Am 30.03.1944 erfolgte in Piräus die Aufstellung der 5. Transportflottille unter dem Kommando des Kaptlt. Madile. Dieser meldete noch am gleichen Tage an die ihm einsatzmäßig vorgesetzte Dienststelle (Seetransporthauptstelle Piräus) 20 Besatzungen in Stärke von einem Unteroffizier, einem Maschinisten und jeweils 2-4 Mann klar für Einschiffungen. Personalmäßig gehörte sie, wie auch die Landungsflottillen, dem Admiral der Seebefehlsstellen.
Aufgabe der Flottille sollte es sein, Besatzungen in vorgegebener Stärke aufzustellen und zu schulen, um sie auf griechischen Motorseglern (später auch auf Dampfern und Motorschiffen), die von der Mittelmeer-Reederei bereedert wurden, einzuschiffen, um die militärische Führung und Beschleunigung des Nachschubverkehrs zu gewährleisten.
Die Aufstellung erfolgt dazu in drei Gruppen:
1. Gruppe unter Oblt.z.S. Lempfert
2. Gruppe unter Oblt.z.S. Aubel
3. Gruppe unter Oblt.z.S. Gathemann
Trotz anderer Planung erhielt die Flottille im Laufe der Zeit fünf ehemalige italienische Motorsegler, einen zum Krankentransporter umgebauten Motorsegler, eine Schuljacht und ein Verkehrsboot zum Einsatz.
Alle nicht eingeschifften Besatzungen absolvierten seemännischen Unterricht bzw. Soldaten der Laufbahn II (Maschine) hatten theoretischen und praktischen Unterricht durch die Gruppenmaschinisten auf Seglern der Mittelmeer-Reederei.
Jedoch wurden die Soldaten auch zu den vielfältigsten Aufgaben herangezogen, wie z.B.:
- Stellung von Prisenkommandos für Einsätze der 15. Landungsflottille
- Wachkommandos für italienische Gefangene
- Sicherung von Lkw-Transporten für den Seekommandanten Attika
- Arbeitskommandos für Marine-Ausrüstungsstelle Piräus und andere.
Endziel sollte neben den Nachschubfahrten der flottilleneigenen Fahrzeuge die Aufstellung von 60 Superkargo-Kommandos, bestehend aus je 1 ausgebildeten Unteroffizier, 1 Maschinisten und 2 Decksoldaten, sein, um militärische Kommandos auf von Griechen besetzten Motorseglern zu bilden. Diese Kommandos sollten Zug um Zug, nach Maßgabe der Verfügbarkeit und Ausbildung gestellt werden und wären auf den jeweils zugewiesenen Motorseglern fest eingeschifft worden.
Truppendienstliche Unterstellung der Besatzungen:
Griechenbesatzungen – Mittelmeer-Reederei
Superkargo-Kommandos – 5. Transportflottille
Einsatzmäßige Unterstellung:
Seetransportstellen, Hafenkommandanten und Hafenkapitänen
Reparatur, Bereederung und Ladung:
Mittelmeer-Reederei
An Bord waren die Griechen den militärischen Superkargo-Kommandos unterstellt.
Aufgaben der militärischen Kommandos:
militärische Führung der Motorsegler, Superkargo Geschäfte, Verteidigung und Sabotageabwehr, Nachrichtendienst, Meldewesen, Schiffstagebuchführung, Überwachung der Ausrüstung und des Inventars, Brennstoffkontrolle, Überwachung des Proviants, der Maschine, der Reparaturen , der Ladung, besonders die Sicherung und Beschleunigung des Nachschubverkehrs.
An Bord befindliche Besatzungen der Bordflak (vorwiegend von der 31. Marinebordflakabteilung) wurden zur Flottille kommandiert. Die Bordflak-Waffen wurden übernommen.
Motorsegler mit militärischen Superkargo-Kommandos sollten in erster Linie im Kretaverkehr eingesetzt werden.
Am 30.06.1944 erreichte die Flottille der Auslösungsbefehl des Oberkommandos der Kriegsmarine. Nicht aktives Personal sowie Soldaten ohne Spezialausbildung wurden unabkömmlich gestellt und der Mittelmeer-Reederei dienstverpflichtet. Restliches Personal bis auf U-Stab und Gruppenstäbe wurden abkommandiert.
Laufend folgte nun Abgabe der Fahrzeuge und Besatzungen. Die Flottille, die Ende Mai 1944 noch ihren Höchststand von 433 Soldaten aller Dienstgrade hatte, besaß am 15.08.1944 noch einen Restbestand von 171 Soldaten. Auch diese dürften bis zur Absetzbewegung aus Griechenland im September/Oktober 1944 abgegeben worden sein, so daß die 5. Transportflottille nach nur fünf Monaten aufhörte zu existieren.
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