Willi Leonhardt - Mein Weg zu U-995 ... und zurück!

geschrieben von Hans-Joachim Hiller

In Braunschweig ist Willi Leonhardt ein Begriff. Bekannt als Seebär, Küchenmeister und Mitglied des Shantychores der Stadt.
Außerhalb der Stadt Heinrich des Löwen kennen ihn wohl nur seine Marinekameraden und einige bekannte Künstler, die er als Küchenmeister verwöhnt hat.
Was macht dem Leser Willi Leonhardt bekannter? Seine Lebensgeschichte ist eng verbunden mit U-995, dem VII-C/41 Boot der ehemaligen deutschen Kriegsmarine. Da horchen nicht nur der Marine verbundene Leser und Kenner der deutschen Kriegsmarine auf, sondern auch viele Besucher, die das in Laboe stehende Museumsschiff U-995 besuchten.


Willi Leonhardt als Rekrut
(klicken zum vergrößern)

Willi Leonhardt ist einer von fünf noch lebenden ehemaligen Besatzungsmitgliedern von U- 995. Der letzte Kommandant des Bootes, Oberleutnant zur See der Reserve Hans-Georg Hess lebt auch nicht mehr, er starb im Mai 2008.
Als Marinehistoriker und besonders mit den U-Booten verbundener ehemaliger Seemann wurde ich auf den 2. Smutje (Schiffskoch) von U-995 beim Lesen der Braunschweiger Zeitung aufmerksam. Schnell war ein Besuch mit ihm vereinbart und er erzählte mir seine Lebensgeschichte voller Spannung und Humor eines Seemanns. Allerdings war nichts von Seefahrerromantik, Saufgelagen der U-Bootfahrer in ihren Stützpunkten oder von den Heldentaten der „Grauen Wölfe“ zu hören. „Die Angst fuhr immer mit“, das war sein trauriges Fazit, denn von den rund 39.000 U-Bootfahrern sind rund 32.000 gefallen, fanden den nassen Tod.
Willi Leonhardt wurde 1925 in Knesebeck in der Lüneburger Heide geboren. Die Seefahrt war in seiner Familie zu Hause. Sein Vater, an den er sich kaum erinnern kann, war Schiffskoch auf der MONTE CERVANTES, die am 22.01.1930 in den Gewässern um Kap Horn sank und auch seinen Vater mit in die Tiefe nahm. 1936 verzog Willi Leonhardt dann mit seiner Mutter nach Braunschweig.

Willi Leonhardt bei der
9.U-Flottille in Brest
(klicken zum vergrößern)

Nach seiner Kochslehre im Braunschweiger Hotel „Kaiserhof“ ging es von Herbst 1942 bis Frühjahr 1943 für sechs Monate zum Reichsarbeitsdienst. Kaum wieder zu Hause, kam im April 1943 der Einberufungsbefehl zur Kriegsmarine. Für drei Monate war jetzt Ostfriesland, wo er in der 2. Schiffsstammabteilung seinen Rekrutendienst ableistete, sein Zuhause. Die nun wachsenden „Seebeine“ wurden anschließend nach Brest zur 9. U-Bootflottille abkommandiert. Hier war dann auch die „Geburt des Smutje“ Willi Leonhardt, denn er fand seinen Platz in der Stützpunktküche. Kurze Zeit später, im Herbst 1943, ging es zum ersten U- Bootlehrgang auf die WILHELM GUSTLOFF. Das ehemalige KDF-Schiff diente seit November 1940 als Wohnschiff und wurde dann von der 2. Unterseeboot-Lehrdivision als Ausbildungsschiff genutzt.

Kommandant Hans-Georg Hess kurz nach seiner
Auszeichnung mit dem Ritterkreuz
(klicken zum vergrößern)

