von Piräus nach Saloniki. Am 9.10. gerät TA 38 bei Makronisi auf Grund, es wird von TA 39 nach Volos geschleppt. Dort aber wird es am 12.10. als Blockschiff in der Hafeneinfahrt versenkt. Auch der ex-italienische Frachter Vesta (3351 BRT) wird am 9.10 als Sperrschiff im Kanal von Korinth versenkt. Nachdem Piräus am 12.10. geräumt ist, verlegen die letzten fahrbereiten Schiffe, Dampfer Lola, TA 39 und 3 R-Boote, nach Saloniki. Die nicht fahrbereiten TA 15 und TA 17 sowie mehrere kleinere Fahrzeuge werden selbstversenkt. Am 16.10. sinken TA 39 und Lola durch Minentreffer vor Saloniki. Am 19.10. wird das T-Boot TA 18 in einem Gefecht mit den Zerstörern Termagent und Tuscan vor Volos versenkt. Am 25./26.10.1944 bombardieren der brit. Kreuzer Aurora und die Zerstörer Tetcott und Tyrian Milos. Am 30.10. versenken brit. Bomber vor Saloniki den Minenleger Zeus (ex-it. Francesco Morosini, 2433 BRT). Am selben Tag werden mit der Räumung Salonikis von dt. Truppen die letzten Schiffe, darunter das Schnellboot S 54, die Räumboote R 185, R 195, R 210, R 211 und die ex-ital. Hilfsminensucher Alula, Otranto, Gallipoli, selbstversenkt.

5.10.– 1.11.1944
Nordsee
Sprengboot-Einsätze im »Holland-Raum«. Von Vlissingen aus erfolgt am 5./6.10. ein Angriffsversuch mehrerer Gruppen der K-Flottille 214 gegen brit. Minensucher in der Schelde-Mündung. Außerdem Einsatz einer weiteren Gruppe zur Versorgung von Dünkirchen (Operation »Kameraden«), nachdem die dafür vorgesehenen Kriegsfischkutter mehrmals auf Schlick festgekommen waren. Durch ungünstige Wetterverhältnisse und starke Abwehr gehen 34 Linsen verloren, 14 weitere müssen aufgegeben werden, nur 12 kehren zurück. Am 24.10. unternimmt die K-Flottille 215 einen zweiten Einsatzversuch mit 60 »Linsen«. Die Gruppen werden aber nach dem Auslaufen durch Artilleriefeuer auseinander gesprengt. Nur 19 Geräte kehren heil zurück. Am 27.10. wieder ein Angriff gegen den Übersetzverkehr der Alliierten auf der Schelde. Die Vernichtung einiger Transportleichter wird beobachtet. In der Nacht zum 1.11. scheitert ein dritter Einsatzversuch der K-Flottille 215 mit »Linsen«. Die Versenkung eines Munitionsdampfers von 1500-2000 BRT läßt sich nicht bestätigen. In der selben Nacht wird Vlissingen von einer polnischen Division eingenommen und muß von den deutschen Besatzern geräumt werden.

6.– 15.10.1944
Ostsee
Nachdem sowjetische Truppen vom 6. bis 10.10. zwischen Libau und Memel bis an die Ostsee durchgebrochen sind, beschießen die Schweren Kreuzer Prinz Eugen (Kpt.z.S. Reinicke) und Lützow (Kpt.z.S. Knoke) sowie die 6. Z-Flottille (Kpt.z.S. Kothe) mit Z 25, Z 35 und Z 36 am 10.- 12.10. und 13.- 15.10. sowj. Bereitstellungen bei Memel. Fla- und U-Boot-Sicherung durch die 3. T-Flottille mit T 21, T 13, T 16 und T 20. Abwehr mehrerer sowj. Luftangriffe. Bei einer Kollision vor Gotenhafen am 15.10. wird der dt. Kreuzer Leipzig (Kpt.z.S. Spörel) vom Schweren Kreuzer Prinz Eugen fast in zwei Teile geteilt.

weitere Bilder ... .

6. Kreuzer »Leipzig« nach Kollision mit »Prinz Eugen« fast durchschnitten

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6.– 17.10.1944
Zentralpazifik
Adm. Halsey (Chef der 3. US-Flotte) operiert mit der Task Force 38 zur Ausschaltung der jap. Luftwaffen vor Formosa and Luzon. TF.38 (VAdm. Mitscher) läuft am 6.10. mit 3 Gruppen van Ulithi aus, TG.38.4 stößt aus dem Raum westl. Palau am 7.10. dazu. Am 8.10. Beölung aus 8 Flottentankern. Am gleichen Tage beschießt die TG.30.2 (RAdm. Smith) bei einem Ablenkungsmanöver mit den Kreuzern Chester, Pensacola, Salt Lake City und den Zerstörern Dunlap, Fanning, Case, Cummings, Cassin, Downes, Marcus Island. Am 9.10. marschiert die TF.38 nach Nordwest.

TG.38.1 (VAdm. McCain) besteht aus den Trägern Wasp, Hornet, Monterey, Cowpens, Kreuzer Wichita, Boston, Canberra, Houston, Zerstörer Izard, Charrette, Conner, Bell, Burns; Cogswell, Caperton, Ingersoll, Knapp, Boyd, Cowel, McCalla, Grayson, Brown, Woodworth.
TG.38.2
(RAdm. Bogan) besteht aus den Trägern Intrepid, Hancock, Bunker Hill, Cabot, Independence, Schlachtschiffen Iowa, New Jersey (Adm. Halsey), Kreuzern Vincennes, Miami, San Diego, Oakland, Zerstörern Owen, Miller, The Sullivans, Stephen Potter, Tingey, Hickox, Hunt, Lewis Hancock, Marshall; Halsey Powell, Cushing, Colahan, Uhlmann, Benham; Slockham, Wedderburn, Twining, Yarnall.
TG.38.3
(RAdm. Sherman) besteht aus den Trägern Essex, Lexington, Princeton, Langley, Schlachtschiffen Washington (VAdm. Lee), Massachusetts, South Dakota, Alabama, Kreuzern Santa Fé, Mobile, Birmingham, Reno, Zerstörern Clarence K. Bronson, Cotten, Dortch, Gatling, Healy, Porterfield, Callaghan, Cassin Young, Irwin, Preston, Laws, Longshaw, Morrison, Prichett.
TG.38.4
(RAdm. Davison) besteht aus den Trägern Franklin, Enterprise, San Jacinto, Belleau Wood, Kreuzer New Orleans, Biloxi, Zerstörern Maury, Gridley, Helm, McCall, Mugford, Bagley, Patterson, Ralph Talbot, Wilkes, Nicholson, Swanson.

Luftschlacht bei Formosa:
Am 10.10. starten 1 Gruppe gegen Amami-Oshima, 2 Gruppen gegen Okinawa und 1 Gruppe gegen Sakishima Gunto zu insgesamt 1936 Einsätzen. Bei 21 eigenen Verlusten werden in Okinawa das U-Boot-Mutterschiff Jingei, der Minenleger Takashima und das Geleitschiff Kali (ex-mandschur. Hai Wei), das Landungsschiff T-158 sowie 3 kleinere Kriegsschiffe, 11 Schnellboote und 4 Dampfer vernichtet, die jap. Luftflotte 2 (VAdm. Fukudome) - 400 Flugzeuge - verliert in Luftkämpfen und am Boden 30 Maschinen, Angriffsversuche gegen die von der Luftaufklärung erfaßten Trägergruppen scheitern, da die Verbände die Ziele nicht finden.
Am 11.10.
fliegen die TG.38.1 und 38.4 von nordostwärts Luzon 61 Einsätze gegen den Flugplatz Aparri, wo 15 jap. Flugzeuge zerstört werden. Die TG.38.2 und 38.3 beölen ostwärts aus 12 Flottentankern der TG.30.8 (Capt. Acuff, 34 Tanker, 17 Zerstörer, 26 DEs) und übernehmen von den als »Replenishmet-Carriers« eingesetzten Geleitträgern im Oktober nacheinander Altamaha, Barnes, Sitkoh Bay, Cape Esperance, Nassau, Kwajalein, Shipley Bay, Steamer Bay, Nehenta Bay, Sargent Bay, Rudyerd Bay, 61 Ersatzflugzeuge.
Am 12. und 13.10. fliegen alle 4 Task Groups laufende Angriffe gegen Flugplätze und Anlagen auf Formosa: am 12.10. 1378 Einsätze, am 13.10. 974 Einsätze. Bei 48 Verlusten zahlreiche jap. Flugzeuge in der Luft und am Boden zerstört. Im Hafen von Takao und bei den Pescadoren versenken die Flugzeuge der TG.38.4 17 meist kleinere Schiffe, darunter aber auch den Hilfskreuzer Asaka Maru (7399 BRT) und die Joshu Maru (7174 BRT, ex dt. Havenstein). -- Die jap. 2. Luftflotte versucht von Formosa aus Angriffe auf die beiden südl. Task Groups, die abgefangen werden. Von Kyushu aus fliegt die »T«-Force am 12.10. 56, am 13.10. 30 Einsätze, an beiden Tagen fliegen von Okinawa 52 Flugzeuge. Der Träger Franklin weicht einigen Torpedos aus und wird von einem Kamikaze-Flieger nur knapp verfehlt, eines der 4 angreifenden Flugzeuge stürzt brennend an Deck und verursacht leichte Schäden. Bei Dunkelwerden wird die Canberra von einem Torpedo getroffen und schwer beschädigt.
Am 14.10.
früh führt die TG.38.1 nochmals einen Angriff mit 246 Einsätzen gegen Formosa bei 23 Verlusten. Die TG.38.4 greift Aparri an. Von Basen in China greifen B-29 in 109 Einsätzen Ziele in Formosa und Okinawa an. Die jap. 2. Luftflotte fliegt von Formosa, Okinawa und Kyushu insgesamt 419 Einsätze gegen die US-Flotte, 225 Maschinen kehren ohne Ziele gefunden zu haben um. Beim Angriff auf die TG.38.1 werden am Abend der Träger Hancock, der Kreuzer Reno und der Zerstörer Cassin beschädigt, der Kreuzer Houston torpediert. Die Canberra wird von der Wichita, die Houston von der Boston in Schlepp genommen, zur Deckung wird die TG.30.3 (RAdm. DuBose) mit den Kreuzern Santa Fé und Mobile, den Trägern Cowpens und Cabot und den Zerstörern Charrette, Conner, Bell, Burns, Cogswell, Caperton, Ingersoll, Knapp, Boyd, Cowell, Miller, The Sullivans und Stephen Potter gebildet. Erst am 27.10. erreicht die »Cripdiv« TG.30.3 nach einer Odyssee von 13 Tagen mit den beschädigten Kreuzern Ulithi.
Am 15.10. fliegen Verbände der jap. 2. Luftflotte 199 Einsätze gegen die abmarschierende TF.38, dabei wird die Houston erneut von einem Torpedo getroffen. Die TG.38.4 führt Angriffe gegen die Flugfelder nördlich Manila auf Luzon. Dabei kommt es zu heftigen Luftkämpfen mit 50 Jägern der jap. 1. Luftflotte (VAdm. Teraoka) und Angriffen von 130 jap. Flugzeugen gegen die TG.38.4. Der Träger Franklin wird beschädigt. Doch unter Abschuß von 32 Maschinen können die japan. Flugzeuge anschließend abgewiesen werden. Insgesamt melden die jap. Flieger vom 12.-15.10. bei 881 Einsätzen unter 321 Verlusten 11 Träger, 2 Schlachtschiffe und 1 Kreuzer versenkt und 8 Träger, 2 Schlachtschiffe, 1 Kreuzer und 13 andere Schiffe beschädigt.

