1937,Aug. 16.: Bauvertrag abgeschlossen (u. a. mit der Klausel des jeweiligen Eigentumsmäßigen Übergang des Schiffbauwerkes auf die Bestellerin in Verwahrung der Bauwerft).
1939,Aug. 07.: Stapellauf als BRATLAND für die norwegische Reederei A/S Borgestad (mgrs. Gunnar Knudsen), Porsgrunn.
Dez. 04.: Der unfertige Neubau wird per Gesetz von der Reichsregierung mit Ausfuhrverbot belegt.
1940,April 09.: Antrag der HAPAG an Reichsverkehrsministerium zur Freigabe des Schiffes für den Erwerb durch die Gesellschaft.
April 13.: Anweisung des OKM an die KMD-Hamburg den Neubau auf Eignung für den Marineeinsatz zu überprüfen und ggf. dann zu erfassen.
April 14.: Die bereits vorhandene norwegische Teilbesatzung darf das Schiff nicht mehr betreten.
April 19.: BRATLAND wird von der KMD-Hamburg bei den Lübecker Flender-Werken erfaßt und der Reederei Leth & Co., Hamburg zur Bereederung übertragen, welche das Schiff am gleichen Tage bereits teilweise bemannt.
April 20.: Der Neubau erhält den Namen WARTHE (DKCO). Vermeßen mit: 4923 BRT / 2938 NRT / 10400 tdw. Antrieb: ein 5-zyl. 2-fach - MAN, Augsburg (3400 PS) Dieselmotor. Heimathafen Hamburg.
April 26.: Von der Bauwerft für die Probe- und Abnahmefahrt durch die Kriegsmarine nach Travemünde verlegt.
April 29.: Für das Deutsche Reich – Admiral der KMD-Hamburg im SSR Hamburg eingetragen.
April 30.: Ohne Probefahrt und Übernahmeverhandlung von der Kriegsmarine übernommen und von Travemünde nach Hamburg verlegt. Schiff gleich als Truppentransporter im Norwegenverkehr für die Marinestation Ostsee eingesetzt. Die Bauwerft hat noch Forderungen in Höhe von 762.838,76 RM offen, u.a. gegen die Deutsch Amerikanische Petroleum Gesellschaft, Hamburg 408.180.00 RM. Diese, in einigen Quellen als Auftraggeber bezeichnete Gesellschaft erhält im Sommer das Schiff eigentumsmäßig übertragen.
Mai 17.: Dampfer WARTHE, CLAUS RIECKMERS, ITAURI und PALATIA auf dem Weg nach Oslo, um 8:00 Uhr wird durch 7 Boote der 3.Vp-Fltl. V 302, V 303, V 304, V 305, V 306, V 308, V 309 die Geleitsicherung übernommen. Um 21:45 Uhr Geleitzug Ankert vor Frederikshavn.
Mai 18.: Um 3:30 Uhr Geleitzug lichtet Anker und setzt die Reise nach Oslo fort. Um 12:45 Uhr U-Bootalarm durch Begleitfahrzeuge V 303 macht U-Jagd, 4 Wabo's werden geworfen, Erfolg nicht feststellbar. Um 20:35 Uhr Geleit macht in Oslo fest.
Mai 25.: Dampfer WESTSEE, BOCHUM und WARTHE gesichert durch 6 Boote der 3. Vp.-Flottille V 305, V 302, V 306, V 307, V 308, V 309 laufen von Oslo nach Aalborg aus.
Mai 26.: Vor Frederikshavn V 305 und V 309 verlassen den Geleitzug und laufen in den Hafen ein. Geleizug läuft weiter nach Aalborg. Um 20:30 Uhr Geleitzug macht in Aalborg fest.
Juni 01.: BAHIA, KELLERWALD und WARTHE mit Booten der 3.Vp-Fltl. Ankert vor Frederikshavn. Um 3:30 Uhr wird Anker gelichtet und Geleitzug setzt ihre Reise nach Oslo fort. Dem Geleitzug wurde das kleine Frachter DEUTSCHLAND angeschlossen. DEUTSCHLAND ist zu schwach, um den mit 9 kn laufenden Geleitzug folgen zu können. Dem zurückbleibenden Frachter mußte V 307 als Schlepperhilfe gestellt werden. Trotzdem blieb DEUTSCHLAND 5-6 sm achteraus und V 307 fiel auf diese Weise für die Sicherung des Geleitzuges aus. Um 20:00 Uhr ohne Zwischenfälle wurde Oslo erreicht.
Juni 06.: Dampfer BOCHUM, PALATIA, ILLER und WARTHE mit Artillerieschulschiff DELPHIN und 5 Booten der 9.Vp.-Fltl., um 20:20 Uhr aus Aalborg ausgelaufen.