Da war er nun bei den U-Booten und es gab kein zurück. Nach einer weiteren Ausbildung im Unterseeboot-Kochlehrgang in Zeven bei Bremen ging es im Sommer1944 über Plön und Neustadt in das norwegische Drontheim (heute Trondheim geschrieben) zur 13. U- Bootsflottille, die Fregattenkapitän Rolf Rüggeberg befehligte. Bis zum Einstieg auf ein U- Boot dauerte es aber noch. Seine Kochkünste wurden in der Stützpunktküche und später im Erholungsheim für U-Bootbesatzungen verlangt. Ab Oktober 1944 ging es zum Wachdienst auf den Ekkeberg, einem Berg bei Oslo. Es galt, die zentrale Funkleitstelle der deutschen Kriegsmarine in Norwegen zu bewachen. Der Wachdienst erfolgte immer zu zweit und schwer bewaffnet.
Kurz vor Weihnachten 1944 erfolgte die Abkommandierung nach Narvik zu der am 17.12.1944 gebildeten 14. U-Bootsflottille, die Korvettenkapitän Hellmut Möhlmann befehligte. Leider war U-995 noch zu seiner 4. Einsatzfahrt auf See und kam erst Anfang Januar zurück. Voller Erwartung stieg er dann als Seemann auf U-995 ein. Entsprechend dem Dienst an Bord von U-Booten bekam Willi Leonhardt zugleich als zweite Rolle die Vertretung des Schiffskochs an Bord zugeteilt. Der eigentliche Schiffskoch (Smutje) war Peter Feigenbutz. Während des Kriegseinsatzes an Bord eines U-Bootes musste die Kombüse rund um die Uhr besetzt sein. Da der eigentliche Smutje letztlich auch schlafen musste, war dann Willi Leonhardt der Herrscher in der Kombüse.

Z.WO Fritz von Bremen und Kommandant Hess
(klicken zum vergrößern)

Die Enge der 2,5m² großen Kombüse reichte aber nur zum Kochen, Backen und zur Bereitstellung von Getränken. Für den neben Treibstoff, Munition und Wasser vor jedem Auslaufen übernommenen Proviant fand man zum Verstauen die abenteuerlichsten Plätze. So kam der für die ersten vierzehn Tage vorgesehene Frischproviant in eine der zwei Toiletten an Bord. Als Kühlraum hervorragend geeignet.
Für Willi Leonhardt waren Labskaus und Königsberger Klopse die Spezialität, wie die Smutjes überhaupt in ihrer Kombüse zauberten. Einmal in der Woche waren sie Bäcker und es gab den köstlichen Topfkuchen, in halbierten Konservendosen gebacken. Während der Einsätze fuhr das seemännische Personal, im Gegensatz zum Maschinenpersonal, das alle sechs Stunden ablöste, die sogenannte englische Wache, d. h. Wachablösung aller vier Stunden. Dieser Wachrhythmus verlangte nicht nur von der restlichen Bootsbesatzung alles ab, sondern auch vom Smutje. Neben dem Kochen von schmackhaften Gerichten, zum Ende der Kriegseinsätze durch die gegnerische U-Bootabwehr immer schwieriger, mussten durchgängig heiße Getränke bereitgestellt werden. Da U-995 ein sogenanntes Eismeerboot war und die Männer auf der Brücke des U-Bootturmes besonders mit den Unbilden der Wetterverhältnisse und der Kälte zu kämpfen hatten, waren diese „Seelenheiler“ immer willkommen.

Kommandant Hans-Georg Hess
(klicken zum vergrößern)

Bei all dem Ernst des Kriegseinsatzes und der Härte des Lebens an Bord eines VII-C/41- Bootes, gab es auch lustige Momente. Wie Willi Leonhardt sich erinnert, ergatterte man vor dem Auslaufen aus Narvik ein Fass Salzheringe. Alle freuten sich schon auf die leckeren Sachen, die der Smutje daraus zaubern wollte. Aber es kam ganz anders. Das Fass wurde beim Verstauen im Bugraum leider nicht fest genug verzurrt. Beim Alarmtauchen rollte es zwischen die Torpedorohre und zerplatzte. Da in diesem Moment sich keiner darum kümmern konnte, war der Gestank dann umso gewaltiger. Alles schimpfte: „So eine Schweinerei, so ein Gestank, das ist ja ekelig!“ Trotzdem wurde tüchtig und herzlich gelacht! Die Verpflegung der U-Boote war, trotz verselbstständigter Salzheringe, immer reichlich und sehr gut von den Smutjes vorbereitet. Und das für 52 Mann!