Gegen die beschädigten Schiffe wird die U-Boot-Gruppe A mit I-26, I-45, I-53, I-54 und I-56 und die 2. Angriffsgruppe (VAdm. Shima) mit den Kreuzern Nachi, Ashigara, Abukuma und den Zerstörern Akebono, Ushio, Kasumi, Shiranuhi, Wakaba, Hatsushimo, Hatsuharu, Suzutsuki angesetzt, von denen der zuletzt genannte am 16.10. von dem US U-Boot Besugo torpediert wird, Skate meldet den Verband, worauf die TG.38.2 und 38.3 am 16.10. nach Norden vorstoßen, gefolgt von der zunächst versorgenden TG.38.1. 

Am 16.10. und 17.10. fliegt die jap. 2. Luftflotte nochmals 107 Einsätze gegen die TF.38, ohne Ziele zu finden, 24 Flugzeuge gehen verloren. Von Luzon aus versuchen Flugzeuge der 1. Luftflotte vergeblich die TG.38.4 zu finden, die nach Versorgung am 16.10., am 17.10. wieder Mittel- und Süd-Luzon angreift. Am 17.10. müssen die Trägergruppen im Norden wegen der anlaufenden »Leyte«-Operation umkehren, Adm. Shima läuft Amami-Oshima an, als die Aufklärung am 16.10. noch 13 intakte Träger, 7 Schlachtschiffe und 10 Kreuzer meldet.

7.10.1944
Nordsee
Der dt. Artilleriefährprahm AF 76 wird vor Terschelling bei einem Luftangriff versenkt. Er wird später gehoben und repariert.

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7. Sowjetische Offensive an der norwegischen Eismeerküste 

7.– 11.10.1944
Westliches Mittelmeer
Küstenbeschießungen an der franz. Riviera-Küste durch den franz. Kreuzer Emile Bertin, den Zerstörer Le Fortuné und die US-Zerstörer Eberle, Jouett und Gleaves.

7.– 31.10.1944
Nordpolarmeer
Gegen die in Vorbereitung befindliche Absetzbewegung des XIX. Gebirgskorps an der Murmansk-Front, die noch nicht angelaufen ist, stößt die 14. sowj. Armee (Gen.Oberst Shcherbakov) mit dem 99., 131. und 31. Schützen-Korps sowie dem 126. und 127. leichten Schützen-Korps (7 Schützen-Div., 1 Pz. Brig., 4 Schützen-Brig.) in einer Offensive aus der Südflanke vor, unterstützt von den Flieger-Divisionen der 7. Luftarmee. Zur Unterbrechung der Hauptnachschubwege von Norden landen Einheiten der Nord-Flotte (Adm. Golovko) mehrfach Marine-Infanterie-Einheiten im Rücken der dt. 6. Geb. Div., die sich jedoch zusammen mit Teilen der 2. Gebirgs-Division einer drohenden Umfassung entziehen kann. Am 10.10. landen 2837 Mann der 63. Marine-Schützen-Brigade (Oberst Krylov) mit 10 BO-, 8 MO- und 12 TKA-Kuttern (Kpt. 1.Rg. Zyuzin) in der Maativuono-Bucht gegenüber der Fischer-Halbinsel, am 12.10. landen 660 Mann mit 7 TKA- und 6 MO-Kuttern am Eingang des Petsamo-Fjordes, am 18.10. landen 485 Mann mit 6 MO-Kuttern bei Jakobselv, am 23.10. landen 600 Mann der 12. Mareine-Brigade (Oberst Rassokhin) mit 6 MO- und 4 TKA-Kuttern am Jarfjord und am 25.10. landen 835 Mann mit 15 TKA- und 4 BO-Kuttern sowie 2 Motorbooten am Bökfjord. Am folgenden Tage besetzen sie zusammen mit Einheiten des 131. Schützen-Korps Kirkenes (siehe 25.10).

Zur Deckung und Unterstützung der Landungen werden die Fliegerregimenter der Nord-Flotte und 6 Zerstörer (Gremyashchi und Gromki zur Artillerieunterstützung, Baku, Gremyashchi, Razumny und Razyarenny zur Deckung gegen dt. Angriffe) angesetzt. Die zuletzt genannten 4 Zerstörer beschießen am 26.10. Virdö und Vadsö.

Gegen die von sowjetischer Seite erwarteten dt. Räumungstransporte über See werden vor der norwegischen Polarküste die U-Boote L-20 (Kpt. 3.Rg. Alekseev, Minenoperation), S-51 (Kpt 3.Rg Kolosov), V-2 (Kptlt. Shchekin), S-104 (Kpt. 3.Rg. Turaev), M-171 (Kptlt. Kovalenko), S-102 (Kpt. 2.Rg. Gorodnichi), S-14 (Kpt. 3.Rg. Kalanin), V-4 (Kpt. 3.Rg. Iosseliani) and S-101 (Kptlt. Zinovev) angesetzt. Vor Kap Zhelanija operieren weiterhin S-15 (Kptlt. Vasilev) und das neue S-16 (Kpt 3.Rg. Lepeshkin). In 13 Angriffen melden die Boote 18 Erfolge, in Wirklichkeit sind eine Menge Fehlschüsse zu verzeichnen. Aus Konvois versenken nur S-104 am 12.10. vor dem Tanafjord den Transporter Lumme (1730 BRT), V-2 am 16.10. vor dem Laksfjord das Geleitschiff UJ 1220 (ex KUJ 8), und V-4 am 20.10. vor dem Porsangerfjord das Geleitschiff UJ 1219 (ex KUJ 1).

Bei 2 Angriffen von insgesamt 10 Torpedokuttern gehen statt der gemeldeten 10 Fahrzeuge nur 2 Minensucher verloren: M 303 am 11.10. durch TKA-205 und TKA-219 sowie M 31 am 21.10. durch TKA-215. Räumboot R 311 wird lediglich beschädigt. Drei sowjet. Torpedokutter gehen verloren.

Die 5. Minen-Torpedo-Div., die 6. Jäger-Div. und die 14. Schlachtflieger-Div. (alle unter dem Oberbefehl von GenMaj. Preobrazhenski) fliegen 14 Großangriffe. Am 14.10. wird das dt. Werkstattschiff Südmeer (8133 BRT) durch Torpedoflugzeuge vor dem Porsanger Fjord versenkt. Am 15.10. wird das Vp.-Boot V 6704 in Vadsö selbstversenkt. Am 16.10. wird das Räumboot R 301 durch Torpedo bei einem Luftangriff vor Vardö und V 6707 in Kirkenes durch Bomben versenkt. Am 17.10. sinkt V 6107 im Varanger Fjord durch Bomben, ebenso V 6801 vor Hogsteinen. Am 21.10. werden die dt. Artilleriefährprähme AF 6 und AF 57 bei einem sowj. Luftangriff vor Kirkenes versenkt, R 151 wird bei einem Luftangriff vor Vardö versenkt. Am 22.10. werden V 6308 undV 6311 vor dem Syltefjord durch Luftangriff schwer beschädigt, am 24.10. sinkt V 6111 durch Lufttorpedo vor Laukvik im Korsfjord und am 25.10. wird R 250 bei einem Luftangriff vor dem Bassfjord versenkt. Am 27.10. wird Minenräumschiff MRS 26 durch einen sowj. Marineflieger (Typ ex-amerik. A-20) im Hopseidet (westl. Arm des Tanafjordes) versenkt.

