GUNTHER PLÜSCHOW



Name : GUNTHER PLÜSCHOW
Nation / Flagge : DEU
Unterscheidungssignal : DVAB
Kategorie : Flugbetriebsfahrzeug
Unterkategorie : Flugsicherungsschiff
Luftwaffenkennung : K 21
1. Kennung : KRISCHAN II
Schiffstyp : Flugsicherungsschiff B
Untertyp : K II
Sonderausstattung : 1 Kampnagelkran, 10 t, feststehend
Bauwerft : Norderwerft, Köser & Meyer, Hamburg
Baunummer : 682
Baujahr : 1935
Stapellauf : 17.01.1935
Besitzer : R.L.M (Reichsluftfahrtministerium)
Indienstgestellt : 10.03.1935


Name / Untertyp : K II
Größe : 700 t
Tonnage (BRT) : 300
Länge (m) : 53,75
Breite (m) : 8,30
Tiefgang (m) : 3,00
Leistung Gesamt (ps) : 3200 e
Geschwindigkeit (kn) : 19
Antrieb : 2x MAN 10 Zyl., 4 Takt DM, 2 Propeller 1,46 m Ø
Reichweite (sm) : 4500 sm / 15 kn bei 50 t Öl
Besatzung : 2 Offz. / 28 Mann.
Ladefähigkeit : Aufnahmefähigkeit: 2 Flugzeuge
Bewaffnung : 23.01.1940: 1x 2 cm Flak C/30
15.06.1944: Minenräumgerät KKG
- 17.01.1935 Stapellauf als KRISCHAN II des R.L.M. - Luftwaffe. [1, 2]
- 10.03.1935 In Dienst beim Luftkreiskommando VI (See). [1]
- 13.08.1936 Unbenannt in GUNTHER PLÜSCHOW; Luftwaffenkennung: K 21. [1]
1939
- 00.07. Stationiert beim SNB Norderney / Borkum. [1]
- 04.09. Ein Do 18 D2, M2+IK, Werknr. 723 (2./ 106) bei Baltrum (Qu.2578) abgestürzt, GUNTHER PLÜSCHOW ausgelaufen, es konnten nur noch die Überreste geborgen werden, diese wurde am 05.09. nach Norderney gebracht. Von der Besatzung fehlte jede Spur. [3, 10]
- 12.09. 12:00 h - aus Norderney ausgelaufen. [10]
- 13.09. 07:15 h - Notladestelle der Do 18 D2, M2+EK, Werknr. 717 (2./ 106) im Qu. 6484 erreicht. 08:30 h - Übernahme der Besatzung der Do 18 von U 13. Übernahme der Do 18 aufgrund der schweren See nicht möglich. Diese wurde für den Rückmarsch in Schlepp genommen. 10:50 h - Bergungsversuch gestartet,blieb ohne Erfolg, Do 18 lief achtern voll. 12:30 h - Do 18 wurde durch anbohren versenkt. Die Besatzung wurde nach Borkum gebracht. [10]
- 14.09. in Borkum eingelaufen. [10]
- 20.09. in List eingelaufen. [12]
- 26.09. 12:17 h - Befehl an GUNTHER PLÜSCHOW, klarmachen zum Auslaufen. 12:29 h - Befehl, auslaufen nach Qu. 6334. 12:55 h - GUNTHER PLÜSCHOW ausgelaufen.[12]
- 27.09. GP befindet sich im Qu. 4680 auf der Suche nach der notgelandeten Do 18 D3, Werknr. 731, M7+YK der 2./ Kü.Fl.Gr. 506, Suche blieb ohne Erfolg. [11]
- 01.10. 18:30 h – in Holtenau festgemacht. Weiterfahrt nach Travemünde 02.10.39. [3]
1940
- 23.01. Betr. Bewaffnung Flugsicherungsschiffe. Rolshoven, Tschierschky und Greif sind mit je 3 MG C 30 (2cm) und je 6000 Schuß 2 cm Sprg.Patr. L/Spur ausgerüstet. GUNTHER PLÜSCHOW wegen Platzmangel nur 1 MG C 30. Beschaffung weiterer Nachschubmunition nicht notwendig. [3]
- 27.03. 14:00 h - GUNTHER PLÜSCHOW Geschwindigkeit beschränkt, da an beiden Schrauben ein Flügel durch Eis verbogen. Schrauben werden ausgewechselt, wenn noch verfügbar. [3]
