R 23



Epoche : Kriegsmarine
Kennung : R 23
Funktion : Räumboot
Schiffstyp : Typ R 21-24
Auftraggeber : Kriegsmarine
Bauauftrag : 00.00.0000
Bauwerft : Abeking & Rasmussen, Lemwerder
Baunummer : 2979
Baubeginn : 00.00.0000
Stapellauf : 00.00.0000
Indienststellung : 12.01.1938
Ausserdienststellung : 26.10.1945 §
Verbleib : Auslieferung an die UdSSR [G]


Verdrängung (max. t): 123,6
Länge (m) : 37,0
Breite (m) : 5,77
Tiefgang (m) : 1,38
Seitenhoehe (m) : 3,45
Antrieb Anzahl : 2 DM
Antrieb Typ : MAN 6zyl Viertaktdiesel + Voith-Schneider-Propeller
Schrauben Anzahl : 2
Schrauben ⌀ : 1,80 VSP
Maschinenleistung Gesamt : 2200 PSe
Geschwindigkeit : 21,2 kn
Treibstoffvorrat : 10,8 l Öl
Fahrbereich : 900sm/15kn
Besatzung : 0/21 - 1/26
Bewaffnung : 2-6x 20mm FlaMK
- 12.01.1938 - 1.Räumboot-Flottille [1]
- 00.08.1939 - 1.Räumbootsflottille [1, S.35]
- 27.07.1945 - GM/SA - 1.MRD (Kiel) - 25.Räumflottille [3]
- 26.10.1945 - Auslieferung an die UdSSR (1.Törn) [2]
- 27.12.1945 - KT-1001 [2]
- 22.02.1947 - SK-342 [2]
- 29.07.1954 - Aus der Flottenliste gestrichen ; abgewrackt [2]

* Die Flottille wurde im Herbst 1937 mit den Booten R 17 - R 24 aufgestellt. Bei Kriegsbeginn unterstand die Flottille dem Befehlshaber der Sicherung der Ostsee (BSO) direkt, ab Mitte September dem Führer der Minensuchboote Ost.

KTB 1. Räumboot-Flottille [4]:

