Hilfsminensuchdivision Swinemünde



Epoche : Weltkrieg 1914/1918
Kennung : Hilfsminensuchdivision Swinemünde
Indienststellung : 07.08.1914
Ausserdienststellung : 15.11.1915
Verbleib : Überführung in die I. Minenräumdivision


- HM-Division Swinemünde

Aufstellung der Division am 7. August 1914. Einsätze mit Hilfsräumbooten vor der Pommernküste. Anfang März 1915 Umrüstung auf 2 Minenräummutterschiffe mit 12 F-Booten. Einsatz nunmehr schwerpunktmäßig in und vor Libau. Teilnahme am Einbruch in den Rigaer Meerbusen. Im September 1915 kurzer Einsatz in der Nordsee. Danach und bis zur Auflösung der Division im Raum Windau. Die Division wurde am 15. November 1915 in die I. Minenräumdivision überführt.

Aus der Chronik der Division:

- 07.08.1914 - Aufstellung der Division. Divisionschef ist Kptlt. Odo Loewe [1.201]

- 08.10.1914 - Übernahme des Kommandos durch Kptlt. Bertenburg [KTB,143]

- 28.10.1914 - Sundbewachung und U-Boot-Suche zur Verstärkung der VIII. Torpedobootsflottille [3,209]

- Ab 01.12.1914 - Vertretung des Divisionschefs durch Oblt.z.S. Hoffmann [KTB,157]

- 04.01.1915 - Dampfer „LATONA“ bei Scholpin zwischen Stolpebank und Küste durch Minentreffer gesunken.

- 05-06.01.1915 - Russische Minensperre "Stolpe-Band" festgestellt. Hierbei gerät das Minensuchboot B "Hohenzollern" (KL Walter Bertenburg +) auf eine Mine und sinkt mit 15 Mann. Die Division wird sofort zurückgerufen, da die Fahrzeuge zum Räumen der Sperre, deren Minen teilweise nur 1,5m tief standen, wegen zu großen Tiefgangs offenbar ungeeignet sind. [276][KTB,175]

- 07-28.01.1915 - Vorpostendienst und Minensuchen vor Swinemünde [4,5]

- 30.01.-10.02.1915 - Minensuche nördlich Arkona zusammen mit der II. Minensuchdivision [4,5] - Verlust von T 57 [6]

- 11.-28.02.1915 - Hafendienst und Außerdienststellung in Swinemünde [4,5]

- 01.03.1915 - Neuer Kommandeur: Kptlt. Altvater [KTB,197]

- 05.03.1915 - Fischdampfer haben zu großen Tiefgang, die Motorboote sind dem Seegang oft nicht gewachsen. Division in Umbildung, sie erhält 12 Motorboote für die Minenräummutterschiffe "Indianola" und "Inkula". Erprobungen und Übungen in der Kieler Bucht bis 16. April 1915 [4,5]

- 20.-30.04.1915 - Räumarbeiten an der Arkona-Sperre [4,5]

- 07.-10.05.1915 - Einnahme und Besetzung von Libau. Minenräumen mit F-Booten in der Hafeneinfahrt [94-99]

- 08.05.1915 - Verlust V 107 durch Minentreffer an der Nordmole [4,94]

- 11.05.1915 - Torpedoangriff von HMS E.9 verfehlt MRS "Inkula" (OL Hagendorf) auf dem Weg nach Neufahrwasser [4,100 f.]

- 15.-20.05.1915 - Verbreiterung der Sperrlücke Einfahrt Libau auf 70 Meter breite [117/118]. Absuchen des Vorhafens bis auf 6,5 Meter Tiefe [4,118]

- 22.05.1915 - Torpedoangriff von HMS E.9 verfehlt "Inkula" und „Indianola" bei Papensee [4,121 f.]

- 29.05.1915 - Ausloten von Untiefen im Vorhafen Libau mit 6 verfügbaren F-Booten [4,127 f.]

- 02-05.06.1915 - Ausmessung und Räumung der flachstehenden Minensperre bei Rixhöft, auf der am 28.5. zwei Minensuchboote der II. Minensuchdivision durch Minentreffer gesunken waren. 22 Minen wurden beseitigt [4,135]

- 23-25.06.1915 - "Indianola" mit F-Booten bei Sprengung von 4 tiefstehenden Minen nordwestlich Stilo (Pommern). Nach einer Pause Feststellung der gesamten Barriere bis zum 2. Juli [4,136]

- Ab 02.07.1915 - Wiederaufnahme der Säuberungsarbeiten im Hafenbereich Libau (Ausloten von versenkten Hindernissen wie Wracks und Betonklötze) [4,137]

- Ab 22.07.1915 - Nach Einnahme von Windau werden F-Boote der "Indianola" zu Räumarbeiten im Hafen und zu Schaffung eines minenfreien Zugangs eingesetzt.[4,223]

- 08./09.08.1915 Teilnahme am Einbruch in den Rigabusen mit 10 F-Booten. Minensuche zwischen den Punkten E und F bei Lyserort. [242] Um 5.38 Verlust der "Thetis" durch Minentreffer bei Punkt F [243]. Rückmarsch der Division durch das Südfahrwasser und Aufnahme der Boote durch das Mutterschiff [4,246].

- 16.08.1915 Zweiter Versuch des Einbruchs in den Rigabusen. Nach Verlust von T 46 durch Minentreffer. Aufnahme der Räumaufgabe zwischen Punkt G und Punkt F (siehe Karte S.263). Angriff des russ. Linienschiffes "Slawa" auf die Minensuchverbände [4,262-264].

- 18.08.1915 Fortsetzung der Räumarbeiten vor der Kurlandküste bei Punkt H (nordöstl. Pissen) [4,268].

- 20.-21.08.1915 Räumung von 60 U-Minen und Sprengpatronen an der Netzsperre vor Groß-Irben [4,277]

- 25.08.-26.09.1915 Division im Einsatz in der Nordsee bei List (Sylt) [296][KTB,369].

- 01.10.1915 Rückkehr in die Ostsee. Erforschung einen Minensperre westsüdwestl. Libau [4,296].

- 13.10.1915 Durchbruch durchs Minengebiet bei Bernaten, um einen minenfreien Zugang nach Libau zu schaffen [4,337]

- 16.10.1915 KKpt.Altvater übernimmt die Aufstellung der II. Minenräumdivision. Divisionschef i.V. Kptlt. von Brandis [KTB]

- Ab 01.11.1915 Verlegung nach Windau zur Beseitigung von Oberflächenständen der am 7. Oktober gelegten Ostsperre sowie Vermessung von drei Feindsperren vor Windau und Backofen [4,337]

- 15.11.1915 Auflösung der Hilfsminensuchdivision Swinemünde. Aufstellung der I. Minenräumdivision [4,326][KTB]
07.08.1914 - 07.10.1914 Kptlt. Odo Loewe [2]
08.10.1914 - 06.01.1915 Kptlt. Bertenburg + [2]
01.12.1914 - 04.03.1915 Oblt.z.S. Hoffmann i.V. [2]
05.03.1915 - 15.10.1915 Kptlt. August Altvater [2]
16.10.1915 - 15.11.1915 Kptlt. Freiherr von Brandis [2]
[1] Ehrenrangliste der Kaiserlichen deutschen Marine (1930)
[2] KTB 03.08.1914 – 15.11.1915 (PG 63017-18) NARA T1022 Rolle 0202, Scan 118-415 [Link 1]
[3] Der Krieg zur See 1914-1918, Ostsee Band 2
[4] Bislang nicht ausgewertet: Link 1