Die Masse der dt. Rückführungsgeleite erreicht jedoch ihre Bestimmungsorte. Über 40.000 t Material werden über See abgefahren. Der Rückzug wird zwischen 21.-31.10. von der dt. 4. Z-Flottille (Zerstörer Z 29, Z 31, Z 33, Z 34 und Z 38) gedeckt und unterstützt.

8.10.1944
Kanal
Der brit. Minensucher Mulgrave sinkt vor der Normandie auf einer Mine. Er wird auf Grund gesetzt und später geborgen, eine Reparatur erfolgt aber nicht mehr.

8.– 18.10.1944
Nordpolarmeer
Vor der Kola-Küste finden mehrere sowjet. Geleitoperationen statt. Am 8.10. bringen die Zerstörer Razumnyj, Razjarennyj, Uritski and Doblestnyj und 1 britischer Minensucher den Konvoi KB.30 mit 2 Tankern von Murmansk zum Eingang des Weißen Meeres. Am 16.10. geleiten Gremjashchi und Gromkij zusammen mit dem kleinen U-Jäger MO-425 den Konvoi IK.17 mit 3 Transportern von Iokanga nach Murmansk. Ab 18.10. bringen der Zerstörer Zharki und U-Jäger MO-426 den Konvoi IK.18 mit 2 Transportern von Iokanga nach Murmansk (Karte).

8.– 25.10.1944
Ostsee
Nach dem Ausfall der finn. Häfen operieren die dt. U-Boote (Einsatzleiter KKpt. Brandi) von Danzig und Gotenhafen aus vor den Eingängen des Finnenbusens. Beteiligt sind im September / Oktober U 717, U 958, U 370, U 348, U 475, U 290, U 1165 und U 481. Am 8./9.10. verfehlt U 370 ein Kanonenboot und den finn. Schlepper No. 764, am 15.10. versenkt U 481 (Oblt.z.S. Andersen) die finn. Segler Maria, Endla und Dan mit Artillerie, U 1165 (Oblt.z.S. Homann) versenkt am 17.10. den sowjet. U-Jäger BMO-527. Am 19.10. versenkt er das Räumboot KM-321 und greift erfolglos einen Geleitzug unter Sicherung mehrerer Minensucher an. U 958 (Kptlt. Groth) versenkt mit Torpedos die finn. Segler Piikkiö und Linnea, U 1001 attackiert am 25.10. erfolglos einen Schleppkonvoi unter Sicherung mehrere U-Jäger. U 475 (Kptlt. Stöffler) versenkt am 31.10. den sowjet. Marinefährprahm SB-2. Am 10.10. sinkt U 2331 auf Grund einer Tauchpanne vor Gotenhafen. Das Boot wird aber am 7.1.45 gehoben und zur Reparatur nach Kiel geschleppt.

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8. Befreiung Jugoslawiens von dt Besatzungstruppen.
rot = sowj. Truppen // violett = jugosl. Truppen

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9.– 12.10.1944
Mittelmeer / Adria
Vor der Nordeinfahrt nach Split (Jugoslawien) kapert das dt. Schnellboot S 158 am 9.10. einen Segler, nimmt vier Partisanen und eine Frau gefangen und versenkt das Schiff mit Sprengpatronen. Zu den wenigen Offensivoperationen gehört am 10./11.10. das Unternehmen »Dacapo«: Torpedoboot TA 40, die U-Bootjäger UJ 202, UJ 208 und die 3. S-Flottille mit acht Booten gegen die Hafenanlagen von Zapuntello an der N-Küste der Insel Molat. Einrichtungen und Feuerstellungen werden zerstört.

Auf einer der zahlreichen deutschen Minen vor den Zufahrtswegen jugoslawischer Häfen geht am 10.10. das britische MGB 663 verloren. Am 11.10. greift die brit. 57. MGB-Flottille mit MBG 662, MGB 634, MGB 637 und MGB 638 vor der Insel Vis (Jugoslawien) zwei dt. Küstenkonvois an und versenkt Marinefährprahm F 625. Dagegen werden F 942 und F 973 beschädigt auf Strand gesetzt und dort von der Besatzung selbst zerstört. Das dt. Infanterieboot J-01 wird ebenfalls beschädigt (12 Tote), kann aber nach Zara weiterlaufen. Tankpenische Habicht ist vorübergehend verschollen, später aber wieder in deutscher Hand. Auf brit. Seite werden keine weiteren Verluste gemeldet.

Küstenbeschießung an der italienischen Küste zwischen Ravenna und Ancona durch die britischen Zerstörer Lookout und Loyal. Am 12.10. wird Loyal durch eine akustische Mine, wahrscheinlich auf dem dt. Minenfeld »Paula« (siehe 2./3.8.44), stark beschädigt. Auf Grund der schweren Erschütterungsschäden wird der Zerstörer zum konstruktiven Totalverlust.

10.16.10.1944
Indonesien

Operation »Rimau« ist ein Angriff der SOE-Spezialeinheit »Z« auf japanische Schiffe in Singapur. Es handelt sich um eine Nachahmung der erfolgreichen Operation »Jaywick« (s.d.) im September 1943. Ein Kommandotrupp von 23 Mann, wieder unter Führung von Lt.Col. Ivan Lyon, soll mit motorisierten tauchfähigen Kanus, bekannt unter der Bezeichnung »Sleeping Beauties«, in den Hafen eindringen und Haftminen (limpet mines) an Schiffen anbringen. An Bord des britischen U-Bootes HMS Porpoise verlässt der Trupp am 11.9. Australien mit Ziel Merapas Island, einem Stützpunkt vor Pulau Bintan. Am 28.9. kapert Porpoise eine Dschunke namens Mustika, auf der die Männer, als Malayen verkleidet, mit Geräten und Waffen nach Singapur gelangen. Am 10.10., etwa 2 Stunden vor Sonnenuntergang und eine Stunde vor Beginn des Unternehmens, fällt die Mustika bei Kasoe Island einem malayischen Polizeiboot, der Hei Ho, auf. Es kommt zum Schusswechsel. Lyon weiß, dass die malaysische Polizei japanische Besatzungstruppen zur Hilfe holen wird und bricht das Unternehmen ab. Er lässt die Dschunke mit den »Sleeping Beauties« (damals als Geheimwaffe eingestuft) und den Haftminen versenken und schickt 3 von 4 Teams mit Faltbooten zurück nach Merapas. Sie werden unterwegs aber von Polizeikräften aufgebracht. Eine vierte Gruppe mit 6 Mann führt Lyon in den Hafen von Singapur. Angeblich sollen sie dort 3 Schiffe mit Haftminen versenkt haben, doch sind niemals Schiffsnamen bekannt geworden. Auf dem Rückzug werden Lyon und 12 Mann getötet. 10 Mann geraten in japanische Gefangenschaft. Sie werden wegen Heimtücke und Spionage zum Tode verurteilt und im Juli 1945 hingerichtet.

13.– 25.10.1944
Mittelmeer / Adria
Umorganisation der 1. S-Bootdivision: Aus Personalmangel werden die 3., 7. und 24 S-Flottille zusammengeführt. Die Boote der 3. S-Flottille werden zur 1. Gruppe (Oblt.z.S. Backhaus), die Boote der 7. S-Flottille zur 2. Gruppe (Oblt.z.S. Buschmann) und schließlich die Boote der 24. S-Flottille zur 3. Gruppe (Oblt.z.S. Bollenhagen) der 3. S-Flottille (Kptlt. Günther Schulz) vereint. (Forts. 18.-25.10.)

14.10.1944
Zentralpazifik
Bei Übungsfahrten vor Oahu (Hawaii) kommen der US Träger Saratoga und der Geleitzerstörer Howard F.Clark bei einer Kollision zu Schaden.

15./16.10.1944
Nordmeer / Grönland
Das dt. Wetterbeobachtungsschiff WBS 11 / Externsteine, eingeschlossen im Eis vor Shannon Island (Ostküste Grönlands), wird von den USCG Eisbrechern Eastwind und Southwind zur Kapitulation gezwungen. Auch die Eisbrecher werden vom Packeis beschädigt.

15.– 19.10.1944
Indischer Ozean
Operation »Millet«: Zur Ablenkung von der bevorstehenden US-Landung auf Leyte läuft am 15.10. die Brit. Eastern Fleet mit TF.63 (VAdm. Power) in 3 Gruppen von Trincomalee aus. TG.63.1 besteht dem Schlachtkreuzer Renown (Flaggschiff) und den Zerstörern der 4. Z-Flottille Quilliam, Queenborough und Quiberon (austral.); TG.63.2 besteht aus den Kreuzern London, Cumberland und Suffolk sowie den Zerstörern Relentless, Raider, Norman (austral.) und Van Galen (niederl.); TG.63.3 setzt sich zusammen aus den Trägern Indomitable und Victorious, dem Kreuzer (Jägerleitschiff) Phoebe und den Zerstörern Whelp, Wakeful, Wessex und Wager.

