- III.Minensuchflottille
Im Oktober 1916 wurde die III. Minensuchdivision in eine Flottille mit 2 Halbflottillen umgewandelt, um die Dislozierung von Booten in verschiedene Warngebiete zu erleichtern. Die britische Antwort erfolgte in einer drastischen Ausweitung ihrer Sperren. Nach 1600 Minen im Jahre 1916 kamen im darauf folgenden Jahr 75 neue Sperren mit mehr als 12.000 Minen hinzu. Auch waren die Minen erheblich verbessert worden.
Anfang 1917 erhielten die drei Minensuchflottillen jede eine dritte Halbflottille. Ende Mai 1917 waren für deutsche Schiffe nur 2 Auslaufwege verfügbar, die eng unter der Küste verliefen, um den tiefgehenden britischen Minenlegern die Arbeit zu erschweren, da sie Gefahr liefen, auf Grund zu kommen. Britische U-Boote beobachteten die Räumarbeiten und meldeten die von den deutschen geschaffenen Sperrlücken, die so auch von britischen Minenlegern genutzt wurden, um die Schifffahrtswege aufs Neue zu verseuchen. Um Minenfelder bei Horn’s Riff zu umgehen, begannen südlich davon Räumarbeiten für einen Weg „Blau“. Im Westen sollte bis Ende Juni ein neuer Weg „Gelb“ fertiggestellt werden. Zeitweise wurden die Räumarbeiten in der Nordsee durch die II. Minensuchflottille unterstützt.
Im September 1917 wurde die 8. Halbflottille vorübergehend der II. Minensuchflottille unterstellt, die für den Einbruch in den Rigaer Meerbusen und die Eroberung der baltischen Inseln Ösel, Dagö und Moon (Unternehmen "Albion") westl. von Ösel und in der Irbenstraße Minen räumte und den Vormarsch der Hochseeflotte sicherte.
1918 reduzierte sich der Krieg zu See auf einen Kampf um die Auslaufwege der deutschen U-Boote, ohne die der uneingeschränkte Seekrieg vollends erliegen musste. Doch zu Beginn des Jahres war Küstenweg "Weiß" nach Norden schon wieder gesperrt, er war auf absehbare Zeit nicht freizuräumen. Der Küstenweg "Schwarz" im Süden wurde ständig geräumt, aber ohne erkennbaren Fortschritt. Der Weg „Gelb“ war zwar befahrbar, aber nur unter starkem Minengeleit. Dasselbe galt für Weg "Blau" nach Norden. Weg "Mitte" war ein Notbehelf, da ohne Seezeichen navigatorisch schwer befahrbar.
Im März 1918 wurde für eine Intervention Deutschlands zugunsten der Regierung in Finnlands im Kampf gegen die „Roten Garden“ die 6. Halbflottille dem "Sonderverband der Ostsee" unterstellt. Die Aktion endete für die 6. Halbflottille bereits vorzeitig, im Mai 1918, und sie kehrte in die Nordsee zurück.
Dort hatte man sich entschlossen, gegen die immer weiter zunehmende Bedrängung durch englische Minenleger auf den eigenen Ein- und Auslaufwegen Minenfelder zu legen. Durch Nutzung getrennter Ein- und Auslaufrouten versuchten die Deutschen, Maßnahmen des Gegners zu zersplittern, doch ohne erkennbaren Erfolg. Anfang Mai wurde die gewaltige neue „Northern Barrage“ zwischen Orkney-Inseln und Norwegen wahrgenommen. Die Räumarbeiten konzentrierten sich nun auf einen neuen „Weg 300“, der zwischen „Mitte“ und „Blau“ verlaufen sollte. Im Sommer 1918 verminderte eine Grippewelle die Besatzungsstärke der Boote erheblich. Im August brachte England die ersten Grundminen mit Magnetzünder zum Einsatz, gegen die es kein Räumgerät gab und bis Kriegsende auch nicht mehr entwickelt werden konnte. Allein im Jahr 1918 hatten die Briten mehr als 21.000 Minen gelegt. Im November 1918 endete der Erste Weltkrieg mit einem Waffenstillstand.