Schicksale, Berichte und Erlebnisse von Mitgliedern der Besatzung des Panzerschiffes ADMIRAL GRAF SPEE

nach der Zerstörung des Schiffes vor Montevideo

Eine weitere Flucht

Die Geschichte des Obersteuermanns Otto Schwarzkopf und seines Kameraden Obermaschinenmaat Ernst Wölky


Ich kann mich nicht erinnern, wann oder wie dieses deutsche Manuskript mit unterstützenden Dokumenten und relevanten Fotos in meine Hände gelangt ist. Es war die Geschichte eines faszinierenden Fluchtversuchs des Unteroffiziers (Obersteuermann) Otto Schwarzkopf von der ADMIRAL GRAF SPEE und seines Begleiters Ob. Masch. Maat Ernst Wölky aus der Internierung in Buenos Aires, Argentinien. Geschrieben 50 Jahre nach dem Ereignis, war der wahrscheinliche Zweck, es in das privat gedruckte Buch Kameraden der SPEE -Chronik- aufzunehmen. Nur 250 Exemplare sind in zwei Versionen erschienen und gingen 1990 an noch lebende ehemalige Besatzungsmitglieder des Panzerschiffs ADMIRAL GRAF SPEE. Es ist ein seltenes Buch. Aber die Geschichte erschien nicht in meinem Exemplar.

Die Geschichte zeigt die Bemühungen des deutschen Militärs, hochqualifizierte Offiziere, insbesondere Unteroffiziere wie Dieselmechaniker, Maschinisten und Signalspezialisten, ins Reich zurückzubekommen und an den fortgesetzten Kriegsanstrengungen teilzunehmen. Es gibt weit über 200 aufgezeichnete Fluchtversuche. Nicht wenige haben es nach beschwerlichen und langwierigen Abenteuern geschafft. Viele nicht. Dies ist die Geschichte von nur einer dieser Fluchten.

Ernst Wölkey hatte gerade eine Benachrichtigung des „Kommando Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE“ erhalten, dass er auf der Liste der argentinischen Regierung stehe, um am 29. Mai von den Hafenanlagen des Marinearsenals in Buenos Aires auf die abgelegene Insel Martín García verlegt zu werden.


(klicken zum vergrössern)



(klicken zum vergrössern)
























































Hinweis: Der 2. Name auf der Liste ist für „Ernst Wölkey“, der im Marinearsenal auf der Insel Martín García interniert werden soll. Da eine Kopie der Liste (siehe Stempel am Rand) an das AGS-Kommando ging, sickerte die Information umgehend an die Besatzung durch. Das führte natürlich zu einer sofortigen Anzahl von Fluchten. Viele mit minimaler Vorbereitung, ohne Finanzierung, ohne Papiere und oft nicht einmal vom „Fluchtkomitee“ „autorisiert“. Viele dieser spontanen Fluchten endeten innerhalb weniger Tage mit einer Übergabe an die Polizei. Es sei darauf hingewiesen, dass die argentinischen Bemühungen, entflohene Internierte zurückzuerobern, trotz der britischen Beschwerden recht professionell waren. (Siehe Bernard O’Connor: Internment, Escape and Repatriation 2 Bände 2022)

Wie allen seinen Mitstreitern gefiel Ernst Wölkey die Vorstellung nicht, auf unbestimmte Zeit zu einer Quasi-Arreststrafe verurteilt zu werden. Inzwischen hatte das AGS-Kommando seinem Freund Otto Schwarzkopf bereits mitgeteilt, dass er auf der engeren Auswahlliste für Fluchtvorbereitungen stehe. Ernst beantragte und erhielt die Erlaubnis, sich seinem Freund Otto bei der Flucht in ihre Heimat anzuschließen. Otto hatte bereits eine Einweisung im Büro des Marineattachés der Deutschen Botschaft, Dietrich Niebuhr, erhalten. Die zu verfolgende Route würde über Nordargentinien führen, mit Pferd und Maultier über die Anden, in Chile ein Schiff nehmen, nach Japan segeln und von dort mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Hause reisen. Papiere und Geld würden in Kürze vorliegen.

Jawohl! Salute! Piece of cake.!

