1939: Gebaut für Franz Gust aus Kolberg (Pommern) als NETTELBECK (Dxxx). Vermeßen mit: 35 BRT / 10 NRT. Antrieb: ein 2-zyl. - DWK Deutsche Werke AG., Kiel (120 PS) Dieselmotor. Heimathafen Kolberg. Fischereikennzeichen KOL 17.
1940 Mai 00.: Erfaßt (ca. Mitte Mai) durch KMD-Stettin. Fraglich ob an "Weserübung" teilgenommen?
1940 Juni 16.: Fischkutter durch Sperrkomandant Swinemünde für neue Hafenschutzflottillen in Dienst gestellt. Aufteilung auf die Hafenschutzflottillen erfolgt nach Beendigung der Ausrüstung.
1940 Juli 18.: H 3xx/KOL 17 - Hafenschurzflottille Warnemünde.
1940 Juli 18.: Ausgerüstet für Hafenschurzflottille Warnemünde. H 3xx/KOL 17.
1940 Sep. 07.: In Cuxhaven als DH 10/KOL 17 bei der Hafenschutzflottille Korsör - I. Gruppe in Dienst gestellt. Die Hafenschutzflottille Korsör wird auch als 31. Minensuchflottille aufgestellt. I. Gruppe DH 1 - DH 19 (Den Helder). Lt. KTB DH 1 - DH 19 (bis 31.11.40 so gemeldet). II. Gruppe HA 1 - HA 12 und HAV 1 - HAV 6 (Harlingen).
1940 Nov. 28.: Boote DH 5/SASS 17, DH 10/KOL 17, DH 9/ KOL 19, DH 19/PAU 1 zur II.-Gruppe nach Harlingen überführt.
1940 Nov. 30.: Kennung geändert: M 3128/KOL 17 (Führte gleichzeitig Kennung HA 9).
1941 März 18.: Boote M 3127/PAU 1, M 3128/NETTELBECK (KOL 17), M 3129/KOL 19, M 3130/OSTMARK (SASS 17), M 3107/SASSNITZ (SASS 58), M 3108/IRMI (HELA 86) und M 3110/TEDJE (KOL 10) von Den Helder zur Abgabe an Ost nach Terschelling überführt.
1941 März 19: Als DH 7/SASS 58, DH 8/HELA 86, DH 10/KOL 10, HA 8/PAU 1, HA 9/KOL 17, HA 10/KOL 19 und HA 11/SASS 17 an Sperrkommandant Kiel.
1941 Juni 11.: An Sperrkommandanten Gotenhafen, Hafenschutzgruppe Gotenhafen BOOT 3.
1941 Juli 04.: Schleppboot KOL 17 - Hafenschutzgruppe 14. SSG-Gruppe.
1941 Sep. 10.: Küstensicherungsgruppe Ostland in Dienst gestellt, Schleppboot KOL 17 von der Hafenschutzgruppe in Libau übernommen.
1941 Sep. 28.: Erhöhte Bereitschaft im Gebiet der östlichen Ostsee. Die drei Hafeneinfahrten durch KOL 17, TX 51 und SCH 103 besetzt.
1941 Sep. 29.: Die Wachboote kehren zurück.
1941 Sep. 30.: KOL 17, TX 51 und SCH 103 bei den Hafensperren Libau zur Überwachung eingesetzt.
1942 Jan. 28.: Kennung geändert: ORe 25/KOL 17 - Küstensicherungsgruppe Ostland, Stützpunkt Hela. Bew.: 1 MG 34 und 5 Gew. 98K.
1942 März 01.: Boot ORe 25/KOL 17 - Küstenschutzflottille Ostland, SSG-Gruppe.
1942 Okt. 11.: Boot ORe 25/KOL 17 - Küstenschutzflottille Ostland, A-Gruppe (Reval).
1944 Juli 10.: Vs 1434/KOL 17 - 14. Sicherungsflottille (Hervogegangen aus der Küstenschutzflottille Reval ORe). Einsatzgebiet: Östliche Ostsee.
1944 Okt. 01.: Vs 1434/KOL 17 - 14. Sicherungsflottille C-Gruppe, 9. Sicherungsdivision (C-Gruppe Taktisch unterstellt der 31. Minensuchflottille). Einsatzort: Windau.