- 02.04. Betrifft GUNTHER PLÜSCHOW: Schiff eingedockt zum Schraubenwechsel am 04.04. Oderwerke Stettin, Eintreffen Stettin bereits 03.04. erforderlich zur Vorbereitung des Docks. Genehmigung erbeten. LZGr. See. [3]
- 04.04. 16:40 h - Flugsicherungsschiff GP in Stettin eingetroffen, Schraubenwechsel erfolgt 07./ 08.04. Einsatz soll nach Möglichkeit erst nach Schraubenwechsel erfolgen. [3]
- 15.10. GUNTHER PLÜSCHOW fortgesetzt Maschinenausfälle. Werftliegezeit dringend. Als Ersatz für GUNTHER PLÜSCHOW ist SCHWABENLAND vorgesehen und genehmigt. [3]
- 30.10. Nach Ablösung durch SCHWABENLAND geht GP anschließend bei Norderwerft Hamburg in Reparatur. Dauer ca. 4 Wochen. [3]
- 06.11. GUNTHER PLÜSCHOW vom 05.11. bis vorrausichtlich Mitte Dezember auf Norderwerft zur Jahresüberholung. [3]
- 30.12. Am 29.12.1940 sank der Dampfer ADRIANA etwa 4 sm oberhalb Scheelenkulen im Elbfahrwasser um 2200 Uhr, infolge einer Explosion mittschiffs verursacht wahrscheinlich durch eine Mine. Am 30.12. gegen 1000 Uhr wurde das auf Strand gesetzte Schiff durch das Flugsicherungsschiff GUNTHER PLÜSCHOW entdeckt und die Besatzungsmitglieder in den Rettungsbooten geborgen. [14]
1941
- 02.01. GUNTHER PLÜSCHOW wieder klar am 31.01. geht zurück nach Bug, löst SCHWABENLAND ab. [3]
- 09.01. GUNTHER PLÜSCHOW von Bug nach Gotenhafen in See gehen, dort von Schlachtschiff GNEISENAU am 11.01. Bordflugzeug Ar.196 abzuholen und nach Kiel-Holtenau bringen. Abfahrt von Bug und Ankunft in Gotenhafen melden. Nach Auftragserledigung zurück nach Bug. [3]
- 05.03. Seenotfall He 115, Wnr. 2723, Fl.Erg.Gr.Kamp, 27. U-Flottille hat abends die Suche abgebrochen, z.Zt. sind an der Suchaktion Flugsicherungsschiff PLÜSCHOW und 2 FL.B-Boote beteiligt. [3]
- 30.05. Auswechseln der durch Eisgang verbogenen Schrauben GUNTHER PLÜSCHOW nunmehr dringend erforderlich. Schiff kann am Sonnabend auf Norderwerft Hamburg eindocken. Dauer der Reparatur einschl. Bodenanstrich bis 07.06.41. [3]
- 02.07. Flugsicherungsschiff GUNTHER PLÜSCHOW wird bis auf weiteres der Seefl.H.Kdtr. Pillau zur Verfügung der Seenotzentrale (L) ostwärtige Ostsee zugeteilt. [3]
- 29.09. Seenotzentrale ostwärtige Ostsee meldet an L.In. 16, wann GUNTHER PLÜSCHOW entbehrlich wird, zwecks Werftzeit. [3]
- 02.10. Vorgesehende Werftliegezeit für GUNTHER PLÜSCHOW Frühjahr 1942. [3]
- 27.10. PLÜSCHOW wird mit sofortiger Wirkung der Seenotzentrale (L) mittlere Ostsee zugeteilt. [3]
- 24.11. GUNTHER PLÜSCHOW verlegt nach Kiel. [3]
- 04.12. Für die Dauer der Werftliegezeit PHÖNIX ist GUNTHER PLÜSCHOW nach Aalborg zu verlegen. [3]
1942
- 08.02. Verlegung GUNTHER PLÜSCHOW wegen Eisbarre vor Limfjord nicht möglich. [3]