Am 17. und 19.10. führen die Flugzeugträger Angriffe auf die Nikobaren durch. Am 17.10. beschießt TG.63.2 die Inseln und in der Nacht wiederholen London, Norman und Van Galen die Bombardierung. Am 18.10. beschießen Renown, Suffolk, Raider, Quilliam und Queenborough die Inseln. Ablenkung gelingt nicht, da Operation »Sho« schon im Anlaufen, allerdings erfolgt am 19.10. ein japan. Angriffsversuch mit 12 T-Flugzeugen. Der brit. Jagdschutz schießt bei 3 eigenen Verlusten 7 japan. Maschinen ab.

15.– 24.10.1944
Nordsee
Brit. Flugzeuge versenken am 15.10. vor Borkum das Küstenschutzboot DB17 / Franz Thiele mit Bomben und in der Osterems den kleinen Frachter Margarethe (200 BRT) mit Raketen. Am 24.10 wird der Frachterneubau Hunte (3350 BRT) bei Vlieland durch Bombenflugzeuge versenkt.

15.– 25.10.1944
Luftkrieg Westeuropa
Das RAF-Bomber-Command (Gruppen 1, 3, 4, 6 [RCAF], 8 und 100 mit 506 Flugzeugen) wirft am 15./16.10. in Nachtangriffen 2198 t Bomben auf Wilhelmshaven (dabei wird U 777 versenkt), und am 18./19.10. fallen 867 t Bomben auf Bremerhaven. In Tagesangriffen am 17.10. werden 3400 t Bomben auf das eingeschlossene Boulogne geworfen. Die 8. USAAF wirft am 25.10. in Tagesangriffen 1656 t Bomben auf Treibstofflager und Ölraffinerien in Hamburg.

16.10.1944
Südwestpazifik

Angriffe mit Liberators der 14. Luftflotte USAAF gegen den japan. Schiffsverkehr südöstl. von Hong Kong. Das Torpedoboot Hato und ein Frachter werden versenkt, weitere Schiffe beschädigt. 

16.10.– 13.11.1944
Nordatlantik
Gegen ausmarschierende dt. Schnorchel-U-Boote operieren seit Ende September brit. und kanad. Support Groups in der Shetland-Faröer-Island-Enge. Am 16.10. wird U 1006 (Oblt.z.S. Voigt) durch die kanad. Fregatten der 6th Support Group Annan, Loch Achanalt und Outremont gestellt und nach dem Auftauchen in einem heftigen Artillerie- und Torpedogefecht durch die Annan versenkt. U 246 muss am 23.10. nach einer Waboverfolgung umkehren. Am 24.10. gerät der kanad. Zerstörer Skeena der 11th Support Group vor Island auf ein Riff und geht im Sturm verloren (Fortsetzung 1.- 23.11).

17.– 26.10.1944
Südwestpazifik
Schlacht um Leyte (siehe Gefechtskarten): Am 16./17.10. beginnen die vorbereitenden Luftangriffe: Von Morotai führen P-38-Fernjäger der 5. USAAF (LtGen. Kenney) Jagdvorstöße und B-24-Bomber der 13. und 5. USAAF von Sansapor und Biak fliegen Angriffe gegen Flugplätze auf Mindanao. Am 16. und 17.10. fliegen die Flugzeuge der Geleitträger der Task Group 77.4 (RAdm. T. L. Sprague) Angriffe gegen Leyte, Cebu und Nord-Mindanao. Beteiligt: TU.1 (RAdm. T.L. Sprague) mit den Geleitträgern Sangamon, Suwanee, Chenango, Santee, Saginaw Bay, Petrof Bay, den Zerstörern McCord, Trathen, Hazelwood und den DEs Edmonds, Richard S. Bull, Richard M. Rowell, Eversole und Coolbaugh. TU.2 (RAdm. Stump) mit den Geleitträgern Natoma Bay, Manila Bay, Marcus Island, Kadashan Bay, Savo Island, Ommaney Bay, den Zerstörern Haggard, Franks, Hailey, den DEs Richard W. Suesens, Abercrombie, Oberrender, Le-Ray Wilson und Walter C. Wann. TU.3 (RAdm. C.A.F. Sprague) mit den Geleitträgern Fanshaw Bay, St. Lo, White Plains, Kalinin Bay, Kitkun Bay, Gambier Bay, den Zerstörern Hoel, Heerman, Johnston, den DEs Dennis, John C. Butler, Raymond, Samuel B. Roberts. Dabei als Deckungsgruppe Task Group 77.3 (RAdm. Berkey) mit Kreuzern Phoenix, Boise, Australia (RAN) und Shropshire (RAN) mit Zerstörern Hutchins, Bache, Beale, Daly, Killen, Arunta (RAN) und Warramunga (RAN). Am 18.10. befiehlt VAdm. Miwa die Aufstellung der U-Boote zur Verteidigung der Philippinen. Gruppe A mit I-26, I-45, I-54 and I-56 etwa 300 sm östl. von Samar, Gruppe B with I-38, I-41, I-44, I-46, Ro-41, Ro-43 und Ro-46 östl. und nordöstl. von Gruppe A, und schließlich Gruppe C mit Ro-109 und Ro-112 dahinter (oder im Hintergrund?). Am 20.10. wird die Anordnung geändert und die U-Boote werden so aufgestellt, daß sie das Gebiet östl. von Mindanao bis östl. von Samar abriegeln.

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9. Amerikan. Landungsschiffe (vorn: LSM-311) 
nähern sich dem Strand von Leyte

Am 17.10. morgens läuft der Konvoi TUY.1 mit der Minensuch- and Vermessungsgruppe (TG.77.5) in den Leyte Golf ein (Minensucher YMS 70 sinkt dort bei einem Unwetter) und wird von der japan. Küstenwache gemeldet, worauf das Kaiserl. Hauptquartier die Operation »Sho-1« in Kraft setzt. Die japan. Flottenbewegungen laufen an. Im Norden beginnt die US Task Force 38 (VAdm. Mitscher) mit Angriffen zur Neutralisierung der jap. 1. Luftflotte (VAdm. Teraoka) und der 4. Heeres-Luftflotte auf Luzon. Am 17.10. greift die Task Group 38.4 (RAdm. Davison) mit den Trägern Franklin, Enterprise, San Jacinto, Belleau Wood, den Schlachtschiffen Washington, Alabama, den Kreuzern Wichita, New Orleans und 15 Zerstörern Luzon an, am 18.10. greifen außer der Task Group 38.4 auch die Task Group 38.2 mit den Trägern Intrepid, Hancock, Bunker Hill, Cabot und Independence, den Schlachtschiffen Iowa, New Jersey, den Kreuzern Biloxi, Vincennes, Miami und 16 Zerstörern sowie die Task Group 38.3 (RAdm. Sherman) mit den Trägern Lexington, Essex, Princeton, Langley, den Schlachtschiffen Massachusetts, Indiana, den Kreuzern Santa Fé, Birmingham, Mobile, Reno und 12 Zerstörern Ziele in Luzon an. Der jap. Minenleger Maeshima, die Landungsschiffe T-135 und T-136 sowie 9 Frachter werden versenkt, am 19.10. durch Flugzeuge der Kampfgruppen TG.38.1 und TG.38.4 noch einmal 6 Frachter . Gegenangriffe von 100 jap. Flugzeugen gegen die Task Force 38 und 25 Flugzeugen gegen die Task Force 77 schlagen nicht durch. Die 5. USAAF und die Geleitträger führen am 18. und 19.10. weitere Angriffe gegen Mindanao bzw. den Raum um Leyte. 13 Schiffe werden versenkt. Der US Zerstörer Ross wird vor der Leyte durch Minentreffer beschädigt, der Zerstörer Aulick durch Küstenartillerie. Die noch einsatzbereiten Verbände der jap. 2. Marine-Luftflotte werden nach Luzon überführt, wo VAdm. Onishi die Führung der 1. Luftflotte übernimmt.

Unter massiver Luftsicherung durch Flugzeuge aller Trägergruppen und der 5. USAAF läuft die 7. US-Flotte (VAdm. Kinkaid) mit der 6. US-Armee (LtGen. Krueger) in den Leyte-Golf ein. Am 20.10. früh beginnen die Landungen, im Norden das X. Korps (MajGen. Sibert), im Süden das XXIV. Korps (MajGen. Hodges): Von Norden nach Süden werden gelandet: Task Group 78.2 (RAdm. Fechteler) die 1. Cav. Div. (MajGen. Mudge) auf 8 APA, 2 AKA und 2 LSD und 14 LST, 9 LSM. Task Group 78.1 (RAdm. Barbey) die 24. Inf. Div. (MajGen. Irving) auf 8 APA, 4 AKA und 3 LSD sowie 12 LST und kleinere Fahrzeuge. Feuerunterstützung Task Force 78 durch Schlachtschiffe (RAdm. Weyler) Mississippi, Maryland, West Virginia und Task Group 77.3 (RAdm. Berkey, siehe oben). Im Süden landet die Task Force 79 (VAdm. Wilkinson) mit Task Group 79.2 (RAdm. Royal) die 96. Inf. Div. (Maj.Gen. Bradley) auf 14 APA, 4 AKA und 4 LSD sowie 24 LST und die Task Group 79.1 (RAdm. Conolly) die 7. Inf. Div. (MajGen. Arnold) auf 13 APA, 4 AKA und 1 LSD sowie 31 LST. Feuerunterstützung im Süden durch RAdm. Oldendorf mit den Schlachtschiffen Tennessee, California, Pennsylvania, und den Kreuzern Louisville, Portland, Minneapolis, Honolulu, Denver, Columbia. (Zerstörer: siehe Schlacht in der Surigao-Straße.)

