- HM-Flottille der Nordsee
In der Nordsee bestand 1915 bis 1918, neben der I. und III. Minensuchdivision, die Hilfsminensuchflottille der Nordsee, die am 28. März 1915 aus der Hilfsminensuchdivision der Jade hervorgegangen war. Die Flottille bestand zunächst aus Fischdampfern, später traten immer mehr flachgehende A- und T-Boote hinzu. Dadurch wuchs die Flottille 1916 auf 6 Halbflottillen an. Wie schon das KTB der Hilfsminensuchdivision der Jade zeichnet sich auch das KTB der HM-Flottille Nordsee durch Erfahrungsberichte über die Fortentwicklung der Räumgeräte aus. Mit Anordnung vom 12. Februar 1918 wurde die HM-Flottille der Nordsee in die IV. Minensuchflottille überführt.
Nachfolgende Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
- 09.03.1915 - Versuch mit einer neuen nur 4cm (statt 5-6cm) starken Suchleine erhöht die Suchgeschwindigkeit.
- 28.03.1915 - HM-Flottille der Nordsee mit 2 Halbflottillen.
- 06.04.1915 - Minensuche Helgoländer Bucht (163-164 epsilon) ohne Erfolg.
- 08.04.1915 - Treibende bewachsene Kugelmine im Quadrat 153 beta abgeschossen.
- 10.04.1915 - Minensuche zwischen List und Helgoland (Qu. 163-164 epsilon) mit schwerem Suchgerät. Verschleppte Mine im Gerät.
- 13./14.04.1915 - MS in der Jademündung und Suche nach feindlichen U-Booten Jade ostwärts.
- 16.-22.04.1915 - Kontrolle und Bewachung der Sperrlücken in der Deutschen Bucht.
- 22.04.1915 - HENNY PICKENPACK und A. UPMEYER bei Versuchen mit neuartigem Minengeschirr.
- 07.-10.05.1915 - II. Halbflottille bei Übungen mit leichtem Suchgerät.
- 12.05.1915 - Drei verdächtige dänische Fischkutter aufgebracht. Anschl. „Fanggebiet“ kontrolliert.
- 22.05.1915 - HENNY PICKENPACK und A. UPMEYER unternehmen Versuche mit Scherbrettern.
- 25.-31.05.1915 - II. Halbflottille beim Einbau des leichten Suchgerätes.
- 26.05.1915 - FD DIEDRICH SCHMIDT und BLÜCHER verfolgen und beschießen feindliches U-Boot (Qu. 135/136 beta).
- 03.-18.06.1915 - I. Halbflottille beim Einbau des leichten Suchgerätes.
- 10.06.1915 - Führerboot unternimmt Versuche mit einer Federslip-Vorrichtung.
- 24.-28.06.1915 - GRETE FRERICHS und PETER DEUSS erproben Minenabweiser und neuartige Sprenggreifern in der Kieler Bucht.
- 08.07.1915 - Versuche mit Scherbrettern und weiterentwickelten Tiefensteuerdrachen im Jadebusen.
- 13./14.07.1915 - Räumversuche mit schwerem Gerät an eigener Sperre (Krah hatte früher das schwere Gerät für die Fischdampfer als untauglich bezeichnet.)
- 20.07.1915 - Ausführlicher Erfahrungsbericht. Antrag auf flachgehende A- oder M-Fahrzeuge gestellt.
- 21.-31.07.1915 - Auffallend gehäuftes Auffinden treibender englischer Nebelminen.
- 09.08.1915 - Fortsetzung der Versuche mit neuartigen Poppe'schen Sprenggreifern.
- 11./12.08.1915 - Versuche zur Bergung von Minenstühlen (Verankerungsgewicht).
- 16.-28.08.1915 - Entsendung der I. Halbflottille in die Ostsee zur Sicherung der Hochseeflotte gegen U-Boote in der Danziger Bucht (Putziger Wik).
- 25.08.1915 - Fünf Räumerfolge im Quadrat Qu 082 epsilon (Gebiet vor Borkum) 53°52 06°16.
- 27.08.1915 - Weitere Minenfunde in der Helgoländer Bucht.
- 10.09.1915 - Versuche mit dem Poppe’schen Schneidgreifer in der Kieler Bucht.
- 15.09.1915 - Engl. Hebelmine in der Helgoländer Bucht gefischt. Nach weiteren Räumerfolgen neue Sperre vermutet in Qu. 153 beta (54°51,7’N 07°50,5’E).
