BERLIN



Name : BERLIN
Fischereikennung : AE 4
Schiffstyp : Fischlogger
Bauwerft : Schulte & Bruns Werft in Emden
Baunummer : 11
Baujahr : 1922
Stapellauf : 08.01.1922
Besitzer : Emder Heringsfischerei AG, Emden
Unterscheidungssignal : DFYG


Größe : 181 BRT
Größe : 80 NRT
Länge : 30.05 m
Breite : 7,08 m
Tiefgang : 3,25 m
Leistung : 100 PSi 10,0 kn
Motortyp : Compound Dampfmaschine
Besatzung : 18
Passagiere : -
Staffel : Loggereinsatz Nord
Erfassung für Weserübung : 17.04.1940
Abgangshafen : Kiel
Ausgelaufen : 00.04.1940
Bestimmungshafen : Oslo
Angekommen : 00.04.1940
Ende des Einsatzes : 10.06.1940
Rückgabe an Reederei : nein
Andere KM-Verwendung : ja
1922,Mai 23.: An die Reederei Emder Heringsfischerei, Emden, als Segellogger mit Hilfs-Dampfmaschine (Herring drifter) BERLIN (KQJR) abgeliefert. Vermeßen mit: 181.00 BRT / 80.15 NRT / 171.00 tdw., Antrieb: eine 1-zyl. 240x460/320 Compound Dampfmaschine - Christiansen & Meyer Compound, Brake (100 PS). Heimathafen Emden. Fischereikennzeichen AE 4.
1934,Jan. 01.: Neues Unterscheidungssignal DFYG.
1940,April 17.: Erfaßt durch KMD-Bremen Zweigstelle Emden (00:00 Uhr)*. Für Nordtransporte werden sämtliche Logger in Vegesack, Leer und Emden erfaßt (53 Logger).
April 18.: Es treffen die ersten Logger in Kieler Olimpiahafen ein.
April 20.: Vorbereitungsarbeiten für die Benutzung von Loggern als Nachschubschiffe.
April 21.: Logger beladung beginnt.
April 23.: Während die alten Logger noch laden, treffen wieder neue Logger in Kiel ein.
April 24.: Ferngespräch mit Kpt.z.S. Feldbauch, Leiter der KMD-Bremen, wegen der mangelhafter Ausrüstung der Emder und Leerer Logger. Dieser Logger befanden sich in einem geradezu furchbaren Zustand. Es fehlte an Ausrüstung und die ganzen Verhältnisse an Bord waren derart, daß man sich kaum einen Begriff davon machen kann, wenn man nicht selbst an Bord gewesen ist.
April 26.: Der bisherige Liegeplatz der Logger im inneren Hafen wird nach den Liegeplatz der Firma Zerssen in KWK verlegt.
April 27.: Der Unterabschnittsleiter der Auslandsorganisation Gruppe Seefahrt, Pg. (Parteigenosse) Nissen, spricht bei KMD-Zweigstelle Kiel vor, um sich mit Leiter über die sozialen Verhältnisse auf den Loggern zu besprechen, da ihm Klagen hierüber gekommen sind. Diese Klagen erstrecken sich ausschliesslich auf die Emder und Leerer Logger. Pg. Nissen will parteiamtlich eine Untersuchung der sozialen Verhältnisse bei den in Frage kommenden Reedereien veranlassen.
April 29.: Verschiedene Logger ausgelaufen. Umbau der Logger zu Minensuchbooten wegen allgemeiner Ungeeignetheit beanstandet. Sie sollten alle Fracht fahren.
Mai 03./09. Mai.: Verschiedene Logger mit Nachschub ausgelaufen bzw. laufen die ersten Transportlogger, die Nachschub gefahren hatten wieder in Kiel ein.
Juni 06.: Emder und Leerer Logger aus dem Bereich der KMD-Zweigstelle Kiel nach erfolgten Umbau und Ausrüstung entlassen. Es bestanden zu Anfang Zweifeln bei den Fachstellen, ob sich die Logger, die im Durchschnitt 6,0-7,0 knoten Laufen, aber sehr seetüchtig sind, für Minensuchzwecke Überhaupt eignen. Nach einigen Hin- und Her wurde dann doch entschieden, daß ein Teil der Logger für solche Zwecke umgebaut werden sollte. Dies war nicht vorgesehen.
Juni 20.: H 208/BERLIN (AE 4) - 2. Hafenschutzflottille Wilhelmshaven.
1941,Mai 29.: An Hafenschutzflottille Warnemünde WACHBOOT 1/BERLIN.
1942,Juni 01.: Küstenschutzboot DWo 141/BERLIN - Deutschland Westliche Ostsee Küstenschutzflottille (Warnemünde).
1943,Okt. 01.: Vorpostensicherungsboot Vs 184/BERLIN - 1. Sicherungsflottille (Hervorgegangen aus der Küstenschutzflottille westliche Ostsee - DWo). Einsatzgebiet: Warnemünde - Westliche Ostseeküste.
1944,Jan. 01.: Kennung geändert: Vs 154/BERLIN - 1. Sicherungsflottille, 10. Sicherungsdivision, F - Gruppe (Warnemünde).
Dez. 15.: Vorpostensicherungsboot Vs 154/BERLIN - 1.Sicherungsflottille, E - Gruppe (Travemünde).
1945,Mai 09.: Vs 154/BERLIN in Kiel.
Sep. 12.: An Eigentümer zurückgegeben.
1949: Logger zeitweise Aufgelegt.
Juni 00.: Neues Unterscheidungssignal DCDB.
1954,Feb. 19.: Verkauft nach Schweden an S. Thuhvik, Skärhamn/Göteborgs och Bohus län. Heimathafen Skärhamn.
Juni.: Umbenannt in TJÖRNÖ. Fischlogger zum Frachtschiff umgebaut erhält ein 240 PS Semi-Diesel. Neu Vermeßen: 190.00 BRT, Abmeßungen: 31.36 x 7.04 x 2.80 m.
1955: Auf TJÖRNÖ wird ein 255 PS Semi-Diesel eingebaut.
1960,März 11.: Verkauft an N. Stensholm, Edshultshall. Umbenannt in HALLÖ. Heimathafen Edshultshall.
1963,Dez. 00.: An E. Olausson PR, Skärhamn. Umbenannt in NORRFJORD. Heimathafen Skärhamn.
1969,Jan. 19.: Auf Reise Lübeck-Stockholm mit Salz bei Kristianopel gestrandet, später geborgen und zum Abbruch an Skrot & Avfallsprodukter in Ringön/Göteborg .