Zunächst nur leichter Widerstand gegen die Landungen, die japan. 16. Inf. Div. zieht sich in die vorbereiteten Höhenstellungen zurück, um die Heranführung der 30. und 102. Inf. Div. über Ormoc abzuwarten, die zusammen mit Luftwaffe und Flotte angreifen sollen. Bei japan. Luftangriffen werden der Träger Sangamon und das Bergungsschiff Preserver von Horizontalbombern, durch Küstenartillerie der Zerstörer Bennion und das Landungsschiff LST452 beschädigt. Der Kreuzer Honolulu wird am 20.10. abends torpediert, und am 21.10. stürzt ein japan. Flugzeug auf die Australia, beide Kreuzer müssen schwer beschädigt abgeschleppt werden. Auch der Transporter Warhawk wird bei einer Kollision mit dem Schlachtschiff Tennessee beschädigt, ebenso die Landungsschiffe LST269, LST483 und LST 704 durch Granatfeuer.

Am 21.10. unterstützen die Flugzeuge der Task Group 77.4 die Landoperationen, die der Task Group 38.2 und 38.3 fliegen Angriffe gegen die westlichen Vizayas-Inseln, Task Group 38.1 und 38.4 versorgen. Am 22.10. stehen die Geleitträger ostwärts des Leyte-Golf in Bereitschaft, die Task Group 38.2 und 38.3 gehen zur Versorgung, die zusammen mit der »Cripdiv« TG.30.3. (siehe 14.10., »Crip« = Krüppel Honolulu und Australia) nach Ulithi marschierende Task Group 38.4 wird am 22. 10. wieder zurückgerufen, Task Group 38.1 (mit Träger Hancock) läuft weiter nach Ulithi.

Nach Eingang der Meldungen über die US-Landungen läßt der OB der Vereinigten Flotten (Adm. Toyoda) die jap. Kampfgruppen auslaufen: Am 22.10. gehen von Brunei (Borneo) die Zentralgruppe (VAdm. Kurita) mit den Schlachtschiffen Yamato, Musashi, Nagato, Kongo, Haruna, den Kreuzern Atago, Takao, Chokai, Maya, Myoko, Haguro, Kumano, Suzuya, Chikuma, Tone, den Zerstörerführer-Kreuzern Noshiro, Yahagi und den Zerstörern Shimakaze, Hayashimo, Akishimo, Kishinami, Okinami, Naganami, Asashimo, Hamanami, Fujinami; Nowake, Kiyoshimo, Urakaze, Yukikaze, Hamakaze und Isokaze in See. Es folgt die Südgruppe (VAdm. Nishimura) mit den Schlachtschiffen Fuso, Yamashiro, dem Kreuzer Mogami und den Zerstörern Michishio, Asagumo, Yamagumo und Shigure. Mit ihr soll sich die von Norden kommende 2. Kampfgruppe (VAdm. Shima) mit den Kreuzern Nachi, Ashigara, Abukuma und den Zerstörern Akebono, Ushio, Kasumi, Shiranuhi, Wakaba, Hatsushimo und Hatsuharu in der Sulu-See vereinigen. Ein Transportverband (VAdm. Sakonju) mit den Kreuzern Aoba, Kinu, dem Zerstörer Uranami und 4 schnellen Transportern, der Truppenverstärkungen von Manila nach Ormoc bringen soll, wird am 23.10. westlich der Manila-Bay durch das US U-Boot Bream (LtCdr. McCallum) angegriffen, das die Aoba torpediert. Von Norden marschiert VAdm. Ozawa mit einer Ablenkungsgruppe an, welche die Task Force 38 auf sich ziehen soll. Sie besteht aus den Trägern Zuikaku, Zuiho, Chiyoda, Chitose, den Flugdeck-Schlachtschiffen (KAdm. Matsuda) Ise und Hyuga, den Kreuzern Isuzu, Tama und Oyodo, den Zerstörern Hatsutsuki, Akitsuki, Wakatsuki, Shimotsuki und den Geleitzerstörern Maki, Kiri, Kuwa und Sugi sowie einer Versorgungsgruppe mit 2 Tankern, dem Zerstörer Akikaze und den Korvetten Kaibokan 22, Kaibokan 29, Kaibokan 31, Kaibokan 33, Kaibokan 43 und Kaibokan 132.

Am 23.10. kurz nach Mitternacht orten die US U-Boote Dace (LtCdr. Claggett) und Darter (LtCdr. McClintock) nördlich Salawan den Verband Kurita und melden ihn. Im Torpedoangriff versenken Dace die Maya und Darter die Atago. Anschließend torpediert Darter auch die Takao, die mit 2 Zerstörern umkehren muss. Die Zerstörer Kishinami und Asashimo retten die Besatzung der Atago, einschließl. Adm. Kurita, Akishimo die Überlebenden der Maya, und bringen sie zur Musashi. Ein zweiter Angriffsversuch von Darter schlägt fehl, das Boot läuft auf ein Riff, die Besatzung wird von der Dace geborgen, das Wrack wird später von den U-Booten Dace und Nautilus mit Geschützfeuer zerstört. Auf Grund der Meldungen der U-Boote marschiert Adm. Halsey mit der Task Group 38.3 (RAdm. Sherman) mit Lexington (VAdm. Mitscher), Essex, Princeton und Langley ostwärts Luzon, Task Group 38.2 (RAdm. Bogan, Adm. Halsey) mit Intrepid, Cabot, Independence ostwärts der San-Bernardino-Straße und Task Group 38.4 (RAdm. Davison) mit Franklin, Enterprise, San Jacinto und Belleau Wood ostwärts Samar auf. Am 24.10. früh greifen jap. Flugzeuge von Luzon die Task Group 38.1 an, werden aber abgefangen. Nur eine Maschine bricht durch und trifft die Princeton, die ausbrennt und aufgegeben werden muß. Bei Bergungsarbeiten wird der längsseits liegende Kreuzer Birmingham durch Explosionen auf der Princeton schwer beschädigt (229 Tote, 211 Schwerverletzte). Der ebenfalls zur Unterstützung der Löscharbeiten längsseits gegangene Zerstörer Irwin wird beschädigt, nimmt aber 646 Überlebende auf. Commander David McCampbell vom Träger Essex schießt in einem einzigen Einsatz 9, möglicherweise sogar 11 Flugzeuge ab und zersplittert so eine Angriffsgruppe von 60 Flugzeugen.

Detail ... .

10. US Schnellboot nimmt in der Surigao-Straße einen schiffbrüchigen japan. Soldaten an Bord.

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Schlacht in der Sibuyan-See: Am 24.10. greifen 4 Wellen amerik. Trägerflugzeuge die jap. Zentralgruppe an. Die erste Welle mit 21 Jägern, 12 Stukas und 12 Torpedoflugzeugen der Intrepid und Cabot erzielt 1 Torpedotreffer auf der Myoko, die beschädigt umkehren muß, und je 1 Bomben- und Torpedotreffer auf der Musashi (KAdm. Inoguchi †). Die zweite Welle mit 19 Jägern, 12 Bombern und 11 Torpedoflugzeugen der gleichen Träger erzielt 4 weitere Bomben- und 2 Torpedotreffer auf der Musashi. Die dritte Welle mit 16 Jägern, 20 Bombern und 32 Torpedoflugzeugen der Essex und Lexington erzielt nochmals 4 Bomben- und 2 Torpedotreffer auf der Musashi und 2 Bombentreffer mit geringer Wirkung auf der Yamato. Die fast gleichzeitig angreifenden Wellen der Franklin und Enterprise bzw. Intrepid und Cabot mit 42 Jägern, 33 Stukas und 21 Torpedoflugzeugen bringen die Musashi mit etwa 10 Bomben- und 6 Torpedotreffern zum Sinken, die anderen Schlachtschiffe erhalten Treffer, die die Kampfkraft nicht beeinträchtigen. Insgesamt gehen 30 US-Flugzeuge verloren. Von Norden erfasst ein jap. Aufklärer die Task Group 38.3 und Ozawa startet von seinen 4 Trägern die einsatzbereiten 76 Flugzeuge, die ihre Ziele aber nicht finden und nach Luzon weiterfliegen. Auf den Trägern bleiben nur 25 Flugzeuge zurück. Adm. Halsey läßt die Task Groups der Task Force 38 sammeln und ruft die auf dem Wege nach Ulithi befindliche Task Group 38.1 zurück, um die am Nachmittag erfaßten jap. Träger anzugreifen.