1944 Nov. 13.: Vs-Gruppe (Ltn.z.S.) Rettkowski: Vs 1430/HF 314, Vs 1431/PC 274, Vs 1434/KOL 17, Vs 1435/SASS 17, Vs 1436/GOTT 55 Nachprüfen mit Gebiet von Windau mit SSG. Ohne Erfolg.
1945 Jan. 31.: Vs 1435/SASS 17 bei der 14. Sicherungsflottille C-Gruppe (Vs-Gruppe Rettkowski). Einsatzort: Windau gemeldet.
1945 Mai: Immer vermißt gemeldet (Bis kurz vor Kriegsende bei der Gruppe Windau eingesetzt).
1945 Aug. 03.: KOL 17/NETTELBECK um 16:00 Uhr durch die KMD-Bremen, Aussenstelle Wesermünde an Alfred Gust, Sohn des Eigentümers, in Wesermünde übergeben. Reparatur bei der Werft Lürssen in Vegesack.
1946 März 16.: An die Lürssen Werft werden 11.924,95 RM Reparaturkosten von der Marinedienstgruppe Hamburg gezahlt.
1947 Dez. 00.: Fischereikennzeichen PG 641 (Preußen-Geestemünde). Heimathafen Geestemünde.
1948 Feb. 00.: Fischrereikennzeichen BX 394. Heimathafen Bremerhaven.
1949 Mai 20.: Nachricht an den Besitzer Fischermeister Franz Gust, Schiffdorf/Wesermünde, daß diese Summe zu Unrecht gezahlt wurde und nun auf Befehl der Militärregierung zurück gefordert werden müssen. Zahlungsfrist ist der 1.7.1949, Summe 1.192,50 DM. Ratenzahlung wird angeboten!
1949 Juni 00.: Neues Unterscheidungssignal DKKH.
1953 Sep. 10.: Fischereikennzeichen TRA 79 - A. E. A. Gust aus Lübeck-Travemünde. Heimathafen Travemünde.
1954 Mai 00.: Heimathafen Niendorf? Fischereikennzeichen SO 47 (Schleswigsch-Niendorf/Ostsee).
1957 Feb. 23.: Verkauft an Alfred Luick aus Laboe.
1957 April 24: Heimathafen nach Laboe verlegt.
1957 Sep. 27.: NETTELBECK südwestlich von Bornholm in Seenot geraten. Durch ein Leck im Vorschiff war Wasser in den Kutter eingedrungen. Der polnische Frachter KRAKÓW sowie zwei Travemünder Fischkutter sind dem Havaristen zu Hilfe geeilt. Man versucht, das Schiff durch Lenzen über Wasser zu halten, um es möglicherweise nach Bornholm einschleppen zu können.
1959 Nov. 00.: Fischereikennzeichen NETTELBECK (LAB 34).
1964 Jan. 07.: Verkauft an W. Pigors.
1964 Feb. 00.: Fischereikennzeichen NETTELBECK (HEIL 25).
1965 April 21.: Heimathafen Heiligenhafen.
1967 Juni 05.: An H. Heisler aus Heiligenhafen.
1969: Kutter außer Dienst gestellt.
1969 Nov.27.: An Hermann Behrens.
1970: Fischkutter Umgebaut und als Motoryacht genutzt.
1970 Juli 06.: Zeitungsausschnitt (vom 6.07.1970): Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, wird der 60 Jahre alte Erwin Krause aus Kappelholz bei Kappeln (Kreis Schleswig) nach der Untergang des ehemaligen Fischkutters NETTELBECK vermisst. Ein zweites Besatzungsmitglied, der 28 Jährige Hermann Behrens aus Kappeln, konnte sich auf ein Floß retten. Viereinhalb Seemeilen südwestlich der dänischen Insel Langeland wurde Behrens von dem deutschen Küstenmotorschiff FREY (288 BRT) gerettet. Nach der bisherigen Feststellungen der Polizei trieb der Kutter nach einem Motorschaden hinter der Insel Fehmarn beim starken Wind in dänische Gewässer. Nach einem plötzlichen Wassereinbruch sei der Kutter gesunken.
Bemerkung:
Kein Eintrag als KOL 17 oder NETTELBECK im Fischerei Almanach 1939. Kein Eintrag in Amtliche Liste der deutschen Seeschiffe 1939 und Nachtrag 1939. Auch nicht im Handbuch der Deutschen Handelsmarine 1939!