Kommandant Hess auf dem
U-boot-Turm von U-995
(klicken zum vergrößern)

Die Enge der Kombüse herrschte auch im ganzen Boot. Das Bordleben erfolgte auf engstem Raum. Den Luxus einer Koje für jeden Einzelnen gab es bei den Mannschaften nicht. Nur der Kommandant hatte eine Einzelkoje in dem nur für ihn bestimmten und mit Vorhang versehenen Kommandantenschapp. Bei den Mannschaften war eine Koje immer für zwei Mann vorgesehen. Sie wurde praktisch nie richtig kalt. In Narvik waren die Besatzungen der 14. U-Bootsflottille in den festen Backsteinbauten des Stützpunktes untergebracht. Willi Leonhardt ergänzte, dass U-995 nicht sofort zur 14. U-Bootsflottille gehörte, sondern erst am 01. März 1945 in deren Bestand übernommen wurde.
Nach einigen Wochen bei der 13. U-Flottille in Narvik ging es dann auch für Willi Leonhardt am 02. Februar 1945 hinaus zu seiner ersten von insgesamt zwei Kriegsfahrten. Es sollte im Gebiet zwischen Narvik und Murmansk, vor allem vor der Küste der Halbinsel Kola, der Kriegsgegner aufgespürt werden. Für U-995 war es die sechste Kriegsunternehmung und für den erst 21-jährigen Kommandanten Hans-Georg Hess bereits die neunte Kriegsfahrt. Am 06.03.1945 kehrte das Boot mit viel Glück nach Narvik zurück. Bereits am 13.03.1945 ging es wieder hinaus zum siebten und letzten Kriegseinsatz, um den Konvoi JW.65 anzugreifen. Da der Konvoi verfehlt wurde, kam am 21.03.1945 der Befehl zum Einlaufen und am 25.03.1945 lief U-995 in Harstad (Insel Hinnöy) ein. Bereits am nächsten Tag erteilte der Stab der 14. U-Bootsflottille den Auslaufbefehl nach Drontheim, wo es am 28.03.1945 am U- Bootbunker festmachte.
Als letztem der Eismeerboote sollte dort U-995 ein Schnorchel eingebaut werden. Damit sollte es dem Boot später möglich sein, im getauchten Zustand über einen Luftmast, dem Schnorchel, die luftabhängigen Dieselmotoren in getauchtem Zustand in Betrieb zuhalten. Damit war es möglich, die für die Unterwasserfahrt unverzichtbaren Batterien aufladen zu können.

Kommandant Hess mit dem LI Rudolf Wellnitz
(klicken zum vergrößern)

Das herannahende Kriegsende verhinderte nicht nur die technische Fertigstellung des Umbaus, sondern auch den danach geplanten Einsatz. Willi Leonhardt bemerkte so nebenbei, dass es wohl bei aller Tollkühnheit und dem Können des jungen Kommandanten die letzte Fahrt in den Tod gewesen wäre. Zu übermächtig war der Gegner bei der Abwehr der deutschen U-Boote. Am 08. Mai 1945 stellte das seeuntüchtige U-995 unter Oberleutnant zur See Hess außer Dienst. Jetzt ging alles sehr schnell. Ohne große militärische Maßnahmen wurde das Boot an das bereitstehende norwegische Übergabekommando übergeben. Willi Leonhardt sagte nur: “Deutsche Flagge runter, norwegische Flagge hoch. Das war’s!“ Ein schneller und zugleich trauriger Abschied, denn man hatte mit „seinem“ Boot überlebt. Obwohl nicht fahrbereit, wurde U-995 voll kampffähig übergeben. Während die deutsche Besatzung den Proviant und die Privatutensilien selbst von Bord schaffte, beräumte das norwegische Kommando das Boot von der Munition, den Torpedos und dem größten Teil des Treibstoffs.
Entsprechend den Verhandlungen zur Aufteilung der deutschen Kriegsmarine an seine Kriegsgegner wurde U-995 Großbritannien zugesprochen. Norwegen durfte sich dann zum Ausgleich für ihre Kriegsverluste drei U-Boote aussuchen und entschied sich für U-995, U- 926 und U-1212. Nach einigen Testfahrten und unterschiedlichen Umbauten ging U-995 am 06.12.1952 als KAURA in Dienst der norwegischen Marine. Es versah noch zehn Jahre bis zum 15.12.1962 seinen Dienst. Dann ging es aber nicht den üblichen Weg des alten Eisens, sondern es wurde 1965 an Deutschland zurückgegeben. Nach Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes im Marinearsenal Kiel erfolgte am 02.10.1970 die offizielle Übergabe an Deutschland und im März 1971 an den Deutschen Marinebund. Dieser stellte U- 995 als Erinnerungsstätte und Marinemuseum im März 1972 am Strand vor dem Marineehrenmal in Laboe auf. Am 13.März 1972 war es dann offiziell das Museumsboot U- 995.


