Comos



Epoche : Kriegsmarine
Kennung : Comos
Funktion : Hilfsminenräumschiff
Schiffstyp : Motorzugschiff - 42,3 mtr
Auftraggeber : Eigner: COMOS, Wien
Bauwerft : Schiffswerft Linz A.G.
Baunummer : 726
Stapellauf : 00.00.1922
Indienststellung : 05.04.1941
Ausserdienststellung : 26.10.1944 sv
Verbleib : 1947 Bergung ; ungarisch "Magadan"
1963 gesunken nach Kollision bei Tulln.


Verdrängung (max. t): ca 240 t
Länge (m) : 42,28
Breite (m) : 7,17
Tiefgang (m) : 1,40
Seitenhoehe (m) : 2,50
Antrieb Anzahl : 2
Antrieb Typ : CLIMAX Glühkopfmotoren
Schrauben Anzahl : 2
Maschinenleistung Gesamt : 800 PSe
Besatzung : k.A.
- 00.05.1940 - deutsche Beute [G]
- 00.04.1941 - Donauflottille: Räumfahrzeug [1]
- 27.08.1944 - Abwehr rumän. Flugzeuge mit dt. Hoheitszeichen bei der Cibulija-Insel (Km 1080) [2]
- 25.10.1944 - 09.00 Uhr bei Feuergefecht vor Mohacs erhebliche Schäden, ab 13.00 Uhr Artilleriebeschuß unterhalb Dunaszekczö [3]
- 26.10.1944 - Selbstversenkung oberhalb Dunaszecsö - Donau-Km 1462 [G]

Lebenslauf der COMOS [4]:

- 00.04.1941 - Vorbereitungen für einen Feldzug gegen Jugoslawien (Unternehmen 25) durch Bildung einer Flußkampfgruppe aus in Rumänien verfügbaren Zivilfahrzeugen des Wehrmachtstransportchefs unter der Führung von Korv.Kpt. Weiß von der Abwehrstelle Bukarest. Schiffsführer bleiben die Zivilkapitäne der DDSG und COMOS.
- 05.04.1941 - M/tg FORSCH bei Vodita, M/tg COMOS in Adakaleh, M/tg BRÜSTERORT in Svinita für Handstreiche zur Offenhaltung der Durchfahrt durch Eisernes Tor bzw. Juczkanal bereitgestellt.
- 06.04.1941 - COMOS (mil.Fhr. Lt.d.Geb.tr. Kehls) setzt 60 Gebirgsjäger von Vodita nach Salaria über und unterstützt deren Kampf mit den Bordwaffen.
- 07.04.1941 - COMOS läuft nach Calafat und kehrt dann mit M/tg ALBERICH nach Turn-Severin zurück, wo die Schiffe auf der dortigen Werft feste Bewaffnung und Panzerschutz an der Brücke erhalten.
- 08.04.1941 - ALBERICH und COMOS laufen von Turn-Severin nach Orsova, wo Korv.Kpt. Weiß als Verbandsführer auf ALBERICH einsteigt. Auf der Weiterfahrt nach Belgrad wird in Pancevo der jugosl. M/tg JUZ aufgebracht und durch ein Prisenkommando übernommen.
- 10.04.1941 - Korv.Kpt. Montua von der Marinemission Rumänien übernimmt die vorläufige Gesamtleitung der Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Schiffahrt auf der mittleren Donau. ALBERICH mit COMOS und JUZ beginnen mit der systematischen Minensuche im Stromabschnitt unterhalb Belgrad und führen die streckenweise Kennzeichnung einer minenfreien Fahrrinne durch.
- 16.04.1941 - ALBERICH mit COMOS, JUZ und ROMULUS auf Suchfahrt von Semendria nach Moldova.
- 17.04.1941 - Räumgruppe Weiß um 02.30 Uhr von Moldova ab, um 07.00 Uhr Übersetzen einer Kompanie des Inf.Rgt. Großdeutschland zur Säuberung von Semedria und Umgebung, dann Minensuche zwischen Bazias und Belgrad mittels Räumgerät aus 2 1/2 zölligem Draht in Bergfahrt. Nach fünfstündiger ergebnisloser Suche Inf.Kp. wieder eingeschifft und Rückkehr nach Belgrad.
- 22.04.1941 - COMOS und ROMULUS endgültig als Räumschiffe der Doflo zugeteilt.
- 22.04.1941 - COMOS holt in Turn-Severin Minensuchgerät ab. In Moldova wird dieses unter der Leitung von Korv.Kpt. v.Helleparth auf den beiden Schiffen montiert
- 22.04.1941 - Ausmarsch zur Suchfahrt bis nach Belgrad. In Semendria und Belgrad ist jeweils Meldung über die erfolgte Räumung zu machen.
- 23.04.1941 - Um 16.30 Uhr läuft COMOS von Orsova nach Moldova ab.
- 23.05.1941 - Räumgruppe Belgrad gibt die Zugschiffe COMOS und ROMULUS nach Abschluß der Räumarbeiten (insgesamt 44 Minen geräumt) in Moldova an die DDSG zurück.