Schlacht in der Surigao-Straße: Im Süden sind die anmarschierenden jap. Gruppen Nishimura und Shima von der US-Luftaufklärung am 24.10. erfasst, Wakaba wird durch Flugzeuge der Franklin versenkt. KAdm. Oldendorf stellt in den Südzugängen der Surigao-Straße 13 Gruppen von je 3 PT-Booten auf. Die Angriffe werden meist abgewehrt oder ausmanövriert, nur PT 137 (Lt. Kovar) kann die Abukuma torpedieren, die auf dem Rückzug von dem Zerstörer Ushio gesichert wird. Die Mogami wehrt die Angriffe der Schnellboote PT 146, PT 151 und PT 190 ab . PT 493 wird durch Artilleriefeuer des Kreuzers versenkt. Im Südzugang der Surigao-Straße wird die Nishimura-Gruppe nacheinander von US-Zerstörer-Gruppen angegriffen. Remey, McGowan, Melvin erzielen von Osten 1 Treffer auf Fuso, Monssen und McDermut, von Westen mehrere Treffer auf den Zerstörern Yamagumo, der sinkt, Michishio, der liegen bleibt, und Asagumo, der mit abgerissenem Bug umkehren muß, ferner 1 Treffer auf der Yamashiro. Es folgen Angriffe von Hutchins, Daly, Bache, die Michishio zum Sinken bringen und die Fuso so treffen, dass sie später sinkt (ca. 1400 Tote). Kurz darauf greifen Arunta (RAN), Killen, Beale mit Artillerie und Torpedos an, es folgen Angriffe von Robinson, Halford, Bryant von Nordosten, Edwards, Leutze, Bennion von Nordwesten und Newcomb, Leary und Albert W. Grant, die durch das einsetzende Feuer der schweren US Schiffe beschädigt wird. Von Nordwesten her eröffnen die Kreuzer Boise, Phoenix, Shropshire (RAN) das Feuer, von Nordosten die Kreuzer Columbia, Denver, Minneapolis, Portland und Louisville und schließlich die Schlachtschiffe West Virginia, California, Tennessee, Maryland und Mississippi, die Pennsylvania kommt wegen im Wege stehender eigener Schiffe nicht zum Schuß. Die Yamashiro sinkt (ca 1400 Tote) durch Torpedos der McDermut, die Shigure entkommt unbeschädigt, die Mogami dreht mit schweren Schäden ab, kollidiert aber mit der anlaufenden Nachi. Shima kehrt um, unterwegs sinkt der Zerstörer Asagumo durch Artilleriefeuer der Denver, morgens am 25.10. muß die Mogami nach Luftangriffen verlassen werden.

. Detail ...
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11. Kamikaze-Flieger stürzt sich auf einen US-Flugzeugträger

Schlacht von Samar: Die jap. Kurita-Gruppe ist nach Dunkelwerden am 24.10., von der US-Luftaufklärung unbemerkt, durch die San-Bernardino-Straße gegangen und steht am 25.10. bei Hellwerden ostwärts Samar, wo sie die auf die als Flottenträger angesprochene Task Group 77.4.3 (RAdm. C.A.F. Sprague, siehe oben) trifft. Unter geschickter Ausnutzung von Regenböen startet die Gruppe ihre Flugzeuge und versucht, durch Entlastungsangriffe der Zerstörer mit Torpedos und der DEs mit Artillerie sowie durch Rauchschleier gedeckt, in Richtung auf den Leyte-Golf zu entkommen. Von den Torpedofächern der Hoel und Johnston trifft einer die Kumano, die liegenbleibt, die Suzuya versucht, Hilfe zu leisten. Vor weiteren Torpedoangriffen und Luftangriffen der Flugzeuge der Task Group 77.4.2 (RAdm. Stump) werden die jap. Schiffe immer wieder zu Ausweichbewegungen gezwungen, bis es schließlich der Tone und Chikuma, gefolgt von der Haguro und Chokai gelingt, auf die Luvseite herumzuholen und die Träger unter wirksames Feuer zu nehmen, in das von Norden die Yamato und Nagato eingreifen. Hoel, Samuel B. Roberts, Johnston und die Gambier Bay sinken. Während die Haruna und Kongo die inzwischen gesichtete Task Group 77.4.2 anzugreifen versuchen, treffen deren Flugzeuge die Chikuma und Chokai schwer, beide werden selbstversenkt, Chikuma durch Zerstörer Nowake, Chokai durch einen Fangschuss der Fujinami. Während die Tone und Haguro schon auf weniger als 10.000 m an die restlichen Geleitträger herangekommen sind, bricht Adm. Kurita unter dem Eindruck der Luftangriffe, bei denen die Suzuya torpediert wird und von der Okinami versenkt werden muss, den Angriff ab und dreht auf die San-Bernardino-Straße ab. In diesem Augenblick greifen 6 jap. Kamikaze-Flugzeuge (Lt. Seki) die Task Group 77.4.3 an, versenken die St. Lo und beschädigen Kalinin Bay, Kitkun Bay und White Plains, nur die Fanshaw Bay bleibt unbeschädigt. Von Mindanao aus greift ein Kamikaze-Verband mit 5 Flugzeugen die Task Group 77.4.1 an und beschädigt Sangamon, Suwanee und Santee, die zuletzt genannte wird außerdem wenig später von dem jap. U-Boot I-56 (KKpt. Morinaga) torpediert. I-26 (Kptlt Nishiuchi) wird am wahrscheinlich am 25.10., bei dem Versuch die Kampfgruppe anzugreifen, von dem Geleitzerstörer Richard M Rowell (Cdr Barnard) versenkt. Die von Ulithi zurückgerufene Task Group 38.1 (VAdm. McCain) mit den Trägern Wasp, Hornet, Hancock, Monterey, Cowpens, den Kreuzern Chester, Pensacola, Salt Lake City, Boston, San Diego, Oakland und 20 Zerstörern startet am 25.10. früh 2 Wellen mit zusammen 147 Flugzeugen gegen den ablaufenden Verband Kurita, durch die Schäden entstehen.

Schlacht bei Cape Engaño: Inzwischen sind die 3 anderen Gruppen der Task Force 38 in der Nacht zum 25.10. mit höchster Fahrt nach Norden gelaufen, um die Ozawa-Gruppe zu stellen. Bei Hellwerden wird die Task Force 34 (VAdm. Lee) mit den Schlachtschiffen Iowa, New Jersey (Adm. Halsey), Washington, Alabama, Massachusetts, Indiana, den Kreuzern Santa Fé, Mobile, New Orleans, Wichita, 10 Zerstörern gebildet, um die jap. Schiffe zum Artilleriekampf zu stellen. Im Laufe des Tages starten die US-Träger in 6 Wellen ihre Flugzeuge, insgesamt 326 Stukas und Torpedoflugzeuge und 201 Jäger zum Angriff. 

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12. Auf dem sinkenden japan. Träger Zuikaku wird die Flagge gestrichen. Die Mannschaft salutiert

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Der Leichte Träger Chitose wird durch Flugzeuge der Essex und Lexington in Brand gesetzt und sinkt, der Flottenträger Zuikaku wird durch Flugzeuge der Intrepid, San Jacinto und Lexington torpediert und sinkt. Der Leichte Träger Zuiho wird durch Flugzeuge der Essex und Langley versenkt, der Leichte Träger Chiyoda und der Zerstörer Hatsutsuki werden durch Flugzeuge der Lexington und Franklin beschädigt und durch Geschützfeuer der Kreuzer Santa Fé, Wichita, New Orleans und Mobile versenkt. Das Schlachtschiff Hyuga entkommt trotz 34 Nahtreffern, ebenso wie die Ise einem Angriff des US U-Bootes Halibut, das mit Tuna, Haddock, Pintado, Atule und Jallao einen Vp.-Streifen auf dem Rückzugsweg der Ozawa-Gruppe bildet. Am 25.10. versenkt Halibut (Cdr. Galantin) den Zerstörer Akizuki, und Jallao (LtCdr. Icenhower) kann den beschädigten Kreuzer Tama versenken. Auf die Meldungen von RAdm. T.L. Sprague läuft Adm. Halsey seit Mittag mit den 6 Schlachtschiffen, den Kreuzern Biloxi, Vincennes, Miami und 8 Zerstörern mit hoher Fahrt nach Süden, während die Task Group 38.2 als Luftsicherung folgt. Um die Kurita-Gruppe noch vor der San-Bernardino-Straße zu stellen, geht Adm. Halsey am Abend mit den schnellsten Schlachtschiffen Iowa und New Jersey und 8 Zerstörern mit Höchstfahrt zur San-Bernardino-Straße, die Kurita jedoch schon vorher passiert hat, nur der wegen Bergung Überlebender zurückgebliebene Zerstörer Nowake wird durch den Zerstörer Owen versenkt. Am 26.10. greifen die ostwärts der San-Bernardino-Straße eingetroffenen Task Groups 38.1 und 38.2 erneut die durch die Sibuyan-See zurückmarschierende Gruppe Kurita an. Dabei versenken z.T. gemeinsam mit B-24 Bombern der 5. USAAF von Biak und Morotai TG.77.4 den Kreuzer Kinu und den Zerstörer Uranami, Flugzeuge von USS Wasp und Hornet den Kreuzer Noshiro und den Zerstörer Hayashimo, die z.T. zum Transportverband gehören. An der Südküste von Panay versenken B-24 der 13. USAAF den von PT 137 bereits außer Gefecht gesetzten Kreuzer Abukuma. Ein neuer jap. Kamikaze-Angriff mit 5 Flugzeugen von Cebu gegen die Task Group 77.1 beschädigt die Suwanee.

18.10.1944
Südpazifik
Der austral. Minensucher Geelong geht vor der Küste Neuguineas nach Kollision mit dem austr. Dampfer York verloren.