- 19.09.1915 - Positive Bewertung und Antrag auf Einführung der Poppe'schen Schneidgreifer.
- 26.09.1915 - Minensperre in Qu. 152 beta entdeckt und markiert.
- Ab 1.10.1915 - Räumung der Sperre in Qu. 152 beta.
- 07.10.1915 - Bei den Räumarbeiten Sperre in Qu. 153 beta (westwärts Sylt) entdeckt (Skizze Scan 363).
- 09.10.1915 - FD A. UPMEYER in Qu. 152 beta auf Mine gesunken.
- 16.10.1915 - Weitere Minensperre in Qu. 099 epsilon, ca. 10 sm lang in Richtung OzS.
- 18.10.1915 - Feindliches U-Boot (Aufklärer) von VP-Boot AMALIE gesichtet.
- 24.10.1915 - FD OTHMARSCHEN meldet U-Boot in Sicht. Etliche Quadrate von II. HFl. nach U-Booten durchkämmt.
- 27.10.1915 - Räumerfolge in Qu. 153 beta. HEINRICH BRUNS durch Minentreffer beschädigt.
- 05.11.1915 - Ausdehnung der Sperre Qu. 152/153 beta in 154 beta festgestellt.
- 19.11.1915 - Weitere Ausdehnung der Sperre Qu. 152/153 beta nach 144 beta festgestellt [Skizze Scan 373].
- 21.11.1915 - FD ISLAND in Qu. 144 beta durch Minentreffer beschädigt und im Schlepp gesunken (54°54n 07°42e).
- 00.12.1915 - Etliche A- und T-Boote als flachgehende Minenräumer in Dienst gestellt. Im Dezember wegen Wetterlage stark eingeschränkte Minensuche.
- Ab 10.12.1915 - Einbau von Dampfleinenwinden zur leichteren Handhabung des schweren Räumgerätes.
- 31.12.1915 - Skizze Räumgebiet 151-150 beta westl. Amrum [Scan 379].
- 00.01.1916 - Wegen Wetterlage stark eingeschränkte Minensuche. Zeit genutzt für Kesselreinigung und Instandsetzung der Boote.
- 28.01.1916 - Abschuss von 7 engl. Hebelminen in Qu. 137 beta.
- 04.02.1916 - Indienststellung von M 14, dem ersten M-Boot der Flottille, als Führerboot.
- 19.-21.02.1916 - Etliche Hebelminenfunde in Qu. 138 und 127 beta (westl. Sylt).
- 21.02.1916 - Formierung der III. und IV. Halbflottille. T-Boote dienen als Bojenboote.
- 04.03.1916 - M 14 auf der Suche nach notgelandetem Aufklärungsflugzeug in Qu. 111/112 alpha.
- März 1916 - Verstärkte Minenräumtätigkeit in der Helgoländer Bucht.
- 27.03.1916 - Bei Minenkontrolle zwischen Elbe und Jade Verlust FD VOLKSDORF auf U-Mine [Scan 403 ff].
- 27.03.1916 - Bei Hilfeleistung Torpedolaufbahn auf FD DIREKTOR SCHWARZ.
- 29.-30.03.1916 - Vorstellung und Erprobung des Einschiff – Scherbrettgerätes für 90 m Räumbreite [Scan 409 ff].
- 03.04.1916 - Erkundung der Sperre in Qu. 106 epsilon (Oster-Ems) mit Drachensuchgerät. 25 Minen losgerissen. Anschließend Räumung bis 11.04.1916.
- 24./25.04.1916 - Fahndung nach feindlichen Aufklärungsstreitkräften im Gebiet Sperrlücke Norderney. Anschließend gründliche Minensuche, ohne Erfolg.
- 29.04.1916 - 2 Minen im Qu. 99 epsilon (westl. Qu. 106) geschnitten. Ausführlicher Räumbericht.
- Ende Apr. 1916 - Erfahrungen mit schwerem Minensuchgerät in der Verwendung als Räumgerat [Scan 424 ff].
- 01.05.1916 - Minensuche Weg G (Gelb) von der Jade bis zur Ems.
- 02.05.1916 - Minen gerissen in Qu. 104 epsilon. Sperre festgestellt.
- 07.05.1916 - Vermessung der Sperre 104 epsilon, anschließend Räumung mit Schneidegreifern.