Ein paar Tage später bekamen beide ein Paket von einem Anonymen geliefert, der es einfach abgab und schnell ging. Es wurde in der deutschsprachigen Zeitung „La Plata Zeitung“ eingewickelt. Darin befand sich eine kurze Benachrichtigung über das anfängliche Abholverfahren für die Flucht. Die Notiz enthielt Anweisungen, wie sie ihr hellbraunes Haar dunkler färben, einen Schnurrbart wachsen lassen und welche Kleidung sie kaufen und tragen sollten. Noch wichtiger ist, dass es eine beträchtliche Menge Bargeld und natürlich ihre gefälschten Ausweisdokumente (Cédulas) mit Fotos enthielt. Werfen wir einen Blick auf die Identität, die Schwartzkopf gegeben wurde.

HINWEIS: Äußerlich handelt es sich bei der Cédula de Identidad (unten) offensichtlich um einen original Echtledergebundenen Personalausweis. Argentinische Staatsbürger mussten es jederzeit bei sich tragen, da jeder Polizist, ja jeder Beamte jederzeit und zu jedem Zweck verlangen konnte, es zu sehen. Ohne diesen Ausweis könnte man nicht einmal ein Zug- oder Langstrecken- Schiffsticket kaufen.
Eigentlich trug jeder Internierte der Graf Spee einen ganz anderen Ausweis. Er hatte eine andere Farbe (hellgrau). Darauf stand „Cedula de Internación“: und er machte deutlich, dass es sich bei dieser Person um einen Kriegsinternierten handelt.



(klicken zum vergrössern)




(klicken zum vergrössern)





















































HINWEIS: Das Problem mit der Cedula de Internacion (oben) bestand darin, dass Internierte nur eine bestimmte Entfernung von ihrem zugewiesenen Quartier zurücklegen durften (z. B. 50 km von Buenos Aires). Sie wurden außerhalb ihrer Reisebeschränkungszone sofort festgenommen.

HINWEIS: Wenn man Otto Schwarzkopfs gefälschte Cedula de Identidad auf der Oberseite über seinem Bild öffnet, findet man eine gedruckte Aussage: „Número del retrato y credencial debe ser el mismo“. „Die auf dem Bild perforierte Nummer und die Ausweisnummer MÜSSEN gleich sein“. Aber offensichtlich ist es hier nicht. Die perforierte Nummer links befindet sich unter dem Foto, das einfach grob teilweise über die perforierte Nummer geklebt wurde. Außerdem geht auch der Stempel der ausstellenden Polizei rechts nicht über das Foto hinaus. Wieso den? Weil das Originalfoto offensichtlich von diesem entfernt wurde, da es der Ausweis einer anderen Person war.
Rechts die Unterschrift von Otto Schwarzkoff. Jeder sieht sofort, dass dieser Bereich zuvor gelöscht und das Papier sogar abgekratzt wurde, wodurch die Unterschrift auf einem jetzt weißlichen Hintergrund überlagert wird. Der Ausstellungsmonat ist unten auf dem vollständig geöffneten Dokument ein anderer als unter dem Foto, das den 13. April 1940 anzeigt. Schließlich ist diese deutsche Militäruniform in Argentinien unbekannt.
Es wurde von F. W. Rasenack festgestellt, dass die Arbeit an seinem Ausweisdokument vor seiner Flucht ungefähr zur gleichen Zeit, schlampig war und er lehnte diese ab. Schließlich erhielt Rasenack eine stark verbesserte Cédula de Identidad, die es ihm tatsächlich ermöglichte, von Buenos Aires mit PANAGRA (!) nach Chile zu fliegen. Tatsächlich entkam auch Lt. Commander Heinz Kummer zur gleichen Zeit mit denselben Anweisungen, aber auch er erhielt eine viel bessere gefälschte Cédula de Identidad als Wölky und Schwarzkopf.



(klicken zum vergrössern)


(klicken zum vergrössern)






























Weder Otto noch Ernst wussten, wer ihnen das Bargeld und die Dokumente schickte, aber sie gingen natürlich davon aus, dass die Dokumente in Ordnung waren. Ein paar Tage später tauchte ein Lastwagen auf. Der Fahrer reichte jedem einen Hut, einen Mantel und einen kleinen zerbeulten Koffer und bedeutete nur, einzusteigen um sofort loszufahren.
Sie fuhren nach Norden.