U-995 am 28.03.1945 Drontheim einlaufend
(klicken zum vergrößern)

Nach diesem kurzem Exkurs zur Geschichte von U-995 zurück zum Kriegsende 1945 und Willi Leonhardt. Die Besatzung von U-995 und weitere drei Besatzungen kamen zur Internierung in das Barackenlager der sogenannten „Reservation VI A“ in der Nähe des kleinen norwegischen Städtchens Flöan am nahegelegenen Hasenfjord, einem Nebenfjord des Lofjords. Die Unterbringung war recht abenteuerlich. Es gab keine Bewachung, keinen schützenden Stacheldraht, man war völlig auf sich alleingestellt. Leider waren, obwohl schon Kriegsende, immer noch Verluste zu verzeichnen. So kam der Dieselmaat Karl Brachmann, ein Österreicher, unter ominösen Umständen ums Leben. Er verstieß wohl gegen den Ehrenkodex und ist von eigenen Crewmitgliedern erschossen worden. Es soll auch der Kommandant Hess dabei gewesen sein. Die Leiche von Brachmann wurde in einen Persenningsack verpackt, auf ein Beiboot verladen und in der Morgenfrühe im Fjord versenkt. Es kam noch zu einem zweiten Todesfall. Es handelte sich um den Dieselmaaten Eduard Malik, der mit in Flöan interniert war. Er wurde mit allen militärischen Ehren in Drontheim bestattet. So einfach wie es klingt, so grausam war sein Tod. Er war mit dem Sanitätsmaaten Herbert Brückner, der ca. 2005 gestorben ist, Blumen pflücken für die Barackenzimmer. Da in der Nähe ein verlassenes Munitionslager war, aber dessen äußere Sicherung wohl noch intakt war, traten beide auf eine Tretmine. Während Eduard Malik dabei zu Tode kam, blieb Herbert Brückner mit schweren Verletzungen am Leben.1
Bei all der Traurigkeit gab es dort auch eine Hochzeitsfeier. Der erste Mechanikermaat Johannes Bittner hatte unter den deutschen Helferinnen die Liebe seines Lebens gefunden und alle waren bei seiner Trauung in Drontheim dabei. Anschließend gab es dann die Feier im Internierungslager. Willi Leonhardt bemerkte zur Internierung, dass in dieser Zeit auch deutsche internierte Schiffe im Fjord lagen, so der Aviso GRILLE, die Werkstattschiffe HUASCARAN und KAMERUN sowie der Schultender SPREE.


Am 05.03.1945
in Narvik einlaufend
(klicken zum vergrößern)

Die Worte des Weges von Willi Leonhardt hin zu U-995 sind geschrieben, aber nun zurück?? Glück, Tatkraft, Können und Hilfsbereitschaft waren fortan seine Lebensbegleiter.
Die Internierungszeit ging im August 1945 zu Ende und es erfolgte regierungsbezirksweise die Entlassung nach Deutschland. Das Glück war wieder an seiner Seite. Während einige Kameraden zum gefährlichen Minenräumen dienstverpflichtet wurden, andere nach Frankreich in den Bergbau kamen, ging für ihn der Weg nach Schweden in die Hafenstadt Trelleborg. Die noch im paramilitärischen Dienst eingesetzten Fähren der Linie Trelleborg – Travemünde waren nun für „Smutje“ Willi Leonhardt der neue Platz. Die Fähren waren zum Transport von ehemaligem Militärgut eingesetzt und brachten die entlassenen Wehrmachtsangehörigen nach Travemünde in die dortigen Auffanglager zur Entlassung in die jeweils angegebenen Heimatsorte. Leider kann sich Willi Leonhardt trotz seines regen Geistes und bester körperlicher Verfassung nicht mehr an den Namen der Fähre erinnern, auf der er auf dem Achterdeck aus einer „Gulaschkanone“ (Feldküche) eine warme Suppe und das viereckige englische Weißbrot an die Jungs ausgab. Nach einigen Wochen war auch damit Schluss und es kam für ihn die Entlassung in die Heimat. „Mit viel Glück und heilen Knochen habe ich das Grauen des Krieges überstanden und es ging nach Hause“, wie er es mir sarkastisch sagte.


