M 3



Epoche : Kriegsmarine
Kennung : M 3
Funktion : Minensuchboot
Schiffstyp : M 35
Auftraggeber : Kriegsmarine
Bauauftrag : 00.00.1935
Bauwerft : H.C. Stülcken & Sohn, Hamburg
Baunummer : 712
Baubeginn : 06.11.1936
Stapellauf : 28.09.1937
Indienststellung : 10.12.1938
Ausserdienststellung : 15.11.1945 §
Verbleib : Auslieferung an UdSSR ; 1963 verschrottet


Taktische Gliederung der 1. MS-Fl. nach dem Stande vom 4. Jan. 1940;
Takt. Nr. 5, Bootsname "M 3", Kommandant: Kptlt. Rossow
Taktische Gliederung der 1. MS-Fl. nach dem Stande vom 1. Apr. 1941;
Takt. Nr. 3, Bootsname "M 3", Kommandant: Kptlt. Rieger
- 10.12.1938 - 1.Minensuchflottille [2]
- 21.07.1945 - GM/SA - 2.MRD (Cuxhaven) - 1.MS-Flottille [3]
- 15.11.1945 - Auslieferung an UdSSR (4. Törn) [1]
- 23.05.1946 - Schwarzmeerflotte: Minensuchboot T 918 [4]
- 01.10.1946 - Versuchsschiff [4]
- 01.04.1947 - Hydroakust. Wachschiff: A 687 ISSLEDOVATEL [4]
- 17.11.1959 - als Zielschiff aufgebraucht [4]
- 00.00.1963 - in Astrachan verschrottet [4]

Lebenslauf M 3:

- 01.09.1939 - Einsatz in der östlichen Ostsee [7]
- 13.09.1939 - Beschießung Hela [6]
- 19.09.1939 - Beschießung polnischer Stellungen bei Oxhöft, Ostrowogrund und Hexengrund [6]
- 20.-23.9.39 - Jagd auf poln. U-Boote vor Brüsterort [7]
- 01.10.1939 - Rettung Überlebender von M 85 [7]
- 10.10.1939 - Bereit zur Verlegung nach Reval [7]

- 26.06.1941 - Unternehmen "Barbarossa".
- 02.09.1941 - Versenkung eines sowj. Torpedokutters vor Zerel [7].
- 11./12.2.42 - Minensuchgeleit beim Kanaldurchbruch [6] - siehe unten: Operation "Cerberus".
- 27./28.2.42 - Minenlegen ab Ijmuiden [7].
- 26.11.1942 - 03.12.1942 Sicherung für Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN von Hela nach Kiel [7].
- 13.01.1943 - Beschädigt durch Fliegerbombe vor Holland [7].
- 06./07.5.43 - Beteiligung (133 Sprengbojen) an Minenlegung der Sperre 14a "Quersprung" in der Nordsee [5].
- 14.05.1943 - Minenlegen Sperre SW 12 westl. Vlissingen [6].
- 00.02.1944 - Flottille verlegt in den Finnenbusen. Bewachung der Narwabucht [2].
- 21.02.1944 - Geleit für DONAU und URUNDI von Libau nach Reval [7].
- 13.03.1944 - 20.05.1944 Minenlegen in Finnenbusen [7]. *
- 00.07.1944 - Beschädigung durch sowj. FliBo vor Narwa [7][10]. **
- 25.07.1944 - Schwer beschädigt durch Explosion des Dampfers NORDWIND in Reval [10].
- 26.07.1944 - a.Kb. in Reval. Beseitigung der "Gefechts"-Schäden bis 31.12.1944. ***
- 00.00.1945 - Mit Rücknahme der Ostfront Geleit- und Sicherungsdienst in der mittleren und westlichen Ostsee [2].
- 08.-11.5.45 - Geleit für NIENBURG, KURLAND, MNL 21 von Libau nach Kiel [7].
- 10.05.1945 - In der Strander Bucht mit 759 Soldaten an Bord vor Anker [9].

* Zwischen 13.3. und 20.5.1944 Erneuerung von Teilen der Minensperre »Nashorn« [6].
** M3 stand zu dieser Zeit der 25. M-Flottille zur Verfügung [10].
*** Für 1945 liegen uns keine KTBs der 1. M-Flottille mehr vor [10].

Operation "Cerberus" [11]:

10.02.1942 18u00 Anweisung B.S.W.: 2. M-Fltl. hat in BF 3538 rKo 2 Minen gefunden, daher Überprüfung des Quadrats. Bei Hellwerden Rückkehr nach Cherbourg.
11.02.1942 00u00 M4, M3, M14, M37 ausgelaufen.
11.02.1942 02u00 Kontrolle BF 3538 mit ORG, Suchfahrt 11kn, Formation T.
11.02.1942 02u30 Meldung 12. M-Fltl.: 6 Minen detoniert, M 1208 gesunken. Damit ist Suche in BF 3538 erledigt.
11.02.1942 02u45 Wechsel zu BF 3562 (Weg Rosa): 1. Anlauf links oben.
11.02.1942 03u20 Quadrat BF 3562: 2. Anlauf rechts oben.
11.02.1942 04u20 Quadrat BF 3562: Obere Hälfte geprüft, keine Minen. Rückmarsch angetreten.
11.02.1942 07u45 Einlaufen in Cherbourg.