Juni 08.: Dampfer um 00:00 Uhr auf Oslo-Reede aus dem Geleitzug entlassen.
Juni 17.: WARTHE in Oslo eingelaufen.
Juni 25.: DONAU, BAHIA und WARTHE gesichert durch 3. Vp.-Flottille von Hals nach Oslo ausgelaufen.
Juni 26.: Geleitzug um 15:10 Uhr in Oslo festgemacht.
Juni 28.: WARTHE, BAHIA und PORTO ALEGRE gesichert durch Boote der 3.Vp-Fltl. laufen um 15:00 Uhr von Oslo nach Aalborg aus.
Aug. 11.: ILLER im Geleitzug mit BAHIA, CLAUS RICKMERS und WARTHE Geleitfahrzeuge V 1505, V 1506, V 1507, V 1508 und V 1509 um 04:00 Uhr von Oslo nach Aalborg ausgelaufen. Um 04:20 Uhr läuft V 1509 südlich Bygdöy auf eine Mine. Das Boot nimmt Wasser bleibt aber schwimmfähig. Mit Schlepperhilfe in Lysaker Bucht bugsiert und in 4 m Wasser aufgesetzt. Auch das 25 m achteraus laufende V 1506 wird durch die Minenexplosion beschädigt und liegt manövrierunfähig im Wasser. Beschädigte Boot wird von V 1508 nach Oslo abgeschleppt. Um 08:05 Uhr V 1505, V 1507, V 1508 laufen dem Geleitzug hinterher, das bereits bis nach Dröback gekommen ist. BAHIA muß um 14:55 Uhr bei Lille Ferder wegen einen Schraubenschaden nach Oslo umkehren.
Aug. 12.: Um 14:50 Uhr macht der Geleitzug in Aalborg fest.
Aug. 00.: Erfaßt (00:00 Uhr) für das Unternehmen "Seelöwe". Kennung A 5.
Sep. 13.: Im „Einsatzhafen“ Antwerpen eingelaufen.
Sep. 22.: Für dringenden Einsatz in Norwegen gemeinsam mit A 1 (ISAR) und A 2 (DONAU) um 13.30 Uhr von Antwerpen ausgelaufen und den Seetransportchef Norwegen unterstellt.
Sep. 27.: Die Bauwerft errechnet einen effektiven Baupreis von 3.144.766 RM.
Dez. 16.: Ankauf des Schiffes durch die HAPAG (Preis 2.986.766 RM).
1941,Juni 07.: Dampfer der 3.Staffel HANS RICKMERS, MUANSA, ISAR und PORTO ALEGRE als Einzelfahrer (Beladen mit 2843 Mann, 1104 Pferden, 604 Fahrzeugen und 420 to. Truppengut) um 13:00 Uhr von Stettin nach Vaasa und Kaskö (Kaskinen) ausgelaufen.
Juni 10.: Dampfer WARTHE, HANS RICKMERS, MUANSA, ISAR und PORTO ALEGRE nach Stettin ausgelaufen.
Juni 12.: Dampfer um 14:00 Uhr in Stettin eingetroffen.
Juni 14.: WARTHE um 14:00 Uhr aus Stettin mit höherem Kommando nach Abo ausgelaufen.
Juni 17.: Transporter um 10:00 Uhr in Abo eingetroffen. Nach entladung WARTHE um 13:00 Uhr von Abo nach Stettin ausgelaufen.
Juli 15.: Dampfer MENDOZA (298 Mann, 45 Fahrzeuge, 8 Kräder), WARTHE (487 Mann, 115 Fahrzeuge, 45 Kräder) mit Truppen und Fahrzeugen an Bord, um 09:30 Uhr von Swinemünde nach Trelleborg ausgelaufen. Aufnahme daselbst durch schwedische Geleitfahrzeuge. Laut Meldung der B.d.K.: Transport am abend in Trelleborg angekommen.
Juli 18.: Um 09:50 Uhr Geleit an Finnen abgegeben. Dampfer MENDOZA und WARTHE um 22:00 Uhr in Abo eingelaufen.
Juli 19.: MENDOZA und WARTHE bis 09:00 Uhr entlöscht. Beide Schiffe um 18:00 Uhr von Abo nach Stettin ausgelaufen. Im Geleit durch Finnen und Schweden.
Juli 25.: Dampfer WARTHE Ersatztransporte - Ladebeginn um 08:00 Uhr in Stettin, Aufklärungsabt. 18 (447 Mann und 99 Fahrzeuge).
Juli 30.: WARTHE um 21:00 Uhr in Abo eingelaufen.
Juli 31.: Dampfer (Belegt mit 34 Mann) um 18:00 Uhr von Abo nach Stettin ausgelaufen.