- 18.05.1916 - Minenfunde in Qu. 131 epsilon.
- Ab 21.05.1916 - Räumung der Sperre in Qu. 131 epsilon.
- 28.05.1916 - Kontrolle eines verdächtigen holl. Fischkutters in Qu. 105 epsilon, anschl. Minensuche o.E.
- 03.06.1916 - Minensuche auf Weg J (…) von der Oster-Ems bis Qu. 112 epsilon (Juist)
- 17.06.1916 - Minensuche auf Weg B von Kriegsfeuerschiff der Elbe bis Tonne A der Jade.
- 18.06.1916 - T 45 bei Wendemanöver auf Weg C gerammt, leck geschlagen und eingeschleppt.
- 25.06.1916 - Verlust HENNY PICKENPACK auf Mine in Qu. 112 epsilon (N-lich Juist). Besatzung gerettet.
- 27.06.1916 - FD DIEDRICH SCHMIDT auf Mine in Qu. 117 epsilon beschädigt.
- 03.07.1916 - Revision der Minensperre im Qu. 090 epsilon. Im Ganzen wurden dort 238 Minen geräumt.
- 04.07.1916 - Lückenhafter Sperrteil in Qu. 90 epsilon. Nochmals 30 Minen geräumt.
- 11.07.1916 - Aufstellung der V. Halbflottille (Kptlt. Beste).
- 14.07.1916 - Eigenes U-Boot (U 51) auf Mine in Qu. 150 epsilon (N Wangerooge) gesunken.
- 15.07.1916 - M 14 und T-Boote unternehmen Versuche mit Krallengreifer bei Schillig Reede.
- 23.07.1916 - Neue Minenfunde vor Juist in Qu. 109-112 epsilon.
- 25.07.1916 - Verlust FD PETER DEUSS in Qu. 141 epsilon (NW Helgoland).
- 00.08.1916 - Indienststellung einer Reihe weiterer FD als Hilfsminensucher.
- 05.09.1916 - Erste Erwähnung der VI. Halbflottille (die Boote kamen bereits im August).
- Sept. 1916 Stichfahrten in diversen Gebieten, Abschuss treibender Minen, aber keine neue Sperre gefunden.
- 26.09.1916 - Deutscher Fischlogger reißt NW Helgoland Minen aus eigener Minensperre.
- Okt. 1916 - Keine besonderen Vorkommnisse.
- 17.11.1916 - Feststellung des Nordflügels der Norderney-Sperre. Versuch mit schwerem Gerät Minenstühle und Ankertaue aus dem geräumten Teil zu fischen.
- 10./11.12.1916 - Nach gründlicher Minensuche Bewertung der Norderney-Sperre als lückenhaft und unwirksam.
- 12.12.1916 - Kontrolle und Beurteilung der Helgoland-Sperre ("lückenhaft").
- 20.12.1916 - Führerboot M 14 zum Einbau eines Querschotts nach Emden entlassen. Ersatzboot ist M 23.
- 11.01.1917 - Minensperre gefunden in Quadrat 124 beta.
- 02.02.1917 - Minensperre gefunden in Quadrat 085 beta.
- 02.02.1917 - Gruppenführerboot UHLENHORST NW Helgoland durch Minentreffer gesunken.
- 06./15.02.1917 - Im Quadrat 148 alpha Minensperre festgestellt. Räumen mit schwerem Gerät
- 16.02.1917 - Im Quadrat 154 beta U-Boot-Minen gefunden.
- 17.02.1917 - Einsatz des neuartigen Krallengreifers.
- 24.02.1917 - Hauptstützpunkt der Flottille nach Bremerhaven verlegt.
- 03.03.1917 - Beim Minenräumen 3 Fischdampfer in 4 Wochen verloren. Einwände gegen Einsatz von FD beim Räumen in vermehrt flachstehenden Minenfeldern.
- Ab März 1917 - Immer wird 1 Halbflottille im U-Boot-Begleitdienst eingesetzt.
- 01.04.1917 - Englischer U-Boot-Angriff auf Rotte RINTELN/ SCHLESWIG verfehlt sein Ziel.
- 02.04.1917 - Gefecht CREFELD mit HMS E 31.
- 06.04.1917 - Räumen der Sperre im Quadrat 064 eta.
- 30.04.1917 - Durch Minentreffer KUHWARDER gesunken und DR. SCHAUSIEL beschädigt. Dadurch Minensperre im Quadrat 132,133 alpha entdeckt.
