WELLGUNDE



Name : WELLGUNDE
Fischereikennung : BV 1
Schiffstyp : Fischlogger
Bauwerft : J. Frerichs & Co. AG., Einswarden
Baunummer : 167
Baujahr : 1908
Stapellauf : 00.04.1908
Besitzer : Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft, Vegesack
Unterscheidungssignal : DNKP


Größe : 137 BRT
Größe : 67 NRT
Länge : 27,70 m
Breite : 6,52 m
Tiefgang : 3,00 m
Leistung : 70 PSi 8,0 kn
Motortyp : Compound Dampmaschine
Besatzung : 16
Passagiere : -
Staffel : Loggereinsatz Nord
Erfassung für Weserübung : 17.04.1940
Abgangshafen : Kiel
Ausgelaufen : 01.05.1940
Bestimmungshafen : Oslo
Angekommen : 00.05.1940
Ende des Einsatzes : 10.06.1940
Rückgabe an Reederei : nein
Andere KM-Verwendung : ja
1908,Mai 00.: An die Reederei "Visurgis" Heringsfischerei AG, Nordenham, als Segellogger mit Hilfs-Dampfmaschine (Herring drifter) WELLGUNDE (NJQD) abgeliefert*. Vermeßen mit: 137.35 BRT / 67.24 NRT. Antrieb: eine 2-zyl. Compound Dampmaschine - J. Frerichs & Co. AG, Einswarden. Heimathafen Nordenham. Fischereikennzeichen ON 4.
1909,Nov. 00.: Logger zur reparatur beschädigter Dampfwinde in Ijmuiden eingelaufen.
1915,Nov. 06.: An die Kaiserliche Marine, Einsatz bei II. U-Such-Halbflottille Q/A.S. 58.
1917,Dez. 07.: An Eigentümer zurückgegeben.
1918,Aug. 04.: Logger WELLGUNDE (ON 4) in der Nordsee nach Minentreffer gesunken (6 Tote), später geborgen und repariert.
1923: An "Visurgis" Heringsfischerei GmbH, Nordenham.
1925: An "Midgard" Deutsche Seeverkehrs AG, Nordenham.
1928: An “Midgard" Deutsche Verkehrs & Heringsfischerei AG.
1931,Aug. 00.: An Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft, Vegesack. Heimathafen Vegesack.
1933,März 21.: Heimathafen: Vegesack. Fischereikennzeichen BV 1.
1934,Jan. 01.: Neue Unterscheidungssignal DNKP.
1938,Juni 26.: 4 Logger u.a. WELLGUNDE (BV 1) in Lerwick/Schottland eingelaufen um Heringsladung von "Jäger" FASOLT (BV 15) und STRAUSS (BV 64) zu übernehmen. Logger noch am gleichen Tag ausgelaufen.
1940,April 17.: Erfaßt durch KMD-Bremen (00:00 Uhr) für Loggereinsatz Nord. Teilnahme an Unternehmen "Weserübung".
April 21.: Logger von Vegesack nach Kiel ausgelaufen (Kapitän H. Klafkar).
April 23.: Während die alten Logger noch laden, treffen wieder neue Logger in Kiel ein.
April 26.: Der bisherige Liegeplatz der Logger im inneren Hafen wird nach den Liegeplatz der Firma Zerssen in KWK verlegt.
April 29.: Verschiedene Logger ausgelaufen. Umbau der Logger zu Minensuchbooten wegen allgemeiner Ungeeignetheit beanstandet. Sie sollten alle Fracht fahren.
Mai 01.: Logger WELLGUNDE (BV 1) mit 60 to. Munition an Bord auf der Fahrt von Kiel nach Frederikshavn vor Rønshoved/Koldingfjord gestrandet. Mit Hilfe des dänischen Bergungsschlepper BIEN um 10:30 Uhr frei gekommen, um 12:00 Uhr (nach dem das Schiffskörper auf seine Dichtigkeit überprüft wurde) setzte Reise nach Frederiksnavn fort**.
Mai 03./09. Mai.: Verschiedene Logger mit Nachschub ausgelaufen bzw. laufen die ersten Transportlogger, die Nachschub gefahren hatten wieder in Kiel ein.
Mai 10.: Logger WELLGUNDE (BV 1), GÜNTHER (BV 6), HAGEN (BV 7), ADOLF (BV 25), LUISE (BV 32), KRANICH (BV 44), STIEGLITZ (BV 50), HILDBURG (AL 24), LEER (AE 3), FORTUNA (AE 84), DOROTHEA (AE 96) und MÜNSTER (AE 115) mit Munition und Ausrüstung in Oslo eingelaufen.
Juni 13.: Von KMD-Bremen an Befehlshaber Sicherung Ostsee (BSO) übergeben.
Juli 16.: Vorpostenboot V 1910/WELLGUNDE - 19.Vorpostenflottille, Aarhus.
1941, Jan. 00.: 19. Vorpostenflottille Stützpunkt: Korsør.
1943,Okt. 01.: Vorpostensicherungsboot Vs 510/WELLGUNDE - 5. Sicherungsflottille (Hervorgegangen aus der 19. Vorpostenflottille - Dänemark). Einsatzgebiet: Korsør/Großer Belt.
1944,April 00.: Vs 510/WELLGUNDE - 5. Sicherungsflottille, 8. Sicherungsdivision.
1945: Mai 09.: Vs 510/WELLGUNDE in Korsør.
1946,Aug. 12.: Logger (Kpt. E. Redeker) um 16:00 Uhr in Elsfleth an Eigentümer zurückgegeben.
Aug./Dez.: Logger aufgeliegt.
1949,Juni 00.: Neues Unterscheidungssignal DDQQ.
1951,Mai 09.: Acht Logger ALBERICH (BV 5), AMSEL (BV 34), FRIEDA (BV 31), GÜNTHER (BV 6), LUISE (BV 32), WARFLETH (BV 23), WELLGUNDE (BV 1) und WILHELM (BV 30) für 85000 DM via Edo Gross aus Bremen zum Abbruch an Eisen & Metall, Gelsenkirchen verkauft.
Aug.: In Bremerhaven Abgebrochen.