Aug.: 05.: Dampfer um 18:00 Uhr in Stettin eingelaufen.
Aug. 16.: Ersatztransporte - Ladebeginn in Stettin ISAR (1000 Mann, 42 Pferde, 24 Fahrzeuge), DONAU (1000 Mann, 30 Pferde, 18 Fahrzeuge), WARTHE ( 897 Mann, 7 Fahrzeuge), NEIDENFELS (999 Mann, 42 Pferde, 23 Fahrzeuge).
Aug. 17.: Dampfer ISAR, DONAU, WARTHE, NEIDENFELS mit Sicherungsschiff LAS PALMAS um 13:00 Uhr von Stettin nach Norwegen ausgelaufen.
1942,Nov. 09.: Im Finnland – Verkehr vor Hangö durch Grundberührung beschädigt.
Dez. 31.: Ende der Bereederung durch Leth & Co., und der HAPAG übergeben zum weiteren Einsatz bei der KM als Truppentransporter.
1944: Bis Mai im Norwegen-Verkehr.
Aug.: Im Baltikum – Kurland – Verkehr eingesetzt.
Okt. 01.: Dampfer WARTHE, GOTENLAND und MALGACHE auf Reede vor Arensburg (Ösel) mit Truppen und Material eingetroffen. Auf Ösel wird zur Verstärkung kämpfender Truppen die 218 I.Div. verlegt. Im Geleitzug u.a. 6 Kümos, 1 Torpedoboot, 1 Flakjäger, 4 M-Boote, 2 R-Boote, 7 Artilleriefähren AF 9, AF 26, AF 29, AF 30, AF 34, AF 37, AF 46, 6 KFK-Boote, 6-8 Siebelfähren, 12 Landungsboote, Pi.-Landungsboote, 1 Werkstattschiff und mehrere andere Fahrzeuge. Die großen Dampfer werden durch Siebelfähren, Pi.- Landungsboote und kleinere Fahrzeuge entladen. Um 17:30 Uhr Landungsflotte von 8 sowj. Bombern vom Typ Boston mit ca. 30-40 Bomben angegriffen, dabei wird nur Dampfer MALGACHE von einer Bomber getroffen und leicht beschädigt.
Nov. 01.: Vor Libau durch Minentreffer beschädigt.
Dez. 18.: Am Seebahnhof von Gotenhafen liegend während des schweren RAF-Luftangriffes auf Gotenhafen durch drei Brandbomben mittschiffs getroffen, ausgebrannt und auf Grund gesackt. Unter Wasser bis Aufbaudeck.
1945,März 29.: Das mit den Aufbauten weit aus dem Wasser schauende Wrack wird bei der Besetzung von Gotenhafen durch die Rote Armee sowjetische Beute.
1946,Sep. 06.: Durch Polen mit dänischer Hilfe (Bergungsschiff AEGIR) gehoben und zur alten Danziger Werft gebracht.
1949,Mai 06.: Nach der Reparatur an polnische Reederei Gdynia-America Shipping Line (GAL), Ltd.; Gdynia (Gdingen) als WARTA (SPED). Im Südamerika-Dienst. Neue Vermessung: 5.594 BRT / 2.932 NRT /8.248 tdw; 131,3×16,9×7,7 m; Antrieb: ein 5-zyl. 2-takt - MAN,Augsburg (3.400 PS), Dieselmotor; 14 kn. Heimathafen Gdynia.
1950,Juli 01.: Geschichtliches Ereignis, Motorschiff WARTA als das erste polnische Handelsschiff nach China ausgelaufen.
Okt. 02: An Tientsin.
1951, Jan. 01.: An Polskie Linie Oceaniczne, Gdynia (Gdingen).
Jan. 02.: Reederei Gdynia-America Shipping Line (GAL), Ltd., geht in neu gegründeten staatlichen Reederei Polish Ocean Lines (POL), Gdynia (Polskie Linie Oceaniczne) auf.
Juni 15.: WARTA im Charter an die neu gegründete chinesisch-polnische Schiffahrt-Gesellschaft "Chipolbrok", Shanghai.
1953,März 19.: Umbenannt in PREZYDENT GOTTWALD.
1954,Mai 13.: Auf einer Reise von Whampoa nach Nord Korea in der Formosastraße durch national-chinesische Kriegsmarineschiffe angehalten und nach Kaohsiung (Taiwan) eingebracht.
Mai 15.: Dampfer mit Begleitkommando in Kaohsiung eingelaufen. Später kommt das Schiff bei der Marine von National-China als TIEN CHU in Dienst.
1955,Mai 26.: Nach 1-jähriger Haft 20 Besatzungsmitglieder kehren aus Taiwan nach Polen zurück.
1968,Nov.: In Taiwan abgewrackt.