IONIA



Name : IONIA
Schiffstyp : Frachter
Bauwerft : Schiffswerft und Maschinenfabrik "Neptun", Rostock
Baunummer : 362
Baujahr : 1922
Stapellauf : 17.12.1921
Besitzer : Hamburg-Amerika Linie (HAPAG), Hamburg
Unterscheidungssignal : DHMO


Größe : 3102 BRT
Größe : 1789 NRT
Länge : 107,18 m
Breite : 14,73 m
Tiefgang : 6,75 m
Leistung : 1550 PSi 10,0 kn
Motortyp : Dampfmaschine
Besatzung : 34
Passagiere : -
Staffel : 1.Seetransportstaffel
Erfassung für Weserübung : 18.03.1940
Abgangshafen : Stettin
Ausgelaufen : 07.04.1940
Bestimmungshafen : Oslo
Angekommen : 00.00.0000
Ende des Einsatzes : 11.04.1940
Rückgabe an Reederei : nein
Andere KM-Verwendung : nein
Ursprünglich als ELBRUS für die Deutsche Levante-Line A.G. (DLL) geplant und in Oktober 1915 bestellt. Neubauten die ursprünglich von DLL AG bestellt worden waren, wurden von HAPAG übernommen.
1920,Jan. 06.: Deutsche Levante-Line A.G., (DLL) in eine GmbH umgewandelt wird und damit (nach Erwerb der Aktienmehrheit) Teil der HAPAG wurde.
1923,März 29.: An die Reederei Hamburg-Amerika Line (HAPAG) als IONIA (RCJB) abgeliefert. Vermeßen mit: 3102 BRT / 1789 NRT / 5600 tdw. Antrieb: eine 3-zyl. 3-fach Exp. Dampfmaschine -Schiffswerft und Maschinenfabrik "Neptun", Rostock (1550 PS). Heimathafen Hamburg.
1923: Korrespondentreeder Woermann Reederei.
1928,Jan. 01.: An Hamburg-Amerika Linie (HAPAG), Hamburg.
1934,Jan. 01.: Neues Unterscheidungssignal DHMO.
1939,Juli 15.: Hamburg - Stettin Truppentransporter Ostpreußen.
1940,März 18.: An Hamburger Reederei GmbH.
April 07.: Dampfer NEIDENFELS (779 Mann; 4-10,5cm FlaK, 2-2,0cm FlaK, 117 Fahrzeuge, 953 to. Zuladung), ANTARES (177 Mann, 5 PzKw. 143 Pferde, 85 Fahrzeuge, 35 to. Zuladung), IONIA (96 Mann, 2-10,5cm Haubitzen Art.Reg.234, 135 Pferde, 80 Fahrzeuge, 372 to. Zuladung), ITAURI (23 Mann, 122 Fahrzeuge, 371 to. Zuladung) und MUANSA (429 Mann, 22-2,0cm FlaK, 31 Fahrzeuge, 995 to. Zuladung) um 02:00 Uhr mit Truppen und Material von Stettin nach Oslo ausgelaufen.
April 11.: Um 07:55 Uhr 10 sm südlich Oslofjord vom britischen U-Boot TRIAD torpediert (Pos. 58.00 N / 10.00 O). Torpedo traf zw. Laderaum IV und Maschinenraum (bei der Explosion wurden 3 Mann des Maschinepersonal getötet, es waren die einzigen Opfer). Die Besatzung der IONIA wird durch die vor Oslofjord stehende Vp.-Boote V 705, V 707 und V 708 gerettet. Obwohl 130 Mann mehr als 1 Stunde im Eiskalten Wasser gelegen hatten und teilweise mit Leinen an Bord gehivt werden mußten, gelangt es den beteiligten Kommandanten, diese durch massieren und einflössen von Alkohol in kürzenster Zeit wieder aktionfähig zu machen. Drei weitere Vp.-Boote V 702, V 703 und V 706 treffen um 14:40 Uhr bei der treibenden IONIA ein, die in wenigen minuten von V 706 in Schlepp genommen wird. Während der Rettung der Besatzung des Dampfers hatte der feindliche U-Boot noch einen Torpedo auf das rettenden Vp.-Boote geschossen, der zwischen zwei Vorpostenbooten durchlief. Auf Meldung der an Bord der IONIA übergesetzten Unteroffiziere über den Zustand des Dampfers wurde von einschleppen nach Oslo abgesehen und sofort Kurs auf die nahliegende Küste, nach Larvik genommen. Gegen 20:00 Uhr näherte sich der Schleppzug dem Eingang des Larvikfjords, wobei der Dampfer, der achtern bereits 10 bis 12 meter Tiefgang hatte, leicht einen Felsen berührte wodurch das Ruder hart Bb. klemmte. Der Dampfer riß nunmehr das schleppende Vp.-Boot mit sich herum, so daß dieses die schwere Schleppleine in die Schraube bekam und ausfiel. Hierauf setzte sich sofort das Führerboot vor den Dampfer und nahm ihm trotz heranbrechender Dunkelheit in Schlepp. Mit aller zu Verfügung stehenden Mittel wurde versucht, den im Kreise drehenden Dampfer auf die Küste zu setzen. Das gelang nicht, da die IONIA deren Bug nahezu 14 meter aus dem Wasser ragte, das Schleppende Boot abwechselnd nach Bb. und Stb. riß, und somit die Gefahr bestand, daß die schweren Stahltrossen in die Schraube kommen. Um 24:00 Uhr begann Angriff feindlicher Flugzeuge. Die Boote V 703 und V 706 eröffnen das Feuer. Gleichzeitig begann eine norwegische leichte FlaK vom Leuchturm Svenner mit Leuchspurmunition flach über das Wasser in Richtung Schleppzug zu schießen.
April 12.: Um 00:30 Uhr wurde der Befehl zum Kappen der Schleppseile gegeben und den an Bord des Dampfers befindlichen Leuten befohlen, den Anker der IONIA mit 80 meter Kette zu fieren in der Hoffnung, daß der Dampfer beim Herübertreiben sich selbst verankert. Durch die Windrichtung bestand die Gefahr, daß der Dampfer wieder auf die freie See hinaustreibt und Opfer dort liegenden U-Boote wird. IONIA verankerte sich tatsächlich von selbst und V 702 lief nunmehr ebenfalls aus den Schärengebiet heraus, um beim Hellwerden mit Hilfe der anderen Boote IONIA einzubringen. Um 05:00 Uhr lief Führerboot V 702 in Begleitung von V 706 mit A.K. zu Untergangsstelle von Tanker MOONSUND während Vp.-Boot V 703 den Befehl bekam die IONIA zu bewachen. Um 10:00 Uhr V 702 war wieder zurück (V 706 lief mit an der Untergagsstelle angetroffenen Tanker BELT nach Oslo ab) und ging sofort längseits um 10 Mann zum Pflegen und Futtern der Pferde, sowie festmachen der Leine überzusetzen. Als 2 Mann übergesprungen waren brach ein Hauptschott auf der IONIA und innerhalb der 40 sekunden versank der Dampfer unter furchbaren Schreien der Pferde über Achtersteven in 70 meter Tiefe (Pos. 58.30 N /10.35 O). Die an Bord befindlichen Leute konnten aus dem Trümerfeld lebend geborgen werden.
1987: Wrack beseitigt.