- Keine weitere Erwähnung bis zum 27.08.1944 in [4]

- 24.04.1944 - Aufstellung der Dienststelle Inspekteur Minenräumdienst Donau (Kpt.z.S. Lautenschlager) in Belgrad. IMRDD untersteht direkt Mar.Gr.Kdo.Süd in Sofia.
- 25.04.1944 - Doflo "im Hinblick auf die Aufgaben der Minenräumung" dem IMRDD, truppendienstlich aber weiter Mar.Verb.Stab Rumänien in Bukarest unterstellt.
- 27.08.1944 - Um 13.00 Uhr werden in Gradisce (Serbien) die mit der WSP-Fl. Serbien zu Berg kommenden UTA und COMOS von SPERRBRECHER 192 und ODER aufgenommen und Fahrt stromaufwärts angetreten.
- 27.08.1944 - Um 21.30 Uhr gehen ODER und COMOS bei der Cibulija-Insel (km 1080) vor Anker, wo sie gegen 21.45 Uhr rum. Flugzeuge mit deutschen Hoheitszeichen abwehren und 1 Zweimot-Flugzeug abschießen.
- 27.08.1944 - Um 22.15 Uhr beobachtet UTA Minen-Notabwürfe von Tiefflieger(n) zwischen Km 1076 und 1078. 1 Flugzeug abgeschossen [3]
- 00.09.1944 - Kampfgruppe (Kgr.) Koschu unterstützt Bewegungen des Heeres und betreibt die Rückführung zahlreicher Zivilfahrzeuge aus dem Raum Donji Milanovac.
- 27.09.1944 - Lt. Meldung des IMRD haben in Italien stationierte britische Flugzeuge seit April des Jahres fast 1000 Magnetminen zwischen Bazias und Gönyü in die Donau abgeworfen.
- 08.-10.10.1944 - KKpt. Koschu leitet die Ablandung von rd. 3000 Volksdeutschen mit Schleppkähne von Neusatz sowie von rd. 1000 Flüchtlingen von Ladeplätzen gegenüber Vukovar.
- 10.10.1944 - COMOS übernimmt in Futog (km 1269) zwei bereitliegende Flüchtlingsschlepps zur Fahrt nach Oberstrom.
- 12.10.1944 - COMOS und HAMBURG laufen mit Anhang in Vukovar ein, wo die Flakschlepps entladen werden. Flüchtlingschlepps mit HAMBURG zur Weiterfahrt nach Mohacs.
- 24.-26.10.1944 - COMOS, FR 2 mit F 1027, F 1035, Pi.Schlepper 482 und 2 Leerschlepps von Esseg nach Oberstrom.
- 25.10.1944 - Von 09.00 bis 09.20 Uhr bei Feuergefecht vor Mohacs erhebliche Schäden, dann wieder ab 13.00 Uhr bei Artilleriebeschuß unterhalb Dunaszekczö. Geleit muß hinter der Battainsel in Deckung gehen.
- 26.10.1944 - Alle Fahrzeuge auf Donau-Km 1462 selbstversenkt.
Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Bd.8, S.131-133
[1] Gröner/Jung, Schiffe der dt. KM ... und ihr Verbleib (2001) S.60-66
[2] FMA-Beitrag "Donaurückzug" von Th. Dorgeist am 6. Aug. 2015
[3] KTB Donauflottille vom 27.08.1944 (NARA-Filmrolle T1022-4290)
[4] Kugler, Randolf: Chronik der Donauflottille (Vorarbeit 2. Edition 1989)