Fluchtbericht von Ernst Wölky
Übersetzt von Carlos Benemann


Wir wunderten uns, warum der Fahrer kurz vor Einbruch der Dunkelheit zwei der vier Reifen an der Hinterachse abschraubte. Wir fanden es bald heraus, als wir die ganze Nacht über eine holprige Bergstraße fuhren. Die Straße war so schmal, dass vier Reifen nicht in die Fahrspuren passten. Am frühen Morgen kamen wir in einem kleinen Dorf an, wo der Fahrer ein Hotelzimmer reserviert hatte. Angeblich waren wir Arbeiter der Siemens S. A. und erholten uns vom Arbeitsstress in Buenos Aires.
Wir wuschen uns, aßen etwas und versuchten zu schlafen, während die Mückenschwärme ihre Arbeit an uns verrichteten. Früh am nächsten Tag sagte uns der Fahrer, wir sollten von dort den nächsten Zug nach Salta nehmen, wo wir am Bahnhof abgeholt würden. Er wünschte uns viel Glück, sagte kein Wort mehr und verschwand in einer Staubwolke auf der Straße auf der wir gekommen waren. Wir haben Ihn nie wieder gesehen.
Es war ziemlich viel Zeit, bis der Zug fuhr, also beschlossen wir, uns umzusehen. Gleich zu Beginn unseres Spaziergangs kam ein Polizist auf Otto zu und verlangte seinen Ausweis. Der Polizist sah es sich genau an und anscheinend befriedigte es seine Neugier. Er stellte noch ein paar Fragen, aber wir sprachen nicht viel Spanisch. Vielleicht hat er unserer Aussage als „Touristen“ geglaubt. Jedenfalls ließ er uns unseren Weg gehen.
Wir mussten ein paar Stunden bis zur Abfahrt des Zuges warten, also beschlossen wir, das zu tun, was die Eingeborenen taten, um herumzukommen. Wir mieteten ein paar Pferde, um die Landschaft zu genießen und uns auf unserer erwarteten zukünftigen langen Reise zu Pferd über die Anden zu üben. Natürlich hatte keiner von uns eine Ahnung, wie man auf ein Pferd steigt oder überhaupt reitet. Das Schauspiel, wie wir als deutsche Marinekavallerie herum trotteten, erregte noch mehr Aufmerksamkeit. Zweifellos konnte jeder auf unserem Weg sehen, dass wir keine Ahnung hatten, wie man auf einem Pferd sitzt. Für mich war es jedenfalls eine Qual. Nach einer Stunde schleppten wir uns auf unseren angewinkelten „Reiterbeinen“ zum Bahnhof und bezahlten problemlos die Tickets. Der Zug fuhr für unseren Geschmack viel zu langsam. Wir machten uns immer noch Sorgen, dass der Polizist sich beim Hauptquartier gemeldet und vielleicht sogar in Buenos Aires wegen unserer Beschreibung angerufen hatte. Wahrscheinlich hat er genau das getan.
Als der Zug in Salta ankam, traf uns unser Kontakt am Bahnhof und lud uns ein, in sein Auto einzusteigen. Nach einer kurzen Fahrt zu einer örtlichen „Estancia“ (Farm) entlang einer langen, von Pappeln gesäumten Auffahrt wurden wir auf der Veranda vom Eigentümer empfangen. Auch er ist in Deutschland geboren und hat uns willkommen geheißen. Anfangs unsicher kamen wir bald ins Gespräch über Fragen unserer weiteren Flucht. Der Sohn des Besitzers, der in unserem Alter war, sagte uns, dass er bereits wusste, was für uns geplant war, um die Anden zu überqueren. Das Problem war das Wetter. Zu dieser Jahreszeit war ein Indianer ausgesandt worden, um den Weg zu erkunden, die Schneehöhe zu prüfen und die erwarteten Wetterbedingungen zu melden. Seine Rückkehr wurde in Kürze erwartet. Diese Farm lag am Fuße der Cordillera de los Andes, die wir nun für etwa 200 Meilen nach Chile überqueren sollten.



