M 4



Epoche : Kriegsmarine
Kennung : M 4
Funktion : Minensuchboot
Schiffstyp : M 35
Auftraggeber : Kriegsmarine
Bauauftrag : 00.00.1935
Bauwerft : Oderwerke A.G., Stettin
Baunummer : 787
Baubeginn : 15.08.1936
Stapellauf : 16.10.1937
Indienststellung : 10.11.1938
Ausserdienststellung : 09.10.1947 §
Verbleib : Auslieferung an Frankreich ; 1972 noch vorhanden


Verdrängung (max. t): 894
Länge (m) : 68,10
Breite (m) : 8.70
Tiefgang (m) : 2,70
Seitenhoehe (m) : 3,65
Antrieb Anzahl : 2
Antrieb Typ : Lentz Einheits-Expansionsmaschine
Schrauben Anzahl : 2
Schrauben ⌀ : 1,75
Maschinenleistung Gesamt : 3500 PSi
Geschwindigkeit : 18,3 kn
Treibstoffvorrat : 143 t Öl
Fahrbereich : 5000sm/10kn
Besatzung : 3/81
Bewaffnung : 1-2x 10,5cm SK L/45
1-2x 3,7cm
2x 2cm ; später 6x 2cm Flak
30 Minen
Räumausrüstung : SDG = Scherdrachengerät
ORG = OTTER-Räumgerät
GBT = Geräuschbooje Turbine
Taktische Gliederung der 1. MS-Fl. nach dem Stande vom 4. Jan. 1940;
Takt. Nr. 2, Bootsname "M 4", Kommandant: Oblt. z. S. Seibicke
Taktische Gliederung der 1. MS-Fl. nach dem Stande vom 1. Apr. 1941;
Takt. Nr. 2, Bootsname "M 4", Kommandant: Oblt. z. S. Baatz
- 10.11.1938 - 1.Minensuchflottille [2]
- oh. Datum - Angeblich zeitweilig bei der 5. Minensuchflottille [2]
- 09.05.1945 - 1.Minensuchflottille [2]
- 15.10.1945 - GM/SA - 2.MRD (Cuxhaven) - 7.MS-Flottille [3]
- 09.10.1947 - Auslieferung an Frankreich, Hulk Q 108 Lorient [1]
- 07.08.1948 - Außerdienststellung [N.K.]
- 00.00.1972 - noch vorhanden [1]

Aus dem Lebenslauf von M 4:

- 01.09.1939 - Blockade der Danziger Bucht [5]
- 05.09.1939 - Verfolgung und Beschädigung des poln. U-Bootes ORP WILK [5]
- 19.09.1939 - Beschießung polnischer Stellungen bei Oxhöft, Ostrowogrund und Hexengrund [6]
- 01.10.1939 - Beschießung der Halbinsel Hela zur Vorbereitung eines Infanterieangriffs [6]
- 10.10.1939 - Bereit zur Verlegung nach Riga [5]

- 07.01.1940 - U-Boot-Jagd in der Nordsee [5]
- 09.04.1940 - Unternehmen "Weserübung" - Landung Esbjerg [5]
- 03.05.1940 - U-Boot-Jagd im Skagerrak [5]
- 18.06.1940 - Minenräumen Kristansund/N. bis Bodö [5]
- 20.07.1940 - Geleit für NORDMARK Drontheim - Kiel [5]

- 01.01.1941 - Werftliegezeit bei Schichau, Königsberg, bis 08.02.1941 [10]
- 08.02,1941 - Ausrüstung und Ausbildung in Pillau [10]
- 20.03.1941 - Verlegung in den Westraum [10]
- 06.04.1941 - Ankunft in Brest [10] - M8, M7, M4 bilden eine feste Gruppe
- 09.04.1941 - M8, M7, M4 T-Fliegerangriff auf Geleit WULLENWEBER abgewehrt [10]
- 27.04.1941 - Sicherung HSK THOR von Le Havre bis Rotterdam [5]
- 01.05.1941 - Geleit für T. RIEDEMANN von Boulogne nach Cherbotg [10]
- 06.05.1941 - Minenkontrolle im Raum Brest o.E. [10]
- 12.05.1941 - Räumaufgabe in der Bucht von Lannion. 21 engl. Minen geräumt [10]
- 23.05.1941 - Minenkontrolle zwischen St. Malo und Brest [10]
- 09.06,1941 - Geleit für T. TAIFUN von St. Nazaire nach Cherbourg [10]
- 20.06.1941 - Minenkontrolle im Raum Brest mit ORG [10]
- 28.06.1941 - Geleit für SPERRBRECHER 6 von Chateaulin nach Lorient [10]
- 01.07.1941 - Kesselreinigung in St. Malo
- 09.07.1941 - Verlegung von St. Malo nach der Ostsee [5]

