FRANKENSTEIN



Name : FRANKENSTEIN
Schiffstyp : Frachter
Bauwerft : Friedrich Krupp AG "Germaniawerft", Kiel-Gaarden
Baunummer : 364
Baujahr : 1923
Stapellauf : 00.11.1922
Besitzer : Hamburg-Amerika Linie (HAPAG), Hamburg
Unterscheidungssignal : DHPR


Größe : 3703 BRT
Größe : 2145 NRT
Länge : 103,20 m
Breite : 14,50 m
Tiefgang : 7,40 m
Leistung : 1800 PSe 10,0 kn
Motortyp : Dampfmaschine
Besatzung : 36
Passagiere : -
Staffel : -
Erfassung für Weserübung : 00.00.1940
Abgangshafen : ?
Ausgelaufen : 00.00.1940
Bestimmungshafen : ?
Angekommen : 00.00.1940
Ende des Einsatzes : 10.06.1940
Rückgabe an Reederei : nein
Andere KM-Verwendung : nein
1923,Jan. 13.: An die Reederei Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft (DADG), Hamburg als LÜBECK (RDPF) abgeliefert. Vermeßen mit: 3703 BRT / 2145 NRT / 6170 tdw. Antrieb: eine 3-zyl. 3-fach Exp. Dampfmaschine - Friedrich Krupp AG. "Germaniawerft", Kiel-Gaarden. Heimathafen Hamburg.
1926,Dez. 29./30.: DADG aufgegangen in Hamburg-Amerika Linie (HAPAG).
1934,Jan. 01.: Neues Unterscheidungssignal (DHPR).
1940,Jan. 18.: Von HAPAG als LÜBECK gekauft.
April 09.: FRANKENSTEIN in Bergen.
April 17.: Dampfer FRANKENSTEIN in Trondheim wird vorbereitet zur in Dienststellung als Sperrbrecher durch Beladung mit leeren Benzinfässern.
April 19.: Die FRANKENSTEIN erweißt sich als ungeeignet als Sperrbrecher infolge nicht genügend zu schaffenden Tiefganges.
Juni 14.: Tanker ADRIA (auf dem Weg nach Bergen um Öl zu tanken und nach Trondheim zurückzukehren), SAMLAND (auf dem Weg nach Kiel) und Dampfer FRANKENSTEIN (auf dem Marsch nach Hamburg) passiert am Vormittag Kristiansund. Das Geleit wird durch Vp-Boot V 1105 und M-Boot M 2 durchgeführt. FRANKENSTEIN wird dem nächsten aus Bergen nach Süden abgehenden Geleitzug angeschossen.
Juni 15.: Minensuchboot M 2 meldet um 05:00 Uhr, daß die FRANKENSTEIN auf Pos. 61.39 N / 4.55 O aufgelaufen ist, das Unterschiff stark beschädigt wurde und Schlepper- und Leichterhilfe erforderlich ist. Vp-Boot V 1105 ist beim Dampfer geblieben, während M 2 mit den beiden Tankern setzt den Marsch nach Bergen fort.
Juni 16.: Nach Meldung des Vp-Bootes V 1105 Lage des Frachters FRANKENSTEIN wird von der Schiffsführung für hoffnungslos gehalten. Raum I bis III, Kessel- und Maschinenraum voll Wasser sind. Daraus ist zu schließen, daß das Schiffsboden von vorn bis zu Hauptmaschine aufgerissen ist. Das Urteil der aus Aalesund bestellten Bergers bleibt abzuwarten.
Juni 17.: Vp-Boot V 1105 Meldet aus Florøy, daß sich die Lage des Dampfers verschlechtert hat und zum Löschen der Ladung ein Leichter und Schlepper mit Greifer unbedingt erforderlich sind. Es wird jetzt bekannt, daß vor 1,5 Tagen aus Aalesund angefordete Schlepper mit Leichter noch nicht abgegangen ist. Da anzunehmen ist, daß die Fahrzeuge vom Seekommandanten Molde zurückgehalten wurden, erhält dieser Befehl sie sofort zu entsenden. Durch den Kommandanten der ADRIA wird gesprächsweise bekannt, daß vor dem Auflaufen der FRANKENSTEIN offenbar eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kommandanten M 2 und der Schiffsführung der FRANKENSTEIN bestanden hat. M 2 soll den Dampfer gezwungen haben, genau in seinem Kielwasser zu steuern. Diese Maßnahme ist natürlich nur dann berechtigt, soweit es sich um minengefährdete und navigatorisch einwandfreie Gebiete handelt. Da sich auf FRANKENSTEIN ein norwegischer Lotse befand auf M 2 aber nicht, war es falsch das große Schiff gegen den Willen des Lotsen durch das schmale Fahrwasser zu zwingen in dem FRANKENSTEIN festkam. Um die Angelegenheit klären wird Admiral der Nordküste um ein schriftlichen Bericht von M 2 gebeten.