(klicken zum vergrössern)


































HINWEIS: Die Farm, auf der sie sich befanden, hieß Estancia „Campo Quijano“.
(Quelle, U.S. Legal Attaché Bs. As. 12. Januar 1944 Anlage (A) Bericht mit dem Titel Personal von Graf Spee). Das Hotel liegt nur 27 km von der Stadt Salta entfernt in einem wunderschönen Tal namens „Portal de los Andes“ oder Tor zu den Anden. Heute ist es eine spektakuläre Dude Ranch in der Nähe der Ruta 51, der Straße nach Chile. Das obige Foto stammt aus dem Jahr 2022. Es war vor 80 Jahren etwas primitiver und sogar 1958, als dieser Autor dort war. Es gibt keine Straße für die Überfahrt nach Chile, nur einen langen holprigen Viehpfad.


Allerdings schneite es gerade oben in den Bergen und wir mussten weitere 8 Tage warten, bis das Wetter aufklarte. Bald kamen Freunde unseres Gastgebers zu Besuch und natürlich verbrachten wir die Zeit damit, über den Krieg in Europa zu diskutieren. In Vorbereitung auf die Abreise am nächsten Morgen öffneten wir eine große Anzahl Weinflaschen, um unseren Abschied gebührend zu feiern. Folglich waren unsere Gastgeber am nächsten Morgen nicht in der Lage, unsere Abreise vorzubereiten.
Schon bald konnte ich unser Schicksal in Form von zwei Herren in glänzend geknöpften Jacken herannahen sehen, die über die von Pappeln gesäumte Auffahrt auf das Haus zu schlenderten. Otto, der gerade erschienen war, nachdem er sein Geschäft hinter einem Baum erledigt hatte, wurde von den Herren herzlich begrüßt und höflich aufgefordert, sich auszuweisen. Die Angelegenheit wurde sofort erledigt, da sie seinen Ausweis als offensichtliche Fälschung erkannten. Sie fragten nun, wo der andere „Siemens-Tourist“ sei. Der Sohn des Besitzers stellte mich den Beamten vor mit der Bemerkung, dass sie mich auch gleich mitnehmen könnten. Überaus freundlich und höflich klopften sie uns auf die Schulter und drückten ihr tief empfundenes Bedauern darüber aus, dass wir nun festgenommen wurden.
Später am Nachmittag brachten sie uns zum Gefängnis in der Stadt Salta, wo uns der Direktor des Gefängnisses bereits persönlich erwartete. Wir wurden sehr gut behandelt, vermutlich weil die Frau des Direktors auch Deutsche war. Also verbrachten wir die nächsten zwei Wochen in diesem Knast und grübelten über das Scheitern unserer Flucht nach. Eine Flucht aus diesem Gefängnis war nicht vorgesehen.
Nach 15 Tagen wurden wir mit dem Zug in erster Klasse inklusive komfortabler Schlafkabine in Begleitung von zwei Polizisten zurück nach Buenos Aires geschickt. Etliche Einheimische waren zum Bahnhof in Salta gekommen, um uns freundlich zum Abschied zuzuwinken.
Am nächsten Morgen kamen wir in Buenos Aires zu einem Empfang am Hauptbahnhof mit zahlreichen Polizisten, einige sogar zu Pferd. Sie transportierten uns in einem Polizeiauto zum Bundespolizeipräsidium, um den Vernehmungsvorgang zu protokollieren. Gleich nachdem wir Namen und Rang festgestellt hatten, brachten sie uns zurück zum Hafen von Darsena Norte (der unser Ausgangspunkt für die Flucht gewesen war), um auf einem alten deutschen Minensuchboot, der „CORMORAN“, aus der Marinezeit des deutschen Kaisers zur Insel Martín García verschifft zu werden am Rio Uruguay.
Inzwischen mussten während unserer Abwesenheit fast alle höheren Unteroffiziere der GRAF SPEE dort Quartier beziehen, da die Insel als ausbruchssicher galt. Unsere Ankunft und der Empfang durch den Inselkommandanten linderten ihre düstere Stimmung nicht.
Nachdem all dies geschehen war, habe ich darüber nachgedacht. Ich nehme an, dass wir trotz unserer gut gefälschten Ausweise, trotz Haarfärbung, trotz Anpassung an die Landestracht auf dem Land (nämlich die berühmte Bombarde- Hose) ungebührlich aufgefallen sind. Darüber hinaus gab es eine Reihe von Durchsuchungen nach anderen, die etwa zur gleichen Zeit ebenfalls geflüchtet waren.
Wie wir alle wissen, versuchte Otto Schwarzkopf eine zweite Flucht durch einen Tunnel, der unter dem bewachten Zaun der Insel Martín García hindurch führte. Er wurde wieder erwischt. Dieses unglückliche Schicksal wurde von vielen geteilt. Unser Fluchtereignis wird jedoch niemals aus meinen Erinnerungen gelöscht.