Bemerkung:
*Achtung in vielen Publikationen wird Name des Loggers falsch wiedergegeben, statt WELLGUNDE - "WELLGRUNDE"!!
**Zur Vorfall WELLGUNDE am 1. Mai 1940 Bericht von Flemming Hansen: Kapitän des dänischen Bergungsschlepper BIEN (Schlepperreederei Svitzer) der mit Bergungsarbeiten am Dampfer OTTO CORDS beschäftigt war beobachtete gegen 06:00 Uhr südlich von seinem Standort einen vor Rønshoved/Kleiner Belt gestrandeten Fischereifahrzeug (Logger WELLGUNDE). Schlepperkapitän sandte ein Boot mit Lotsen zur Havariesten, der gleich ein Bergungsauftrag unterzeichnete. Um 9:15 Uhr läuft BIEN zur gestrandeten Logger ab und um 10:00 Uhr beginnt mit Bergung. Um 10:30 Uhr kommt WELLGUNDE wieder frei. Logger wurde in Koldingfjord geschleppt und bei Lødver vor Anker gelegt. Dort wurde das Schiffskörper untersucht, anschließend wird Bergungskontrakt als abgeschlossen unterzeichnet. Und um 12:00 Uhr fuhr WELLGUNDE nach Frederikshavn weiter.
1:Erich Gröner- Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945 Bände 1 bis 8
8:Amtliche Liste der Deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen als Anhang zum Internationalen Signalbuch 1938, 1939 und Anhang
9:Akten des Kriegsschädenamtes für die Seeschiffahrt (Hamburg und Bremen)
14:Archiv Theodor Dorgeist
47:Archiv Christoph Fatz
48:Deutscher Fischerei- Almanach 1939
Eingefügt am : 01.04.2016
Eingefügt von : Christoph Fatz
Letzte Änderung : 09.08.2016
Geändert von : Schreibfehler-Korrekturen
Änderung : -01.04.2016 Christoph Fatz- Datensatz eingestellt
-05.04.2016 Christoph Fatz, ergänzt: 01.05.40 + Bemerkung