Karl Dönitz bei der
Braunschweiger
U-Boot-Kameradschaft
(klicken zum vergrößern)

Endlich konnte er 1950 seine Lena, die mit ihm schon die Schulbank drückte, heiraten. Er blieb seiner „Kombüse“ treu und wurde in Braunschweig ein bekannter und hochgeschätzter Küchenmeister. Zunächst als deutscher Koch bei der Royal Air Force im niedersächsischen Dedelsdorf bei Gifhorn und dann als Küchenmeister des ehemaligen Gästehauses der Stadt Braunschweig und anderer Restaurants. Immer verzauberte er die Gäste mit feinsten Speisen und Desserts. Es war für ihn eine hohe Ehre, den 1966 in Braunschweig weilenden Bundespräsidenten Heinrich Lübke bewirten zu dürfen. Auch viele zu Gast in Braunschweig weilende Künstler, wie Costa Cordalis, Mary Roos u. a., speisten bei ihm. Besonders lustig war es, wenn die in der benachbarten Lessingstadt Wolfenbüttel stationierten britischen Offiziere bei ihm einkehrten.


Küchenmeister Willi Leonhardt begrüßt
Karl Dönitz in der Braunschweiger
U-Boot-Kameradschaft
(klicken zum vergrößern)

Noch heute hilft Willi Leonhardt beim Verpflegen, sei es beim Spargelschälen für das Edelrestaurant „Wendenturm“, in der Saison 80 bis 120 Pfund täglich, oder im Vereinshaus der Marinevereinigung Braunschweig des Deutschen Marinebundes. Da ist sein Labskaus nicht wegzudenken. Seine Hilfsbereitschaft ist sprichwörtlich.
Leider werden die Mitglieder der Marinevereinigung immer weniger. Willi Leonhardt ist der letzte U-Bootfahrer im Verein von noch weiteren vier Seemännern der Kriegsmarine, aber auch „Ehemalige“ von Minensuchern, Sperrbrechern und U-Jagd-Booten bzw. Schnellbooten der damaligen Bundesmarine sind dabei.
Ein Wort zum ehemaligen Befehlshaber der deutschen U-Boote (BdU), Großadmiral Dönitz. Man mag zu ihm stehen wie man will und in Nürnberg wurde über ihn Gericht gesprochen, aber „seine Jungs“ hat er nicht vergessen. Dreimal besuchte er die Braunschweiger U-Boot- Kameradschaft, vornan mit Willi Leonhardt, der ihn jedes Mal bewirtete. So war es Willi Leonhardt eine Ehre, zum Begräbnis von Dönitz dabei sein zu dürfen. Als ich mein langes Gespräch mit Willi Leonhardt beendete, verabschiedete ich mich von einem im 86.Lebensjahr stehenden ehemaligem Seemann, der heute noch mit beiden Beinen im Leben steht, sich einmal im Monat mit seinen Marineveteranen trifft, seine Ruhe im Gartenverein und beim Angeln findet, und mit dem Shantychor ständig unterwegs ist. Leider ist der Kreis der Letzten von U-995 sehr klein geworden und der jährliche Treffpunkt am Boot in Laboe schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich. Auch ein geplanter Treff 2011 musste wegen Krankheit abgesagt werden.


1Anmerkung
Ich danke an dieser Stelle Herrn Erling Skjold (Norwegen) für die Auffindung des Grabes und der Übermittlung der Grabesdaten von Eduard Malik.

Eduard Malik ist bei Havstein bestattet:
1945-06-30 Ort: Flöan
Malik Eduard Grad: Masch Maat Feldp M 55 095
U-Boot 995 14 U-Flott ERK: U O 2008/41 T (K1)
1920-06-09 Marienburg
Minenunfall
1945-07-03 Mapf Lippky
Havstein Krigskirgegård XVIII-52 (Stavne: C Reihe 2 Nr 13)
Mutter: Maria Soukal, Brentenmeierstr. 5, Pressbaum bei Wien

Braunschweig, 04.11.2011


Zum Seitenanfang