- 01.09.1939 - 3 Boote mit 'Strahl' U-Bootüberwachung in Pommerscher Bucht ; 5 Boote mit 'Nettelbeck' Stichfahrt nach Stolpmünde und zurück.
- 03.-04.09.1939 - Verlegung nach Pillau.
- 05.09.1939 - Mit SDG auf Küstenweg nach Danzig, im Quadrat AO 2035 Sehrohr gesichtet, mit Wabo bekämpft, kein Erfolg.
- 06.09.1939 - Minensuche im Quadrat AO 2135 mit 150m Suchgerät, von Hela beschossen.
- 07.09.1939 - Minensuche im Quadrat AO 9816 obere Kante Mitte.
- 08./10.09.1939 - Minensuche im Quadrat AO 9815 ohne Räumerfolg, Beschuss von Oxhöft.
- 10.09.1939 - Küstenweg überprüft, Neufahrwasser ein.
- 11.-12.09.1939 - Quadrat AO 9816 frei gesucht, 1 Mine geräumt.
- 14.-16.09.1939 - Weg von Grossendorf nach Gdingen überprüft mit SDG.
- 19.09.1939 - Mit M3, 6 M-Boote, S.V.K. Fuchs, Drache zum Vorstoß auf Oxhöft.
- 21.09.1939 - Weg Gotenhafen – Hela mit SDG frei gesucht, kein Räumerfolg.
- 24.09.1939 - Quadrat AO 9816 und 9811 mit SDG überprüft, kein Räumerfolg.
- 25.09.1939 - R-Boote dienen als U-Sicherung , und zum Nebeln bei Beschießung von Hela durch Schleswig-Holstein und Schlesien.
- 26.09.1939 - Stichfahrt in die Putziger Wiek mit SDG 8m, kein Räumerfolg.
- 27.09.1939 - U-Sicherung für Schlachtschiff Schlesien.
- 28.09.1939 - R8 bei Überwachung im Quadrat AO 9811 und 9877.
- 01.10.1939 - Unterstützung des Heeres beim Angriff auf Kußfeld; später mit M8, 84, 85, 122 bei Grossendorf.
- 02.10.1939 - Minensuchgeleit für Landungstruppen von SX und SN
- 02.-3.10.1939 - Gefangene nach Gotenhafen, Neufahrwasser und Putzig gebracht
- 03.10.1939 - Geleit für T196 und NETTELBECK, mit poln. Flottenchef Konteradmiral Unrug und Stab, nach Neufahrwasser.
- 04.-5.10.1939 - Minensuche im Quadrat AO 9812 und 9813, auf 1200m Breite und 11,5m Tiefe.
- 05.10.1939 - Freisuchen Weg Neufahrwasser nach Hela.
- 09.-11.10.1939 - Minensuche im Quadrat AO 9812 und 9813.
- 11.10.1939 - Im Quadrat 9813 unten Mitte auf Sperre gestoßen, 1 SN5 geräumt, 9812 rechts unten 5 russische Bleikappenminen geräumt.
- 12.10.1939 - Eine am 11.10. verschleppte Mine gesucht, gefunden und abgeschossen. Im Quadrat 9813 weitere 3 Minen geräumt.
- 14.-15.10.1939 - Gebiet Neufahrwasser – Gotenhafen und Putziger Wiek vergeblich nach Treibminen abgesucht.
- 14.10.1939 - Im Quadrat 9813 insgesamt 14 Bleikappenminen abgeschossen.
- 15.-16.10.1939 - Im Quadrat 9813 weitere 18 russ. Minen geräumt, eine davon im Gerät R20 detoniert.
- 16.10.1939 - Sperre vermessen: es handelte sich um eine 3-reihige Sperre mit Abstand ca. 100x100m auf Nord-Süd-Kurs.
- 17.10.1939 - Rest von Sperre 1 freigesucht, Freisuchen 2. Sperre von 54°38'N bis 54°45'N und 19°10'O bis 18°54,6'O.
- 18.10.1939 - Sperre 2 vermessen: vermutl. 1-reihig, Abstand 300 – 400m, Fischerboje mit Osttoppzeichen auf 54°44,6'N 19°03,1'O ausgelegt.
- 19.-22.10.1939 - kein Einsatz.
- 23.10.1939 - Fortsetzung Räumung Sperre 2.
- 24.10.1939 - Sperre 2 weiter freigesucht, insgesamt 8 Minen geräumt, Räumarbeit beendet.
- 24.-26.10.1939 - Marsch zur Kieler Bucht, ab Gjedser Lotsenstation Süd mit SDG -8m, kein Räumerfolg.
- 29.10.1939 - Ein Hindernis auf 54°37,8'N 10°45'O mit SDG nach allen Richtungen abgesucht, kein Ergebnis.
- 01.11.1939 - Werftliegezeit der R-Boote bei DWK bzw. KMK bis 10.1.1940.
- 11.01.1940 - Mit 'Nettelbeck' (als Eisbrecher) durch den Fehmarn Belt nach Saßnitz, wegen Ausfall R20 Rückmarsch nach Kiel.
- 13.-15.01.1940 - Einzel- und Flottillenausbildung in der westl. Ostsee
- 16.01.1940 - KTB nicht vorhanden bis 28.2.1940