- 11.05.1917 - Verlust A. BRÖHAN auf Sperre im Quadrat 166 alpha.
- 14.05.1917 - Verlust FULDA mit U 59 auf eigener Sperre im Quadrat 130 alpha.
- 16.05.1917 - Verlust M 14 und T 78 auf derselben Sperre beim Wrack U 59.
- 23.05.1917 - Verlust OTHMARSCHEN durch Minentreffer im Quadrat 163 alpha (Nordmannstief), 7 Tote.
- 26.05.1917 - RINTELN stößt beim Geleiteinsatz für UB 34 auf Minensperre im Quadrat 005 epsilon
- 13.06.1917 - Erste Erwähnung von Wegen mit Farbbezeichnung (Weg Braun, Weg Blau)
- 19.06.1917 - Quadrate 074-067 epsilon sind minenfrei.
- 20.06.1917 - Sperren II.a und II.b sind (mit schwerem Gerät) geräumt.
- 08.-18.07.1917 - Räumarbeiten auf Weg Gelb
- 24.07.1917 - Weg 100 abgesucht, von Hubertgat bis Qu. 104 epsilon und zurück.
- 29.07.1917 - Minensperre in Qu. 029 epsilon gefunden. Sehr große Minenabstände festgestellt.
- 04.08.1917 - Mehrere Alt-Minenfunde auf Weg Gelb im Qu. 065 epsilon.
- 08.08.1917 - Neue Minensperre im Quadrat 037 – 038 epsilon
- Ab 10.08.1917 - II. Schnelle Suchgruppe bei Übungen in der Deutschen Bucht.
- 21.08.1917 - Verlust SKAGERRAK im Quadrat 113 alpha
- 01.09.1917 - 5 HMS-Boote nach Gefecht mit Zerstörern an der dänischen Küste auf Strand.
- 04.09.1917 - Auf Anmarsch nach 113 alpha wurden 28 Helebminen und 3 U-Bootminen abgeschossen (siehe 21.08.)
- 06.09.1917 - Minensuche auf Weg Rot
- 09.09.1917 - Weg Schwarz über Hubertgat bis 044 epsilon abgesucht.
- 07.10.1917 - Auf Weg Blau in 117 alpha Mine im Gerät detoniert.
- 15.10.1917 - Bei Sicherung der Bergungsarbeiten von UC 45 eine Hebelmine abgeschossen.
- 31.10.1917 - Räumarbeiten an Weg Mitte. 16 treibende in 132, 129, 110 epsilon.
- 12.10.1917 - A-Boote stoßen auf Minen im Quadrat 085 beta.
- 17.11.1917 - 4. HFl. mit 6 A-Booten im Gefecht mit britischen Kreuzern zwischen Qu. 36 beta und 89 beta [Gefechtsbericht Scan 44-46]
Am 17. November 1917 wurden deutsche Minensuchboote bei der Aufgabe, einen Weg durch ein britisches Minenfeld in der Helgoländer Bucht freizuräumen, von den Kreuzern RN Calypso und Caledon abgefangen. Sie sollten die Räumarbeiten verhindern. Den Minensuchern war zu ihrem Schutz die II. Aufklärungsgruppe unter Konteradmiral Ludwig von Reuter mit den Kleinen Kreuzern Königsberg, Pillau, Nürnberg und Frankfurt als Nahsicherung mitgegeben worden.
- 15.12.1917 - Kontrolle der eigenen Helgoland-Sperre A (Qu. 141 epsilon)
- 27.12.1917 - Absuchen Weg Blau von Helgoland bis zur Außenjade [Scan 75]
- 19.01.1918 - Verlust DOGGERBANK auf Minen in Qu. 078 beta (N Schiermonnikoog) [Bericht Scan 62]
- 20.01.1918 - Verlust A 73 und A 77 durch Minentreffer im selben Quadrat [Bericht Scan 63]
- 26.01.1918 - Reduzierung der Flottille auf 4 Halbflottillen.
- 02.02.1918 - Verlust SEESTERN, KLEISS, RHEINFELS uns ANNELIESE durch Minentreffer beim Geleit für U 104 und UB 65.
- 03.02.1918 - Verlust FLENSBURG und WEDDIGEN durch Minentreffer.
- 12.02.1918 - Umbenennung in IV. Minensuchflottille.