- 08.10.1941 - Geleit für HOHENHÖRN von Saggö nach Orö [8]
- 11./12.10.1941 - Geleit für MOLTKEFELS, PERNAMBUCO, CORNOUAILLE, OLDENBURG von Finbo nach Vaasa [8]
- 12./13.10.1941 - Minensuche vor Dagö [5] - nicht in [8]
- 13.10.1941 - Geleit für LAZ RÜGEN von Understen nach Utklippan [8]
- 22.10.1941 - Geleit für ASKARI, HINDENBURG, OSTLAND und ULANGA von Finbo nach Vaasa [8]
- 24.10.1941 - Geleit für OSTLAND von Vaasa nach Turku [8]
- 22.11.1941 - Minensuche vor Helsinki [5]

- 12.02.1942 - Sicherung Schlachtschiffe beim Kanaldurchbruch [5] - Einzelheiten siehe Operation "Cerberus" (im Anschluss)
- 27./28.02.1942 - Minenlegen ab IJmuiden [5]

- 04.10.1942 - Gefecht mit brit. MTBs nw-lich Terschelling [5][9]
- 09.11.1942 - Geleit für WOLFRAM, ABISKO, ROTERSAND vor Holland [5]
- 9./10.11.42 - Auf brit. Luftminensperre westl. Vlieland geht WOLFRAM (3648 BRT) verloren [6].
- 27.03.1943 - Fliegerangriff westl. Schveningen [5]
- 14.05.1943 - Minenlegen Sperre SW 12 westl. Vlissingen [5]

- 20.01.1944 - Sicherung Nachtjagdleitschiff TOGO im Kattegat [5]
- 21.02.1944 - Geleit für DONAU und URUNDI von Libau nach Reval [5]
- 19.04.1944 - Beschädigung durch sowj. FliBo vor Narwa [5]
- 20.05.1944 - Beschädigung durch sowj. FliBo vor Narwa [5]
- 21.05.1944 - a.Kb., zur Reparatur in Riga [10]
- 12.08.1944 - Beseitigung der Trefferschäden bei Schichau-Werft in Königsberg bis 31.12.1944 [10]
- Ab 09.1944 - Mit Rücknahme der Ostfront Geleit- und Sicherungsdienst in der mittleren Ostsee [2]

- 00.00.1945 - Für 1945 liegt uns kein KTB der 1. M-Flottille vor [10].
- Frühjahr 45 - Geleitdienst für Flüchtlingsschiffe und zuletzt selbst an der Evakuierung der Ostgebiete beteiligt [7]
- 10.05.1945 - US-Beute [G]

Operation Cerberus [11]:

10.02.1942 18u00 Anweisung B.S.W.: 2. M-Fltl. hat in BF 3538 rKo 2 Minen gefunden, daher Überprüfung des Quadrats. Bei Hellwerden Rückkehr nach Cherbourg.
11.02.1942 00u00 M4, M3, M14, M37 ausgelaufen.
11.02.1942 02u00 Kontrolle BF 3538 mit ORG, Suchfahrt 11kn, Formation T.
11.02.1942 02u30 Meldung 12. M-Fltl.: 6 Minen detoniert, M 1208 gesunken. Damit ist Suche in BF 3538 erledigt.
11.02.1942 02u45 Wechsel zu BF 3562 (Weg Rosa): 1. Anlauf links oben.
11.02.1942 03u20 Quadrat BF 3562: 2. Anlauf rechts oben.
11.02.1942 04u20 Quadrat BF 3562: Obere Hälfte geprüft, keine Minen. Rückmarsch angetreten.
11.02.1942 07u45 Einlaufen in Cherbourg.