Bemerkung:
*Zwischen den 12. und 17. April wurden auch die älteren Logger der Jahre 1914-1931 von der KMD übernommen. Noch im gleichen Monat wurden diese Dampf- und Motorlogger nach Wilhelmshaven, Cuxhaven und Kiel überführt, um dort für ihre neue Aufgabe als Hilfskriegsschiffe umgebaut bzw. ausgerüstet zu werden. Für Dauer des Krieges blieben von der Stammbesatzung neben Kapitän und Steuermann ein Maschinist mit Assistent oder Heizer, ein Koch und vier Matrosen an Bord.
1:Erich Gröner- Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945 Bände 1 bis 8
8:Amtliche Liste der Deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen als Anhang zum Internationalen Signalbuch 1938, 1939 und Anhang
14:Archiv Theodor Dorgeist
48:Deutscher Fischerei- Almanach 1939
60:Loggerliste der KMD-Hamburg Zwst. Kiel
Eingefügt am : 04.02.2016
Eingefügt von : Christoph Fatz
Letzte Änderung : 24.03.2016
Geändert von : Jens-Günther Notholt
Änderung : -04.02.2016 Christoph Fatz- Datensatz eingestellt
-05.02.2016 Christoph Fatz geändert: 09.05.45 in Kiel
-02.03.2016 Christoph Fatz geändert: 29.05.41
-24.03.2016 J.-G. Notholt Dokument 1 eingefügt.