Bemerkung:
Laut ASA: Am 11.04.40 (06:30 Uhr)von brit. U-Boot TRIAD mit 2 Torpedos angegriffen. Die IONIA sank um 07:05 Uhr nach erfolglosen Abschleppversuch (Pos. 58.51n 10.36e).
1:Erich Gröner- Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945 Bände 1 bis 8
2:Hans Jürgen Abert - Die deutsche Handelsmarine 1870 bis 2000 Ratzeburg 2002
3:Nachlass Cai Boie Ausarbeitung - "Weserübung"
4:Nachlass Gerhard Koop - "Weserübung"
5:Schell / Starke: Register of Merchant Ships Completed in 1880 bis 1939
6:Gerd Uwe Detlefsen Die Deutschen Reedereien Band 1 bis 44
7:Handbuch der Deutschen Handelsflotte 1939
8:Amtliche Liste der Deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen als Anhang zum Internationalen Signalbuch 1938, 1939 und Anhang
9:Akten des Kriegsschädenamtes für die Seeschiffahrt (Hamburg und Bremen)
10:Erfassungslisten der KMD Hamburg
11:Transporterliste der KMD Hamburg
12:Bestand R 147 Reichskommissars für die Seeschiffahrt
13:Bestand R 5 Reichsverkehsverkehrsministerium
14:Archiv Theodor Dorgeist
15:Lloyds Register of Shipping 1916-1988
16:Germanischer Lloyd Register1918 bis 1966
17:Reinhard Schmelzkopf - Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 - 1939 1/2
19:Karl.Heinz Schwadtke - Deutschlands Handelsschiffe 1939 -1945
33:Lloyd's Wreck Returns, London 1939 - 1977
34:Lloyd’s War Losses 1939-1945 (-1957) Bd. 1 + 2, London 1989, 1991
40:A. Kludas Die Schiffe der HAPAG 18471970 (3 Bände), Herford 197981
43:K. H. Schwadtke Die deutsche Handelsflotte und ihr Schicksal 1939; Hamburg 1953
44:K. H. Schwadtke Deutschlands Handelsschiffe 1939- 1945, Oldenburg 1974
45:G. Steinweg Die deutsche Handelsflotte im II. Weltkrieg; Göttingen 1954
51:Geheime Ostsee Tagesbefehle
57:OKM - Verlustlisten
Eingefügt am : 18.12.2012
Eingefügt von : Christoph Fatz
Letzte Änderung : 17.12.2017
Geändert von : Christoph Fatz
Änderung : -18.12.2012 Christoph Fatz Datensatz eingestellt
-17.04.2013 T. Reich Bild 1 eingefügt
-14.08.2013 Christoph Fatz, ergänzt: 11./12.04.40 + Quellen.
-30.12.2013 T. Reich Bild 2 eingefügt
-27.06.2016 Christoph Fatz, ergänzt: 29.03.23
-18.08.2016 Christoph Fatz, eingefügt: 01.01.34
-08.11.2016 T. Reich externe Bildlinks 1-3 eingefügt
-16.12.2017 Christoph Fatz, ergänzt: 07.04.40