11.02.1942 18u00 Ausmarsch M4, M3, M14, M37.
11.02.1942 19u00 Stehen 6sm östl. Punkt 25a auf Weg Rosa. Minensuche mit ORG auf 600-700 m Breite.
11.02.1942 20u00 Punkt 24 passiert.
12.02.1942 05u02 in BF 3358 Mitte Minendetonation im Gerät von M14. Um 05u40 FT „Minenalarm“ herausgegeben.
12.02.1942 07u30 M14 nimmt Gerät auf und wird Bojenboot.
12.02.1942 07u35 FT: V1509 und V1513 sind als Markboote auf Punkt Y eingesetzt. Nach Hellwerden Bojenstrich 400 mtr. östl. Wegmitte.
12.02.1942 08u30 Ab 15°38'N 01°18,8'O auf Kurs 211° Suchfahrt in Formation A grün.
12.02.1942 09u12 in 50°28,2'N 01°14'O drei Minen im Gerät M4, eine hängt und wird mitgeschleppt.
12.02.1942 09u16 Minendetonation im Gerät M37, ORG abgeschlagen.
12.02.1942 09u20 mitgeschleppte Mine im Gerät M4 detoniert und schlägt Stb.-Gerät ab. M14 wirft den befohlenen Bojenstrich.
12.02.1942 09u25 3sm nördl. Punkt I: 1. Anlauf beendet. Scherdrachengerät -20m ausgebracht, da die Greiferstells des ORG aufgebraucht und das SDG unempfindlicher ist gegen unsere eigenen abgeschlagenen und in der See treibenden ORG.
12.02.1942 10u25 2. Anlauf von Süden, Kurs 33°.
12.02.1942 10u34 M4 hat 1 Mine geschnitten, 1 Mine im Gerät detoniert.
12.02.1942 10u37 bei M37 ist 1 Mine im Gerät detoniert.
12.02.1942 10u55 3. Anlauf [erweist sich als minenfrei].
12.02.1942 11u25 4. Anlauf ist zugleich Minengeleit für den Verband durch die Sperrlücken. M14 setzt sich als Lotsenboot vor den Verband.
12.02.1942 11u40 4. Anlauf beendet, minenfrei. Sperrlücke liegt auf 50°28,2'N 01°14'O. In der 300 m breiten Lücke wurden 8 Minen geräumt, was auf 2-3 Reihen schließen lässt. Minenart E.F.A., anscheinend ziemlich flach liegend, da [bei Detonation] mehrfach starke Feuererscheinung beobachtet wurde. Sperrlücke war keine Minute zu früh hergestellt, Verband brauchte aber auch keine Minute zu warten. Das von MGK West befohlene „flüssige Durchbringen“ ist gelungen.
12.02.1942 12u00 Marsch auf Weg Rosa nach Boulogne angetreten. Um 13u45 eingelaufen.
10.11.1938 - 00.03.1941 Oblt.z.S. Günther Seibicke [2]
01.10.1940 - 17.10.1941 Oblt.z.S. Baatz [8]
18.10.1941 - 31.12.1944 Oblt./Kptlt. Karl Franz [5][8][10]
Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 2
[1] Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-2015, Band 9/1, S.25
[2] Hildebrand/Lohmann: Kriegsmarine 1939-1945, Kap. 65 S.1-35
[3] Rohwer: Fahrzeuge des dt. Minenräumdienstes, MR (H.1) 1961
[4] http://navyworld.narod.ru/m5.htm
[5] Cai Boie, Minensuchboote 1939-1945 (Archiv Th. Dorgeist)
[6] Rohwer, Chronik des Seekrieges (Online-Ausgabe) 15.10.2020
[7] Schmidtke, Rettungsaktion Ostsee 1944/1945, S.175
[8] KTB M4 vom 1.-31.10.1941 : NARA T1022-3505 PG-73572
[9] KTB SKL Teil A (Bd. 38/1942), S.64
[10] KTB 1. Minensuchflottille vom 01.01.1941 bis 30.04.1941
[10] KTB 1. Minensuchflottille vom 01.07.1944 bis 31.12.1944
[11] KTB 1. Minensuchflottille vom 01.-28.02.1942