(klicken zum vergrössern)


































Hinweis: Letzte Seite von Ernst Wölkeys Fluchtbericht auf deutsch.



(klicken zum vergrössern)


































ANMERKUNG: Es gab eine Flut von Telegrafennachrichten von der Polizei in Salta, dem Hauptquartier der Bundespolizei von Buenos Aires, den Einrichtungen der Marine Darsena Norte im Hafen und der Insel Martin Garcia, die besagten, dass die Gefangennahme von Wölky und Schwarzkopf durchgeführt worden war und weitere Suchen nach ihnen sollten eingestellt werden. Das obige Telegramm bestätigt den Erhalt dieser Informationen durch den Polizeichef.



(klicken zum vergrössern)

































ANMERKUNG: Bericht von Kapitän Mc Lean von der argentinischen Marine über die Verlegung auf die Insel Martin Garcia am 15. Juni 1940 über das Minensuchboot CORMORAN, in dem darauf hingewiesen wird, dass Wölky und Schwarzkopf am 9. April dieses Jahres entkommen waren. Drei weitere Besatzungsmitglieder von GRAF SPEE, Walter Schöne, Gerhard Ludwig und Herbert Böhm, wurden zur gleichen Zeit ebenfalls zur Internierung auf die Insel verschifft, nachdem sie außerhalb der Gebiete, die ihre Internierung begrenzten, gefangen worden waren.



(klicken zum vergrössern)

































HINWEIS: Diese zwei dreitägige Pässe für einen Besuch in Buenos Aires auf Ehrenwort zur Rückkehr auf die Insel Martin Garcia, die 1943 von Schwarzkopf und Wölkey unterzeichnet wurden, sind interessant. Im Fall von Schwarzkopf gab er an, im Hotel Post zu übernachten. Das war erheblich besseres Quartier (und teurer) als das übliche billige Hotel Adam, in dem die meisten Unteroffiziere von GRAF SPEE mit Sonderrabatt übernachteten. Im Fall von Wölky gab er an, dass er im Club Teutonia geblieben sei, einem schicken deutschen Ruderclub im Tigre-Delta. Auch kein billiger Termin und er war oft da.


ANMERKUNG: Otto Schwarzkopf und Ernst Wölky verbrachten den Rest ihrer Internierungszeit von Mitte 1940 bis Anfang 1944 auf der Insel Martín García und schließlich im Lager Sierra de la Ventana. Beide wurden am 16. Februar 1946 mit dem Transportschiff „HIGHLAND MONARCH“ seiner Majestät zurückgeführt. Otto hatte sich jedoch wie viele seiner Kameraden in Argentinien verliebt und beschlossen, zurückzukehren. Er zog zunächst in die Villa Ballester in Buenos Aires und heiratete schließlich eine wohlhabende deutsch-argentinische Dame (Berta A de Schwarzkopf), die viele Jahre älter war als er. Er lebte auf einem großen Grundstück in der Gegend von Funke y Tornquist, direkt neben dem wunderschönen Lager Sierra de la Ventana, in dem er 1944/46 interniert war. Er starb und wurde dort am 09.02.1971 begraben. Er hatte keine Kinder.
Wölkey wurde ebenfalls auf demselben Schiff und Datum repatriiert, blieb aber nach der Entlassung aus dem britischen Kriegsgefangenenlager in Münster in Hamburg und starb dort am 17. Juni 2005.


(Quelle und Übersetzung: Carlos Benemann)


(klicken zum vergrössern)



(klicken zum vergrössern)



Anmerkung des Editors:
Der Original Text liegt uns in Englisch vor. Die Übersetzung ins Deutsche erfolgte mit einem Internetübersetzer. Sie wurde jedoch manuell nachgebessert.



Zum Seitenanfang