- 01.-31.03.1940 - In Kiel Vorbereitungen für längeren Marsch getroffen, Übungen.
- 01.-06.04.1940 - Vorbereitungen auf Weserübung, Übungsfahrten mit SDG, Einweisung der Kommandanten.
- 07.04.1940 - Marsch zum großen Belt und bei Sperrbrecher 10 längsseits.
- 08.04.1940 - Marsch fortgesetzt, ungesehen durch die Enge Bolärne – Ranöy gekommen.
- 09.04.1940 - Beschießung von Batterie Ranöy, 1 Granate schlägt 200m neben der Flottille ins Wasser.
- 10.-13.04.1940 - a.Kb., in Reparatur.
- 14.04.1940 - Sicherung für Geleit bis Bastöy, von Tönsberg norw. U-Boot und T-Boot abgeholt und nach Horten gebracht, bei Melsovik. Minenleger Laugen und Glommen aufgebracht, Geschütze und Maschinen unbrauchbar gemacht, Besatzung in Tönsberg an Bewachungsfahrzeug Siestre abgegeben.
- 15.04.1940 - In Frederikstad Sicherstellung eines T-Boots.
- 16.-17.04.1940 - Aufklärung Lotsenstation Dröback, zurück nach Horten.
- 20.04.1940 - Verbringung norw. T-Boot 'Tor' von Frederikstad nach Horten.
- 21.04.1940 - Verlegung nach Oslo.
- 27.-28.04.1940 - Geleit für Tanker Senator von Kristiansansd nach Larwick.
- 01.05.1940 - Von Frederikstad aus zur Hilfeleistung beim torpedierten D Castillo Bahia, U-Bootsicherung gefahren.
- 02.05.1940 - Geleit für Transporter durch Lassö-Rinne nach Frederikstad,
- 03.05.1940 - Skagensperre freigesucht mit SDG 8,5m, anschließend Weg von Qu 4459 r.o. bis Skagen Rev. kein Räumergebnis.
- 04.05.1940 - Minensuche von Frederikstad über Qu. 4485 r.o. bis Skagen, 2 Minensperren mit engl. Messingkappenminen, 24 Minen geräumt.
- 05.05.1940 - Geleit für Schleppzug „Seal“, bei Frederikstad zum Räumgebiet, 12 Minen geschnitten.
- 06.05.1940 - Fortsetzung Räumaufgabe wie vor, 4 Minen geschnitten.
- 08.-23.05.1940 - Minenkontrolle von Frederikstad nach Skagen und zurück.
- 08.05.1940 - 2 Minen im Gerät detoniert, vermutl. eigene Sperre, 3 große Dampfer und BSO-Schulflottille durchgelotst.
- 10.05.1940 - Geleit für Schleppzug Rösing bis Schultz-Grund Feuerschiff.
- 14.05.1940 - Zwischen Frederikstad und Skagen 4 UMA geräumt.
- 16.05.1940 - wie Vortag, 9 Minen geschnitten.
- 18.05.1940 - Minenkontrolle Skagensperre, von Flugzeug auf getauchtes U-Boot aufmerksam gemacht worden, mehrere Wabo geworfen.
- 19.05.1940 - Räumaufgabe östliche Sperrlücke, 9 UMA geschnitten.
- 21.05.1940 - wie 19.5., 2 UMA der Skagensperre am Nordende des Quadrats geräumt.
- 24.-26.05.1940 - Reparaturarbeiten bei Deutsche Werke Kiel bis 10.6.1940.
- 12.06.1940 - Verlegung nach Hirtshals.
- 13.06.1940 - Von Hirtshals nach Frederikshaven mit SDG 11,5m, kein Räumergebnis.
- 15.-27.06.1940 - Geleitaufgaben zwischen Frederikshavn und Larvik.
- 01.-02.07.1940 - Mit 2 T-Booten Geleit für Peter Wessel und Pionier nach Fredricksstad, zurück nach Frederikshavn.
- 06.07.1940 - Minenkontrolle Weg schwarz, kein Räumerfolg, Frederikshavn ein.
- 08.-09.07.1940 - Übungen im Kattegat.
- 09.07.1940 - U-Sicherung für Rugard nach Frederikshaven, Schaden an BB-Maschine.
- 10.07.1940 - Maschine wird mit Bordmitteln in Stand gesetzt.
- 12.07.1940 - Reparatur beendet, Maschinenerprobung, immer noch Metallspäne im Ölkreislauf, weitere Probefahrt
- 13.07.1940 - Handelskontrolle von Kristiansand bis Oslofjord.
- 16.-18.07.1940 - Verlegung nach Cuxhaven.
- 19.-20.07.1940 - Mit R49 Minenkontrolle im Qu8335 r.o., 8317 r.o., 8291 l.o. Durch 600m breite Sperrlücke in 8294 l.m. südwärts,und über Den Helder nach Amsterdam.
- 22.07.1940 - Motorenüberholung und MES Einbau im Drogdock Amsterdam bis 5.8.1940.
- 06.-07.08.1940 - Verlegung nach Borkum.
- 08.08.1940 - Im Qu 6958 Sperre geräumt ; beim Einlaufen Helgoland trotz Lotse Grundberührung,
- 10.-24.08.1940 - zur Reparatur bei Abeking und Rasmussen in Bremen.
- 26.08.1940 - Rückkehr zur Flottille.
- 26.-28.08.1940 - Räumung der Texelsperre, von der Flottille 134 Minen geräumt.
- 28.08.1940 - Schaffung einer 2 sm breiten Sperrlücke von Weg rot zu Qu 8265 l.u.
- 31.08.1940 - Überprüfung Weg rot von 53° bis 53°13'N, mehrere Minen geschnitten.