18.– 25.10.1944
Mittelmeer / Adria
Mit Hilfe der 24. S-Flottille (Kptlt. H.J. Meyer) unternimmt Lehrkommando 700 (Lt.z.S. von Wurzian) ein Sprengbootunternehmen. S 626, S 629 und MS 75 laufen mit zwei Sprenglinsen von Pola aus nach Ancona. Der Vorstoß vom 18.10. bleibt aber ebenso erfolglos wie der eines Marineeinsatzkommandos (MEK) am 20. und 21.10. vor Lissa. Schlechtes Wetter verhindert auch einen MEK-Einsatz am 23.10. gegen eine Pipeline sowie eine Eisenbahn- und Straßenbrücke bei Fano. Am 25.10. endet die Geschichte der 24. S-Flottille. Ihre Boote fahren von nun an als 3. Gruppe der 3. S-Flottille (siehe 13.10). Am gleichen Tag verliert die 2. Gruppe der 3. S-Flottille (bisher 7. S-Flottille) beim Angriff von sechs britischen Mosquito-Bombern S 158 im Hafen von Sibenik, S 156 wird beschädigt.

19.10.1944
Nordsee

Die 4. S-Flottille erhält auf Weisung der Seekriegsleitung den Befehl, mit S 201, S 202, S 203, S 204, S 205, S 219, S 220 und S 703 in die Heimat zu verlegen. Die Flottille soll in Swinemünde neu ausgerüstet und anschließend vor Norwegen zum Einsatz kommen. Bis zum Monatsende kommen die Westflottillen wegen der Wetterverhältnisse nicht mehr zum Einsatz.

20.10.– 6.11.1944
Nordpolarmeer
Konvoi-Operation JW.61/ JW.61A. Am 20.10. läuft von Loch Ewe der Konvoi JW.61 mit 29 Dampfern und einem Rettungsschiff aus, dazu 6 Lend-Lease-U-Jäger für die sowj. Nordflotte. Da die Gefahr durch die Tirpitz seit dem Angriff vom 15.9. beseitigt wurde und die dt. Luftwaffe derzeit ohne Schlagkraft ist, droht Gefahr nur noch von den U-Booten. Die Deckungsgruppe (VAdm Dalrymple-Hamilton) besteht daher aus den Geleitträgern Vindex, Nairana, Tracker, dem Kreuzer Dido, der 17. Z-Flottille mit Onslow, Opportune, Orwell, Offa, Obedient, Oribi, den Geleitzerstörern der 21st Escort Group Conn, Byron, Fitzroy, Deane, Redmill, Rupert und der 24th Escort Group Louis, Inglis, Lawson, Loring, Narbrough, Mounsey. Die Nahsicherung übernimmt den Zerstörer Walker, die Sloops Lark, Lapwing und die Korvetten Camelia, Oxlip und Rhododendron von der 8th und 20th Escort Group. Der Konvoi durchbricht die Aufstellung der U-Boot-Gruppe »Panther« mit U 293, U 295, U 310, U 315, U 363, U 365, U 387, U 425, U 636, U 668, U 737, U 771, U 956, U 965, U 968, U 992, U 995, U 997 und U 1163. Am 26./27.10. greifen U 1163 (Oblt.z.S. Balduhn), U 956 (Oblt.z.S. Mohs), U 365 (Kptlt. Wedemeyer), U 995 (Oblt.z.S. Hess) und U 295 (Oblt.z.S. Wieboldt) mit T-5 z. T. mehrfach vergeblich Geleitfahrzeuge an. Am 28.10. trifft der Konvoi, von sowj. Zerstörern, Minensuchern und U-Jägern aufgenommen, vor dem Kolafjord ein.

Vom 22.10. bis 2.11. bringen die sowj. Minensucher T-111, T-113, T-115, T-117, T-119 und die Wachboote SKR-28, SKR-30 den Zubringer-Konvoi DB.10 mit 5 Schiffen (eines erst ab Jugor Straße) von Dikson nach Iokanga und zum Kolafjord. Bei einem heftigen Unwetter in der Pechora See muß der Minensucher T-103 den Hafen Bugrino anlaufen. Schließlich werden noch die Hilfsminensucher T-32, T-54, T-64 und T-122 detachiert. Vor dem Kola Fjord versuchen U 310 (Oblt.z.S. Ley) und U 295 die Escorts vergeblich mit T-5 angreifen. Vom 28.- 30.10 geleiten die sowjet. Zerstörer Baku, Gremjashchij, Razumnyj, Razjarennyj und 7 BO-2 U-Jäger 6 Transporter und 2 Tanker ins Weiße Meer. Am 29.10 geleiten die Zerstörer Zhguchij and Doblestnyj 16 Transporter von Arkhangelsk nach Molotovsk. Ab 30.10. geleiten der Kreuzer Murmansk (ex Milwaukee), die Zerstörer Baku, Gremjashchij, Razumnyj, Razjarennyj, Uritski, Zhguchij, Zhestkij, Dostojnyj und 7 BO-2 U-Jäger 15 Transporter und 2 Tanker zum Konvoi RA.61 von Molotovsk nach Murmansk.

Vom 31.10. bis 6.11. wird der Sonderkonvoi JW.61A mit den beiden großen Truppentransportern Empress of Australia und Scythia und 11.000 in der Normandie befreiten sowj. Kriegsgefangenen an Bord von England nach Murmansk überführt. Sicherunggruppe: Sloop Cygnet, die Zerstörer Beagle und Westcott sowie die Fregatte Nene (RCN). Deckungsgruppe: Geleitträger Campania, den Kreuzer Berwick (mit norweg. Truppen zur Teilnahme an sowjet Operationen zur Befreiung der Eismeerküste), die Zerstörer Saumarez, Cassandra, Scourge, Serapis, Cambrian, Caprice und die 3rd Escort Group mit den Geleitzerstörern Duckworth, Berry, Cooke, Domett, Essington und Rowley. Keine Kontakt mit feindlichen U-Booten.

20.10.– 29.11.1944
Nordpolarmeer
Sowj. Geleitoperation AB.15: Rückführung der Eisbrecher Iosif Stalin und Severny Veter aus dem Ostteil des sibirischen Seeweges durch die Westsibirische und Kara-See im Geleit von 1 Zerstörer, 5 ex US-Minensuchern und 5 ex US-U-Jägern. Führung des Konvois KAdm. Bogolepov, Gesamtleitung Chef der Weißmeer-Flotte, VAdm. Panteleev. In der Kara-See 10 vermeintliche U-Boot-Angriffe, tatsächlich jedoch steht seit 2.10. kein dt. U-Boot mehr in der Kara-See. Nach Passieren der Kara-Straße wird das Geleit durch 7 Zerstörer verstärkt, bei Windstärke 9 wird die Gorlo-Straße erreicht.

Auch die vermeintlichen U-Boot-Angriffe und -Bekämpfungen bei Kanin Nos am 24.10. mit dem Minensucher T-116, dem Wachschiff SKR-20, dem U-Jäger MO-251 und dem Zerstörer Doblestny am Konvoi DB.9 und am 1.11 . mit den Minensuchern T-111, T-113 und dem Zerstörer Derzki am Konvoi DB.10 müssen auf Fehlbeobachtungen beruhen, da alle dt. U-Boote im Verband der Gruppe »Panther« gegen die Konvois JW.61 und RA.61 eingesetzt waren.

21.– 24.10.1944
Mittelmeer / Ligurisches Meer
Am 21.10 beschießt der US Zerstörer Eberle Ziele bei San Remo. Der französische Zerstörer Forbin, der mit mehreren alliierten Minensuchbooten vor San Remo patrouilliert, gerät in den Feuerbereich deutscher Küstenbatterien, die zur Verteidigung San Remos Stellung bezogen haben und feuert zurück. Eine Salve trifft die Markthalle von San Remo, in der K-Verband 213 (Kptlt. Kolbe) sämtliche Sprengboote (»Linsen«), Sturmboote und LKW der Flottille untergebracht hat. Es kommt zu einer gewaltigen Explosion, das Feuer tobt 4 Stunden lang. --
Am 22.10. unternimmt die X. MAS-Flotille (KKpt. Mario Arillo) mit der 1. Sturmboot-Flottille unter Einsatz von 21 MTM einen Gegenschlag, bei dem die einzelnen Gruppen aber ihren Zusammenhalt verlieren. US Zerstörer Woolsey und der franz. Zerstörer Fortune stoßen vor Kap Ferrat auf versprengte Einheiten und bergen Schiffbrüchige. Die 1. Sturmboot-Flottille ist nach diesem Einsatz ausgebrannt. Der November bleibt praktisch »einsatzfrei« (Kobelt, 2016, S.161-163).

24.– 31.10.1944
Mittelmeer / Adria

Aufstellung der 2. Sturmboot-Flottille (Kptlt. Ernst Wilh. Witt) in Sesto Calende. Der U-Boot-Stützpunkt Pola wird aufgelöst, an seiner Stelle Einrichtung des K-Stützpunktes Pola. Im Dezember wird die Sturmboot-Flottille im K-Flottille 612 umbenannt. Für die Durchführung von Kommandounternehmen im Küstenvorfeld Dalmatiens ist das MEK 71 verantwortlich (Kobelt, 2016, S.220).

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13. Britischer Träger-Vorstoß gegen den deutsche Schiffsverkehr vor der norwegischen Küste

24.10.– 4.11.1944
Norwegen
Operation »Hardy«: Vom 24.- 27.10. Vorstoß der brit. Geleitträger Campania und Trumpeter, Sicherung durch den Kreuzer Devonshire und die Zerstörer Saumarez, Serapis, Scorpion, Savage, Zambesi und Zephyr. Trägerflugzeuge werfen Minen in Lepsorev und Harrhamsfjord bei Aalesund und greifen die Funkstationen auf Vigra und Hanöy an. 2 kleine norwegische Schiffe werden in Brand gesetzt und müssen aufgesetzt werden.