- 20.03. Belastung für Kran KARL MEYER z.Zt. auf 12 t herabgesetzt. Neubauteile, die eine Heraufsetzung auf 18 t erwarten lassen, sind jetzt fertiggestellt. Vorschlagen Herausziehung KARL MEYER und Umbau auf Norderwerft, sobald Witterungsverhältnisse es gestatten. Dauer der Umbauarbeiten ca. 4 Wochen. Ersatz könnte durch PLÜSCHOW und dessen Ersatz durch PHÖNIX, der Ende der Woche Reparatur beendet, erfolgen. Im Anschluß an KARL MEYER steht PLÜSCHOW zur Jahresüberholung heran. Reparatur H.A.WEDEL nach Austausch gegen IMMELMANN und Reparatur B.v.TSCHIRSCHKY nach Austausch gegen H.A.WEDEL werden dadurch nicht berührt. [3]
- 24.04. 09:00 h - GUNTHER PLÜSCHOW mit SPERBER und FAIRPALY III nach Warnemünde ausgelaufen. [3]
- 26.04. Mit sorfortiger Wirkung ist Flugsicherungsschiff GP nach Pillau zu verlegen. Wird nach Reparatur KARL MEYER durch diesen abgelöst. [3]
- 30.04. Instandsetzungsarbeiten auf GUNTHER PLÜSCHOW , SPERBER und FAIRPALY III auf Neptunwerft Rostock in Angriff genommen. GUNTHER PLÜSCHOW dockt heute ein, um Propellerbeschädigungen zu beseitigen, Dauer 2 Tage, dann Weitermarsch nach Pillau. [3]
- 10.07. Da Werftliegezeit für GUNTHER PLÜSCHOW nach mehrmaligen Hinausschieben jetzt unbedingt durchgeführt werden muss, wird vorgeschlagen, Flugsicherungsschiff KRISCHAN, das heute Reparatur beendet hat, gegen GUNTHER PLÜSCHOW auszutauschen. [3]
- 15.07. Gem. Befehl von Genst.6.Abt. GUNTHER PLÜSCHOW Werftliegezeit. [3]
- 13.10. SBK VI (Bug) meldet: Bei Arcona 2 Do 18 in der Luft zusammengestoßen, Erfolg: GUNTHER PLÜSCHOW hat 7 Mann der Besatzung der beiden Do 18 der Fl.W.S. (See) Parow tot geborgen. [3]
1943
- 25.06. GP wurde gehört (funkmäßig). [4]
- 01.07. Flugsicherungsschiff GUNTHER PLÜSCHOW war aktiv mit 6 Flugzeugen; offenbar so eine Art Übung. [4]
- 02.07. GP war wieder aktiv, 06:10 h – ausgelaufen für Seenotfall, 07:00 h – Ankunft am Unfallort, 19:20 h - Kontakt mit Bug für Anforderung eines Liegeplatzes, Ankunft vorraussichtlich um 21:30 h. [4]
- 03.07. 06:10 h – Ausgelaufen für einen Einsatz, Rückkehr um 16:15 h. [4]
- 20.07. GP Funkkontakt mit Bug. [4] - 06.08. 3 Einheiten - GUNTHER PLÜSCHOW mit FL.A 404 und FL.B 459 – waren im Kontakt mit Bug ziwschen 6 und 08:00 h. [4]
- 07.09. GUNTHER PLÜSCHOW einsatzmäßig zwischen BUG und Kiel/Holtenau und hatte Funkkontakt um 09:19 h. [4]
- 29.10. GUNTHER PLÜSCHOW hatte Funkkontakt mit Bug, möglicherweise Zusammenarbeit bei einer Suche. [4]
- 01.11. L.In.16 erklärt sich mit zeitweiliger Gestellung PLÜSCHOW als Zielschiff bei K.G. 102 einverstanden. [3]
- 14.12. FL.B 581 hatte am vormittag Funkkontakt mit Norderney. Nachmittags im Fliegerquadrat SR und TS mehrere Einheiten darunter GUNTHER PLÜSCHOW, FL.B 579, 543 und 514 mit Suchaufgaben für Seenotfall. Suche erfolglos, Einheiten wurden um 14:40 h zurückbeordert. [4]
- 20.12. Es gab erhebliche Aktivität um 5 Einheiten. FL.B 518 wurde um 09:02 h nach der Position gefragt. Antwort: …?… .GUNTHER PLÜSCHOW erhielt um 15:05 h Befehl über Qu.: 6420 / 05 Ost nach Qu.: 6412 / 05 Ost zu gehen, diese wurde um 17:35 h erreicht. Um 17:46 h zurückgerufen. Um 18:35 h neue Order sofrot nach Qu. 7415 / 05 Ost laufen. Schiff wurde erneut um 19:55 h angerufen. Um 21:40 h hatte GP geantwortet. FL.B 533 wurde um 15:50 h angerufen und gefragt was er im Schlepptau hatte. Antwort: …?… . FL.B 579 und eine nicht indentifizierte Einheit waren auch an diesen Tag aktiv. [4]