Juni 18.: Bergungsdampfer DRAUGER läuft aus Aalesund aus. Das Fahrzeug soll versuchen mit Taucherhilfe die FRANKENSTEIN abzudichten und leerzupumpen.
Juni 20.: Bericht von V 1105 nach dem Tauchgang lautet wesentlich günstiger als nach dem ersten Urteil des Kapitäns des Schiffes angenommen werden konnte. FRANKENSTEIN ist nur im Vorschiff durch Risse in der Längsnaht und starke Eindrückungen der Plattengänge beschädigt und Leckgeworden. Mit dem abdichten wird heute begonnen. Man hofft das Schiff in einiger Zeit flott zu machen, was in erster Linie von der Wetterlage abhängig sein wird.
Juni 21.: Abdichtungsarbeiten bei FRANKENSTEIN wegen Wetterlage müßen abgebrochen werden.
Juni 27.: Ein brit. Luftangriff auf V 1105 und norw. Bergungsschlepper DRAUGER die beim FRANKENSTEIN stehen. Daraufhin DRAUGER ist nach Florøy eingelaufen, die norwegische Besatzung weigert sich die Arbeit wieder aufzunehmen, falls nicht eine entsprechende Risikoprämie gezahlt wird.
Juni 29.: Es gelingt der Bergungsgesellschaft die Schlepperbesatzung zur Weiterarbeit zu veranlassen.
Juli 01.: Zur Unterstützung der Bergungsarbeiten bei FRANKENSTEIN wird der Bergungsschlepper HERMES von Bergen nach Florøy entsand. Vorpostenboot V 1108 erhält den Befehl zu FRANKENSTEIN zu gehen und das Vp-Boot V 1105 da keine Schlüsselmittel hat, abzulösen. Beide Bordflugzeuge der SCHARNHORST die an Bord waren werden nach Florøy gebracht und am 9.07. von BERNHARD VON TSCHIRSCHKY abgeholt.
Juli 07.: Die Lage des Dampfers wird als wenig aussichtsreich geschildert. Die Abdichtungs- und Pumpenarbeiten haben wenig Erfolg. Das Schiff arbeitet in der Dünung so, daß das sich die Verbände lockern.
Juli 11.: Da die Lage des Schiffes trotz mehrwöchiger Abdichtungsarbeiten ziemlich aussichtslos ist, erhält der Kapitän der FRANKENSTEIN Anweisung, mit einer Abwrackwerft in Verbindung zu treten und seine Besatzung mit V 1108 nach Bergen zu senden, während er selbst mit 2 Offizieren bis auf weiteres in Florøy bleibt. V 1108 soll zuvor alles wertvolle Material bergen und nach Bergen bringen.
Juli 13.: Vp-Boot 1108 läuft um 17:30 Uhr mit der Besatzung der FRANKENSTEIN und allem wertvollen vom Schiff geborgenen Ladungs- und Einrichtungsgenständen in Bergen ein.
1941,April 19.: Dampfer FRANKENSTEIN vor Florøy nach brit. Luftangriff gesunken.
1:Erich Gröner- Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945 Bände 1 bis 8
2:Hans Jürgen Abert - Die deutsche Handelsmarine 1870 bis 2000 Ratzeburg 2002
3:Nachlass Cai Boie Ausarbeitung - "Weserübung"
4:Nachlass Gerhard Koop - "Weserübung"
5:Schell / Starke: Register of Merchant Ships Completed in 1880 bis 1939
6:Gerd Uwe Detlefsen Die Deutschen Reedereien Band 1 bis 44
7:Handbuch der Deutschen Handelsflotte 1939
8:Amtliche Liste der Deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen als Anhang zum Internationalen Signalbuch 1938, 1939 und Anhang
9:Akten des Kriegsschädenamtes für die Seeschiffahrt (Hamburg und Bremen)
14:Archiv Theodor Dorgeist
15:Lloyds Register of Shipping 1916-1988
16:Germanischer Lloyd Register1918 bis 1966
17:Reinhard Schmelzkopf - Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 - 1939 1/2
19:Karl.Heinz Schwadtke - Deutschlands Handelsschiffe 1939 -1945
21:Dr. Dieter Jung / Martin Maaß / Berndt Wenzel - Tanker und Versorger der deutschen Flotten 1900 -1980
33:Lloyd's Wreck Returns, London 1939 - 1977
34:Lloyd’s War Losses 1939-1945 (-1957) Bd. 1 + 2, London 1989, 1991
40:A. Kludas Die Schiffe der HAPAG 18471970 (3 Bände), Herford 197981
43:K. H. Schwadtke Die deutsche Handelsflotte und ihr Schicksal 1939; Hamburg 1953
44:K. H. Schwadtke Deutschlands Handelsschiffe 1939- 1945, Oldenburg 1974
Eingefügt am : 12.09.2013
Eingefügt von : Christoph Fatz
Letzte Änderung : 16.08.2016
Geändert von : Schreibfehler-Korrekturen
Änderung : -12.09.2013 Christoph Fatz- Datensatz eingestellt
-19.09.2013 Christoph Fatz, eingefügt: 9./17./19.04.40