Operation »Athletic«: Vom 26.-28.10. führt ein anderer Verband (RAdm. Moore) mit dem Träger Implacable, dem Kreuzer Mauritius und den Zerstörern Myngs, Venus, Verulam, Volage, Algonquin (kanad.) und Sioux (kanad.), Angriffe auf Bodö und Sandnessjoen (MFP F 235 und F 236 werden beschädigt), auf Rörvik (Vorpostenboot V 5722 und Flugzeugtender Karl Meyer werden zerstört) sowie auf Lödingen und Kristiansund/Nord (Minensucher M 433 und Dampfer Karmöy mit 2498 BRT) werden zerstört. U 1060 (Oblt.z.S. Brammer) wird am 26.10 von einer Firefly der FAA-Sq. 1771 des Trägers Implacable beschädigt, auf Strand gesetzt und tags darauf durch Halifax ‚D’ (F/L Powell) und ‚T’ (S/L Holderness) der Sqn. 502 RAF sowie Liberator ‚Y’ (F/O Pawelka) und ‚H’ (S/L Sedivy) der tschech. Sqn 311 RAF zerstört. Am 27.10. wird U 1061 durch die Liberator ‚A’ der RAF-Sq. 224 (F/Lt Blackden) und die »Leigh-Light«-Wellington ‚R’ der RCAF-Sq. 407 (F/O Neelin) beschädigt.

25.10.1944
Island
Bei einem Sturm strandet der kanad. Zerstörer Skeena (LtCdr. Russell) vor Reykjavik und geht verloren.

25.10.1944
Luftkrieg Italien
Bei einem Luftangriff der USAAF auf Genua wird der dt. Zerstörer TA 31 (ex-ital. Dardo) so stark beschädigt, dass er nicht mehr repariert wird.

25.10.1944
Norwegen
Die 20. deutsche Gebirgsarmee räumt Kirkenes. Die sowjet. Karelische Front folgt den sich zurückziehenden deutschen Kräften nur bis zum Tanafjord und bleibt dort stehen. Die weiteren dt. Rückzugsbewegungen erfolgen nun ohne Feinddruck und in Etappen bis zum Lyngenfjord.

25.– 31.10.1944
Ostsee
Am 25.10. wird der dt. Hilfsminensucher M 3117 / K 163 bei einem sowj. Fliegerangriff in der östlichen Ostsee versenkt. Am 30.10. wird nördlich von Hela der zur Evakuierung von Truppen eingesetzte Transporter Bremerhaven (5355 BRT) bei einem sowj. Fliegerangriff so schwer beschädigt, dass er am darauffolgenden Tage sinkt. Von 3171 Menschen können 2761 geborgen werden, 410 Tote.

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14. Nahtreffer eines Flugzeugs der 3. US Luftflotte auf einem japan. Frachter im Südchinesischen Meer.

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26.10.1944
Nordatlantik

540 sm östlich des Cape Race sinkt im Konvoi ON.260 die norweg. Korvette Rose nach Kollision mit dem DE Manners.

26.10.1944
Westpazifik
Bomber der 14. Luftflotte der USAAF versenken 2 jap. Frachter östlich von Hainan.

27.10.1944
Luftkrieg Norwegen
Ein Raid der Gruppe No.5 des RAF Bomber Command gegen U-Boot-Bunker und Hafenanlagen in Bergen muss wegen der Wetterlage abgebrochen werden. Nur 47 Flugzeuge werfen ihre Bomben ab, 3 Maschinen gehen verloren.

27.10.– 2.11.1944
Südwestpazifik
Fortsetzung der Kämpfe um Leyte.
Am 27.10. fordert Gen. MacArthur Unterstützung durch TF.38 (VAdm. Mitscher) an, da die USAAF nur unzureichende Kräfte auf Tacloban einsetzen kann. TG.38.3 (RAdm. Sherman) mit den Trägern Essex, Lexington, Langley fliegt Jagdschutz für Leyte. Ein Angriff von Essex trifft einen kleinen jap. Nachschubkonvoi, und der Zerstörer Fujinami wird versenkt. Flugzeuge des Trägers Enterprise versenken die Shiranuhi.

Am 27.10. befiehlt VAdm Miwa eine Neuaufstellung der U-Boote. I-54, I-38, I-45, I-44, I-41, I-56 und I-46 werden in einem Bogen östl. des Leyte Golfs, Ro-41, Ro-43, Ro-112 und Ro-109 vor der Bernardino Straße und vor Legaspi aufgestellt.

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15. US Träger Belleau Wood durch Kamikaze-Flieger getroffen und beschädigt.

Am 28.10. übernehmen die TG.38.4 (RAdm. Davison) mit Franklin, Enterprise, San Jacinto und Belleau Wood und TG.38.2 (RAdm. Bogan) mit Intrepid, Hancock, Cabot und Independence die Unterstützungs-Rolle. Die TG.38.4. wehrt einen jap. Luftangriff von 44 Flugzeugen ab, 13 Abschüsse bei 4 eigenen Verlusten. Der Kreuzer Denver wird von einem Kamikaze-Flieger beschädigt. Am gleichen Tag versucht I-46 (LtCdr. Yamaguchi !) den Verband anzugreifen, wird aber von dem Zerstörer Helm (Cdr. Santmyers) aufgespürt und versenkt. Helm versenkt noch am gleichen Tag I-54 (Lt-Cdr Nakayama) zusammen mit Gridley (Cdr Quirk), unterstützt von Avenger-Flugzeugen des Trägers Belleau Wood. In der Nacht zum 29.10. versenkt I-45 (Kptlt. Kawashima) den zu einer Geleitträgergruppe marschierenden DE Eversole, wird aber selbst durch den DE Whitehurst einer in der Nähe befindlichen Tankergruppe versenkt. Außerdem operieren I-53, I-56 (unternimmt mehrere erfolglose Angriffe, beschädigt dabei LST 695, und kann seiner Zerstörung nur entkommen, weil nach dem Auftauchen eine scharfe »Hedgehog«-Granate an Deck rechtzeitig entdeckt wird), I-38 und I-41 ostwärts Leyte, Ro-43, Ro-46, Ro-109 und Ro-112 ostwärts Luzon. Im Leyte-Gulf richten sich Angriffe jap. Flugzeuge und Kamikaze-Flieger gegen die zur Unterstützung der 6. Armee eingesetzten Schiffe, am 27.10. wird das Schlachtschiff California durch Bordwaffenfeuer beschädigt, am 28.10. greifen 12 Kamikazes von Luzon und 3 von Cebu an, einer beschädigt den Kreuzer Denver (Fortsetzung 1.-29.11.)

Am 29.10. greift die TG.38.2 Flugplätze im Raum Manila an, bei 11 Verlusten werden 71 Flugzeuge abgeschossen und 13 am Boden zerstört. Der Kreuzer Nachi wird beschädigt, die Ashigara kann entkommen. Am 30.10. deckt die TG.38.4 Leyte und wird dabei von 6 jap. Kamikaze angegriffen, die die Franklin und Belleau Wood schwer beschädigen. Die Task Force 38 geht nach Ulithi, TG.38.1 läuft am 29.10. ein, 38.3 am 30.10., 38.2 und 38.4 am 2.11. VAdm. Mitscher gibt das Kommando an VAdm. McCain ab, die TG.38.1 übernimmt RAdm. Montgomery.

28.10.1944
Westliches Mittelmeer
Der US Zerstörer Gleaves bombardiert deutsche Stellungen an der franz.-italien. Grenze (Fortsetzung 3.-17.11.)

28.– 30.10.1944
Südwestpazifik
In den Ölverladehäfen Borneos gehen 4 japanische Tanker verloren, am 28.10. Baiei Maru vor Brunei auf eigenem Minenfeld, am 29.10. Kokko Maru vor Balikpapan auf RAAF-Luftmine und am 30.10. Kosho Maru und Nanshin Maru No.8 vor Sandakan durch P-38 Jäger der 13. Luftflotte der USAAF.

29.10.1944
Norwegen
Erfolgloser Angriff von 32 Lancaster-Bombern der RAF-Squadrons 9 und 617 von Lossiemouth (Schottland) gegen die Tirpitz (Kpt.z.S. Weber) an ihrem neuen Liegeplatz bei Tromsö (Fortsetzung 12.11.).

31.10.1944
Nordsee

Die 8., 9. und 10. S-Flottille gehen mit insgesamt 12 Booten in See, um Minensperren auf dem Themse-Schelde-Weg bzw. nördl. Dünkirchen zu werfen. Die 9. S-Flottille (Hoek van Holland) muss wegen schlechter Sicht abbrechen. Die 8. und 10. S-Flottille (Ijmuiden) werfen befehlsgemäß 20 resp. 15 Minen östl. Harwich, werden von dem brit. Geleitzerstörer Stevenstone und einigen MTB erfasst, entgehen aber dem Feuer und kehren unversehrt zurück. Auf den Sperren sinken am 5.11. das brit. Landungsboot LCT 457 (600 ts), am 7.11. das Landungsschiff LST 420 (2750 ts) und am 24. 12. der Frachter Empire Roth (6140 BRT).

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Fortsetzung im Text