11.02.1942 18u00 Ausmarsch M4, M3, M14, M37.
11.02.1942 19u00 Stehen 6sm östl. Punkt 25a auf Weg Rosa. Minensuche mit ORG auf 600-700 m Breite.
11.02.1942 20u00 Punkt 24 passiert.
12.02.1942 05u02 in BF 3358 Mitte Minendetonation im Gerät von M14. Um 05u40 FT „Minenalarm“ herausgegeben.
12.02.1942 07u30 M14 nimmt Gerät auf und wird Bojenboot.
12.02.1942 07u35 FT: V1509 und V1513 sind als Markboote auf Punkt Y eingesetzt. Nach Hellwerden Bojenstrich 400 mtr. östl. Wegmitte.
12.02.1942 08u30 Ab 15°38'N 01°18,8'O auf Kurs 211° Suchfahrt in Formation A grün.
12.02.1942 09u12 in 50°28,2'N 01°14'O drei Minen im Gerät M4, eine hängt und wird mitgeschleppt.
12.02.1942 09u16 Minendetonation im Gerät M37, ORG abgeschlagen.
12.02.1942 09u20 mitgeschleppte Mine im Gerät M4 detoniert und schlägt Stb.-Gerät ab. M14 wirft den befohlenen Bojenstrich.
12.02.1942 09u25 3sm nördl. Punkt I: 1. Anlauf beendet. Scherdrachengerät -20m ausgebracht, da die Greiferstells des ORG aufgebraucht und das SDG unempfindlicher ist gegen die eigenen abgeschlagenen und in der See treibenden ORG.
12.02.1942 10u25 2. Anlauf von Süden, Kurs 33°
12.02.1942 10u34 M4 hat 1 Mine geschnitten, 1 Mine im Gerät detoniert.
12.02.1942 10u37 bei M37 ist 1 Mine im Gerät detoniert.
12.02.1942 10u55 3. Anlauf [erweist sich als minenfrei].
12.02.1942 11u25 4. Anlauf ist zugleich Minengeleit für den Verband durch die Sperrlücken. M14 setzt sich als Lotsenboot vor den Verband.
12.02.1942 11u40 4. Anlauf beendet, minenfrei. Sperrlücke liegt auf 50°28,2'N 01°14'O. In der 300 m breiten Lücke wurden 8 Minen geräumt, was auf 2-3 Reihen schließen lässt. Minenart E.F.A., anscheinend ziemlich flach liegend, da [bei Detonation] mehrfach starke Feuererscheinung beobachtet wurde. Sperrlücke war keine Minute zu früh hergestellt, Verband brauchte aber auch keine Minute zu warten. Das von MGK West befohlene „flüssige Durchbringen“ ist gelungen.
12.02.1942 12u00 Marsch auf Weg Rosa nach Boulogne angetreten. Um 13u45 eingelaufen.
00.10.1937 - 00.11.1939 Kptlt. Waldemar Holst [2]
00.11.1939 - 00.10.1940 Kptlt. Richard Rossow [2]
01.04.1941 - 28.02.1942 Kptlt. Walter Rieger [11]
ohne Zeitangabe Oblt.z.S. Heinz Bergner [8]
00.08.1942 - 20.10.1944 Oblt./Kptlt. Hans-Hermann Broß [8]
21.10.1944 - 08.11.1944 Oblt.z.S. Nernheim i.V. [10]
09.11.1944 - 31.12.1944 Oblt.z.S. Bock [10]
Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 2
[1] Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-2015, Band 9/1, S.25
[2] Hildebrand/Lohmann: Kriegsmarine 1939-1945, Kap. 65, S.23
[3] Rohwer: Fahrzeuge des dt. Minenräumdienstes, MR (H.1) 1961
[4] http://navyworld.narod.ru/m5.htm
[5] Kutzleben u.a., Minenschiffe 1939-1945, S.173
[6] Rohwer, Chronik des Seekrieges (Online-Ausgabe) 25.10.2020
[7] Cai Boie: Chronik Minensucher 1939-1945 (Archiv Th. Dorgeist)
[8] https://historisches-marinearchiv.de/projekte/crewlisten/ww2/
[9] Schmidtke, Rettungsaktion Ostsee 1944/1945, S.175
[10] KTB 1. Minensuchflottille 01.07.1944 bis 30.12.1944
[11] KTB 1. Minensuchflottille vom 01.-28.02.1942