- 30.12. 2 Einheiten, FL.B 579 und GP, wurden erwähnt. [4]
1944
- 03.01. GP, FL.B 514, 508, 581 und eine unidentifizierte waren aktiv an diesen Tag. [4]
- 04.01. GP und FL.B 581 im Einsatz. [4]
- 10.01. Es gab erhebliche Aktivität an diesen Tage um 10 unbekannte Einheiten gehört. GP, FL.B 533, 514, 508, 579, FL.A 402 und 1 unidentifizierte Einheit unterhielten sich mit List. [4]
- 13.01. 7 Schiffe wurden im Einsatz gehört, darunter FRIEDA, GUNTHER PLÜSCHOW, FL.B 508, 579, 514, 543 und eine unidentifizierte Einheit. [4]
- 15.06. FS von Kdo.d.Schiffe und Boote d.Lw. an Gen.d.Lw.b.Ob.d.M.: Nach Erfahrung HERKULES wird Ausrüstung mit Geräuschminenabwehrgeräten auch für GUNTHER PLÜSCHOW und B.v. TSCHIRSCHKY beantragt. Bei umgehender Entscheidung des Antrages könnten für Einbau KKG während bevorstehenden Eindockens der Schiffe getroffen werden. [3]
- 24.06. FS von Kdo.d.Schiffe und Boote d. Lw. an Gen.d.Lw.b.Ob.d.M. Terrorangriff auf Hamburg am 20.06.44. Beschädigung der s.Zt. in Norderwerft liegenden Flugsicherungsschiffe B.v.TSCHIRSCHKY und GUNTHER PLÜSCHOW voraussichtlich unerheblich. Gefallen sind: Von GUNTHER PLÜSCHOW: † Funker Joachim Meyer, † Koch Heinrich Wichelmann, Verletzt: Kapt. Larsen, Matrose Brandt. [3]
1945
- 09.02. d) 1/Skl übermittelt an OKL Vorschläge für den Einsatz der Flugsicherungsboote der Luftwaffe zum Minenlegen im Falle drohender Gefahr. Einzelheiten s. 3223/45 Gkdos. in KTB C VI. [65]
- 09.03 f) OKL Füstb. Hat insofern in die Flüchtlingstransporte aus dem Osten eingegriffen, als die Flugsicherungsschiffe „Greif“ und „Plüschow“ sowie 4 Flugsicherungsboote dem Gauleiter Forster in Danzig zur Verfügung gestellt worden sind. Ob.d.M. hat deshalb den Chef des Genst.b.d.Lw. gebeten, in Zukunft von jeglichen Eingriffen in die Flüchtlingstransporte abzusehen, weil sich der beste Nutzeffekt nur unter zusammengefaßter straffer Leitung aller Mittel erreichen läßt; diese ist aber der Kriegsmarine übertragen.[…] [65]
Ab 1946
- 01.01.1946 Sowjet. Beute, in Fahrt als PRUT. [1]
1: Gröner Bände 1-8
2: Die Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger
3: KTB des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister
4: Air Sea Rescue Report For Home Aerea and Atlantic, Naval Section
10: KTB der Küstenfliegergruppe 106
11: KTB der Küstenfliegergruppe 306
12: KTB der Küstenfliegergruppe 406
14: KTB des Kommandanten der Seewasserstraße Kaiser - Wilhelm - Kanal
65: KTB der SKL
Eingefügt am : 28.08.2008
Letzte Änderung : 08.11.2020
Geändert von : Jörg Kießwetter
Änderung : - 01.03.2016 J.-G. Notholt: HTML entfernt.
- 03.03.2016 J.-G. Notholt: Feld "Daten im Gröner" bereinigt.
- 20.05.2017 J. Kießwetter: Schreibfehler Korrekturen.
- 08.11.2020 J. Kießwetter: Schiffschronik ergänzt.