- 01.-02.09.1940 - Verlegung nach Calais.
- 03.09.1940 - Minenkontrolle mit SDG auf Weg Lila bis Ruytingen.
- 04.09.1940 - Stichfahrt bis Dünkirchen, kein Räumerfolg.
- 05.09.1940 - Zwischen Lila 2 und Rosa 1 insgesamt 11 Minen geräumt, Ostende ein.
- 06.-07.09.1940 - Weg Rosa 2 freigesucht, 16 Minen geräumt, Zeebrügge ein.
- 08.09.1940 - Verbreiterung Weg Rosa auf 2 sm, 19 Minen geräumt, Dünkirchen ein.
- 15.09.1940 - Hilfe für notgewassernde Do 18.
- 16.09.1940 - Beim Seenotdienst 2 Fliegerangriffe abgewehrt, Dünkirchen ein.
- 17.09.1940 - Bombenangriffe auf Dünkirchen, Munitionslager getroffen und explodiert, an den Booten keine nennenswerten Schäden.
- 18.-21.09.1940 - Nach Ostende zum Einbau einer Großnebelanlage.
- 23.09.1940 - Bomben- vermutlich auch Minenabwürfe auf Hafen, Geleit für Tonnenleger Mellum mit SDG, 2 Fliegerangriff abgewehrt.
- 24.09.1940 - Minenkontrolle nördl. Tonne 6, bei 01°33,2'O auf Sperre getroffen, 11 Minen geschnitten, Beschuss von Küstenbatterie Dover, Angriff von 10 Bombern, auf mehreren Booten Splitterschäden und 2 tödlich Verletzte, Dünkirchen ein.
- 26.-29.09.1940 - bleibt im Hafen zur Reparatur Propeller.
- 30.09.1940 - Minenkontrolle Weg rosa von Dünkirchen nach Osten mit Gerät, 2 stark bewachsene Minen abgeschossen, Dünkirchen ein.
- 01.10.1940 - Minenkontrolle Weg lila mit Gerät, 3 treibende Mark III, abgeschossen, Dünkirchen ein.
- 04.10.1940 - Minenkontrolle ab Tonne 6, 5 Minen geräumt, Dünkirchen ein, Sicherung durch eigene Jabo.
- 08.10.1940 - Räumaufgabe bei Tonne mit SDG -20m, 2 Minen geschnitten.
- 09.-10.10.1940 - Seenotbereitschaft.
- 10.10.1940 - Bei Überholung der Stb.-Maschine wird festgestellt, dass am Antriebsrad der Kühlwasserpumpe 2 Zähne ausgebrochen sind, Ersatzteil kommt von MAN, kein Einsatz bis 26.10.1940.
- 27.10.1940 - Nach Calais zur Geleitaufnahme für Schlepper mit Seenotbojen 21, 22, 24, 25, Angriff von 2 engl. Bombern abgewehrt.
- 28.10.1940 - Nach Calais wie Vortag, Bojen 17, 18, 20 und 23, 2 treibende Minen abgeschossen.
- 29.10.1940 - wie Vortag, Bojen 12 – 16, nach Legen alle Calais ein.
- 30.10.1940 - wie Vortag, Artillerie-Beschuss von Dover, leichte Splitterschäden.
- 15.11.1940 - Stichfahrt Weg Rosa bis Punkt 2 mit Gerät, dann auf Gegenkurs bis Punkt 4, Gerät aufgenommen, Dünkirchen ein
- 18.11.1940 - Räumung der Sperre südwestl. Sandetti-Feuerschiff, 6 Minen geschnitten, 1 Mine ohne Bleikappen in Schlepp genommen, bei Dünkirchen an Strand gezogen.
- 19.11.1940 - Geleit für Tonmnenleger Mellum
- 21.-24.11.1940 - Verlegung nach Kiel
- Ab 25.11.1940 - Werftliegezeit
- 31.12.1940 - Ende des vorliegenden KTB
03.07.1940 - 30.10.1940 ObStrm. Wagner [4]
31.10.1940 - 31.12.1940 Ob.Fähnr. Karl Rixecker [4]
Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 2
[1] Hildebrand/Lohmann, Deutsche Kriegsmarine, Kap.65, S.36-59
[2] Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-2015, Band 9/1, S.17
[3] Rohwer, Die Fahrzeuge des dt. Minenräumdienstes in: MR (1961) Heft 1
[4] KTB 1. Räumbootsflottillle 01.09.1939 - 31.12.1940 [L]